• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

War ich Schuld?

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Lexie89

New member
Liebe Expertin
Ich​​​​​​ habe vor einiger Zeit einen dummen Fehler gemacht. Über das Internet habe ich mich (damals 25) mit einem Fremden zum Sex verabredet. Ich wurde früher missbraucht und habe leider immer noch ein ziemlich destruktives Sexverhalten. Ich traff mich am Bhf mit dem Mann und war so idiotisch ihm zu sagen, dass ich für ziemlich alles zu haben sei. In sei er Wohnung verschloss er sogmeich die Tür hinter mir und legte den Schlüssel so weit weg, dass ich nicht mehr hinkam. Er brachte mich rein, seine ganze Wohnung war abgedunkelt und mit Fotos der Filmfigur Hannibal Lectors zugepflaster. Er riss mir darauf unsanft die Kleider weg, und wollte, dass ich ihn oral befriedige. Das war ich mir gewohnt und schaffte es diesmal auch fast ohne zu würgen, als er mich an den Haaren weiter runter zog. Daraufhin stiess er fest in mich, was jedoch okay war. Leider wog ich damals nur etwa 45kg, und er nützte das, um mich immer wieder in eine andere Ecke zu werfen, bevor er weitermachte. Teilweise schlug ich mit dem Kopf gecen die Wand, aber noch immer sagte ich nichts, das ging ja auch noch. Dann fragte er, ob ich wolle, dass er mich anal nahm. Inzwischen hattw er mich bereits geschlagen, nicht ins Gesicht, sondern auf die Brüste und immer wieder zwischen die Beine. Er biss so fest in die Brustwarze, dass mir die Tränen kamen, von dem her wusste ich, dass ich keinen Analverkehr mit ihm wollte. Da er viel stärker war, hatte er mich bereits vor sich. Ich schrie, dass ich das nicht wolle. Er aber lachte nur, tja, das wills Du nicht?! und versuchte einzudringen, was ihm zuerst nicht gelang. Als er es doch schaffte schrie ich vor Schmerz, rief Nein, aufhören, versuchte mich zu befreien aber konnte nicht. Er hatte mir zwischen seinen "Schüben" beim vag. Verkehr immer wieder auf Stellen am Hals und Genick gezeigt und erklärt, wie schnell er mit etwas Druck töten könne. Dazu fuhr er mir immer über diese Stellen. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun konnte. Ich hatte so Angst vor ihm. Während er mich weiterhin anal penetrierte, drückte er mir ein rotes Kissen vor den Mund, ich konnte noch atmen, aber nicht mehr schreien. Ich habe keine Ahnung, mit was er allem in mich anal eingedrungen ist, irgendwann bekam ich es gar nicht mehr richtig mit. Er sagte grob, ich müsse zur Dusche, ich sei dreckig. Ich ging und merkte erst dort, dass ich voller Blut und Kot verschmiert war. Er holte mich wieder zurück, wie oft ich nochmals duschen musste, weiss ich nicht mehr. Ich flehte, gehen zu dürfen, er packte mich und warf mich wieder runter. Irhendwann liess er mich raus aus der Wohnung, schrieb sogar noch eine SMS, er wolle mich wieder. :( Ich löschte die Nachricht sofort. Während Tagen konnte ich nicht mehr richtig sitzen, ich hatte ausser am Kopf Prellungen und war wie in einer Welt, wo ich nichts mehr spüren musste. Meiner Therapeutin habe ich was gerade ging davon berichtet, aber ich habe mich nie getraut zu fragen, ob es meine Schuld war. Ich bin mit ihm mit. Mit seiner Gewalt war ich nicht zu allem bereit. Ich HASSE und verabscheue mich, wann immer ich daran erinnert werde. Es ist so schwierig.
 
Ihre Geschichte hat mich tief berührt. Sie haben eine große Dummheit gemacht, aber "Schuld" sind Sie nicht! Schuld an Brutalität und Unmenschlichkeit ist allein der, der sie ausübt. Schuld an Ihrem Leichtsinn ist, das hat die Therapeutin Ihnen wahrscheinlich längst auch gesagt, die Missbrauchsprägung. Ich hoffe, dass Sie durch die Therapei bald lernen, nicht mehr zum Opfer zu werden.
Und ich hoffe, Sie zeigen den Kerl an, denn das war Vergewaltigung!

LG, Dr. Gehring
 
Liebe Frau Dr. Gehring

Für Ihre Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar. Ich weiss, dass ich aus diesem Muster ausbrechen muss, und meine Therapeutin hat mir schon sehr dabei geholfen, ich vertraue ihr auch sehr. Warum ich diese eine Frage nicht stellen mochte, ist für mich selbst nicht ganz nachvollziehbar. Vermutlich war ich mir selbst zu sicher, dass ich allein Schuld war. Und mit meinem ewigen "Leichtsein" und Drang zur Selbstbestrafung, was jede Art von Sex ja eh schon ist, habe ich für so was wirklich Tür und Tor geöffnet. Eine Anzeige ist unglaublich schwierig und allein der Gedanke daran macht mir Angst. Das tönt feige und verabscheuungswürdig, das möchte ich nicht sein. Ich weiss nicht, es ist so schwierig zu erklären..

Danke Ihnen aber nochmals sehr.

Lg, Lexie
 
Und mit meinem ewigen "Leichtsein" und Drang zur Selbstbestrafung, was jede Art von Sex ja eh schon ist, habe ich für so was wirklich Tür und Tor geöffnet.

Nicht wirklich, deine These besagt dass alle Männer mögliche Gewalttäter sind und dies Frauen dazu verpflichtet ihnen keine Gelegenheit zu geben, ansonsten sind sie selber schuld.

So ist es aber nicht, ich denke fast jede Frau war schon einmal leichtsinnig und kaum ein Mann nimmt dies als Einladung zur Gewalt, jene die dies tun sind verantwortlich, nicht jene die aufgrund von Unerfahrenheit, oder aus psychischen Ursachen, nicht vorsichtig genug sind.
Im Grunde hat der Mann dadurch noch mehr Schuld auf sich geladen, nicht die Frau, weil er definitiv etwas ausnutzte was eher ein Defizit war.
Selbst wenn Frauen sturzbetrunken sind und sich dem falschen Mann anschließen, darf der noch lange nicht mit ihr machen was er möchte.
Das ist das einzige was zählt, er hat im vollen Bewusstsein Gewalt angewendet, im Wissen was er da tat.

Eine Anzeige wäre sicher zu überlegen, aber aufgrund der schon vergangenen Zeit und ich denke Zeugen gibt es auch keine, würde ich an deiner Stelle davon absehen.
Es sei denn, du bist jemand dem es gut tun würde diesen Prozess zu durchlaufen, um die Sache auch aufarbeiten zu können.
Die Gefahr einer Retraumatisierung ist aber hoch, die Aussagen brutal und die Chancen auf einen Schuldspruch mehr als gering.
Da sollte dann auch deine Therapeutin zu Rate gezogen werden, die sicher beurteilen könnte ob es einen Nutzen für dich hätte, oder noch mehr Schaden anrichten würde und das Ganze von einem Verein der sich mit Gewalt gegen Frauen begleiten zu lassen (an die du dich auch einfach so wenden kannst), wäre dann auch etwas dass du unbedingt machen solltest.
 
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Eine Anzeige wäre sicher zu überlegen, aber aufgrund der schon vergangenen Zeit und ich denke Zeugen gibt es auch keine, würde ich an deiner Stelle davon absehen.
Es sei denn, du bist jemand dem es gut tun würde diesen Prozess zu durchlaufen, um die Sache auch aufarbeiten zu können.
Die Gefahr einer Retraumatisierung ist aber hoch, die Aussagen brutal und die Chancen auf einen Schuldspruch mehr als gering.

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das ist genau die Einstellung, die diese Typen zum Weitermachen ermuntert :confused: .
Er hat bestimmt nicht zum ersten (und zum letzten) Mal eine Frau vergewaltigt.
 
das ist genau die Einstellung, die diese Typen zum Weitermachen ermuntert

Das ist keine Einstellung, ich bin der Meinung wenn die Opfer es verkraften sollte jeder angezeigt werden der so etwas macht, schon wenn es "nur" um betatschen geht.

Es ist aber nun mal so dass der Prozess, der sich nach der Anzeige in Gang setzt, sehr belastend ist und wenn keine Beweismittel oder Zeugen vorhanden sind, nahezu aussichtslos.

Bei einer Umfrage unter Richtern haben ca. 80% gesagt dass sie ihrer eigenen Tochter von einer Anzeige abraten würden, weil es so belastend und teilweise auch entwürdigend ist.

Ich denke jede Frau die eine Anzeige machen möchte sollte dies bedenken, denn ihr hilft danach niemand, von denen die auf einen Anzeige pochen, dabei die unwürdigen Fragen und Beschuldigungen der Gegenseite wieder zu verarbeiten,

Einfach mal so Anzeigen und gucken was dabei raus kommt gibt es in diesen Fällen nicht, es hat für die Opfer oft schwerwiegende Folgen und das kann man nicht mehr zurück drehen.
 
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Ich denke jede Frau die eine Anzeige machen möchte sollte dies bedenken, denn ihr hilft danach niemand, von denen die auf einen Anzeige pochen, dabei die unwürdigen Fragen und Beschuldigungen der Gegenseite wieder zu verarbeiten,

Einfach mal so Anzeigen und gucken was dabei raus kommt gibt es in diesen Fällen nicht, es hat für die Opfer oft schwerwiegende Folgen und das kann man nicht mehr zurück drehen.

im Gegenteil, es gibt heutzutage sehr viel Unterstützung und es wird auch versucht, die Opfer möglichst gut zu schonen
sie sollte natürlich die Anzeige nicht alleine machen und sich über den weiteren Ablauf genau informieren

dann besteht nämlich sogar die Aussicht, dass sie aus der Opferrolle herauskommt und wieder mehr Selbstbewusstsein entwickelt
 
Das ist ein schöner Gedanke, aber nicht umzusetzen, da sich an der Sachlage nichts ändert und der Gegenanwalt immer versucht die Glaubwürdigkeit zu zerstören.

In der Gesellschaft ist es was anderes, da ist die Unterstützung gestiegen, aber vor Gericht zählt nun mal die Beweisführung und dazu wird auch unter der Gürtellinie agiert.

Bis vor kurzem hat ja nicht einmal ein "Nein" als nein gezählt, es musste noch mehr zur Abwehr getan werden um überhaupt von einer Vergewaltigung sprechen zu können und immer wird nach der berühmten Mitschuld gesucht, dass der Mann doch irgendwie durch Gesten oder Blicke ermuntert wurde.

Die Silvesternacht von Köln war in der Hinsicht ein Segen, so dass es nun ein Opferfreundlicheres Gesetz gibt, mit dem man aber ohne Beweise und Zeugen immer noch nichts anfangen kann, logischerweise.
Bis dahin war sexuelle Belästigung nicht wirklich strafbar und ich glaube das Gesetz tritt sogar erst noch in kraft.
Deutschland ist in Sachen Gesetze gegen Übergriffe und Vergewaltigungen teilweise Entwicklungsland und die männlichen Handschriften der Gründerzeit immer noch deutlich erkennbar.
Als vor Jahren eine Abgeordnete gefragt hat ob denn nun einem Gesetz gegen Vergewaltigung in der Ehe zugestimmt würde, wurde sie im Bundestag lauthals ausgelacht.
Es braucht hierzulande viel Zeit, um Gesetze zu schaffen und einen entsprechenden Umgang mit den Opfern festzulegen, mit denen sich auch Opfer ohne Zeugen trauen eine Anzeige zu machen, so weit sind wir noch lange nicht.

Sie können es sich aber doch einfacher machen wenn sie durch einen Verein betreut werden, der ihnen viel ersparen kann, als wenn sie alleine Anzeige erstatten und keiner da ist der auch darauf achtet dass sie da einigermaßen gut durch kommen.
 
Bei uns gibt es einen Verein "Frauen helfen Frauen", bei dem frau auch psychologische Hilfe in solchen Fällen bekommt. Keiner erwartet, dass sich ein Opfer ganz alleine diesem Stress stellt! Aber mit Unterstützung auch der behandelnden Psychologin wäre das tatsächlich ein Schritt nach vorne aus der Opferrolle heraus. Das mussaber jeder selber wissen.
Lexie: Gern geschehen!

LG Dr. gehring
 
Vermutlich war ich mir selbst zu sicher, dass ich allein Schuld war. Und mit meinem ewigen "Leichtsein" und Drang zur Selbstbestrafung, was jede Art von Sex ja eh schon ist, habe ich für so was wirklich Tür und Tor geöffnet. Eine Anzeige ist unglaublich schwierig und allein der Gedanke daran macht mir Angst. Das tönt feige und verabscheuungswürdig, das möchte ich nicht sein.


Hallo Lexie,

auch mir lief ein Schauer über den Rücken als ich deine Zeilen las...
In meinen Augen bewundernswert - allein von der Psyche, dass du dies so schonungslos detailliert wiedergeben kannst.

Wie du eingangs schon selbst erwähnt hast, ist dein Leben immer noch von den Folgen des Missbrauch gekennzeichnet, somit liegt die Schuld - auch für destruktives Sexualverhalten, das ebenso eine Traumafolge ist - NICHT! bei dir.
Zudem sind Tränen, Schreie der Verzweiflung und das Wort 'Nein' niemals ein Zeichen für Zustimmung!

Ich befürchte leider sehr stark, dass dieser Mensch, wenn man ihn so bezeichnen mag, an diesem Abend nur eine von vielen Seiten gezeigt hat. Man mag sich nicht ausmalen, was er jetzt, zwei Jahre später Frauen antut….

Aus diesem Grunde würde ich dich dahingehend bekräftigen, dass du eine Anzeige erstattest.
Denn wer Fotos von Hannibal Lektor in seiner Wohnung hängen hat und so brutal seine Neigungen auslebt und zudem mit dem Tode droht, den traue ich auch einen vollzogenen Mord zu!
Wenn du Anzeige erstattest und im Idealfall noch seine Telefonnummer und sein Aussehen beschreiben kannst, kann dies durch die Dateien gejagt werden und überprüft werden, ob z.B. noch offene Straftaten bzw. ungelöste Vergewaltigungsfälle oder Mordfälle vorliegen, wenn er dann zur der Abgabe seiner DNA verpflichtet wird.

Ohne Frage wird hier die Seite des Beklagten die widerwärtigsten Methoden auf den Tisch legen und deine psychische Erkrankung in diesem Kontext erwähnen. Daher stimme ich Tired auch zu, dass, insofern du dich zu diesem Schritt entscheidest, für dich klar sein muss und du dies von deiner Therapeutin bestätigt bekommst, dass du psychisch stabil bist und du über genügend Ressourcen verfügst. Zudem muss der therapeutische Bestand während der gesamten Zeit gegeben sein.
 
In wenigen Wochen werde ich mich selbst auf Strafrecht spezialisieren und kann dir daher nur ausdrücklich empfehlen, falls du diesen Schritt gehen möchtest, dass du einen Fachanwalt für Sexualstrafrecht beauftragst und am Besten als Nebenklägerin auftritt, denn so hast du die Möglichkeit deinen Peiniger in die Mangel und ins Kreuzverhör zu nehmen, was dich aus deiner Opferrolle herauskatapultieren würde.
Würden sich im weiteren Verlauf zudem weitere Opfer ausfindig machen, könntest du diese Zeugen ebenso befragen.

Laut §177 StGB ist der Straftatbestand der besonders schweren Vergewaltigung erfüllt, da er dir die Gefahr für Leib und Leben androhte, somit beträgt die Verjährungsfrist hier bis zu 20 Jahre!!
 
Ich habe alle Beiträge angeschaut, für eure verschiedenen Ratschläge danke ich euch. Ich bin froh, gibt es für alle, die sich für eine Anzeige entschieden haben, Hilfe. Besonders mit meiner Therapeutin hätte auch ich eine grosse Hilfe. Am Ende des Tages ist es jedoch so, dass ich mit den Erinnerungen alleine bin, niemand kann mich vor ihnen oder den Albträumen schützen. Das muss auch niemand, es ist meine Verantwortung, mit meinem Leben klar zu kommen. Leider habe ich schon früh SVV als meine "Hilfe" erkannt, wenn ich es in meinem/ dem Körper, der sich ja mit den Tätern verbündet hat und seither mein grösster Feind ist, nicht mehr aushalten konnte. Dass ich trotzdem leben wollte, erkannte ich leider immer erst dann, wenn ich selbst nur noch auf "meinen Feind" hoffen konnte, dass der nicht schlapp macht. Ich kämpfe sehr, dieses Verhalten abzulegen und habe Angst, da mit einer Anzeige wieder viel mehr reinzukommen. Meistens bin ich nun stabil genug, um durchzukommen, ich konnte sogar hier beschreiben, was passiert war und mich damit auseinandersetzen, wer eigentlich schlussendlich Schuld war. Wenn ich es mir zutraue, werde ich die Möglichkeit der Anzeige sicher nicht einfach vergessen. Ich muss das alles einfach überstehen können.
 
PS: Bitte auf keinen Fall falsch verstehen. Dass ich meinen Körper als Feind sah/sehe, und ihn als etwas betrachtete, was mit mir selbst nichts zu tun hat, geschah mit der Zeit, ohne dass ich es wollte. Diese Einstellung ist völlig daneben! Und das SVV sah ich Idiotin als Überlebensstrategie, was es jedoch NIE war!
 
Ich kämpfe sehr, dieses Verhalten abzulegen und habe Angst, da mit einer Anzeige wieder viel mehr reinzukommen.

Allein du kennst deinen Belastungspegel am Besten und das du diesen mittlerweile kennst, ist schon ein Riesenfortschritt!!
Wie bereits erwähnt beträgt die Verjährung bis zu 20 Jahre in dem Fall der Vergewaltigung und in dem anderen Fall aus der Kindheit bis zu 30 Jahre, d.h. du kannst deiner Seele immer noch genügend Zeit einräumen um die Erlebnisse mit Hilfe deiner Therapeutin zu verarbeiten.

Ich drücke dir ganz doll die Daumen! Du bist schon sehr weit gekommen und kannst stolz auf die erzielten Erfolge sein. Jeder von uns hat ab und an Rückfälle, dies ist menschlich.
Du bist auf dem richtigen Weg. Alles, alles Gute!!! :)
 
Danke, Fortune, das hast Du lieb gesagt. Von einigen Ärzten wurde ich als Teenie schon wegen des derben SVVs "abgeschrieben", zum Glück hat meine Therapeutin mich NIE aufgegeben und ich stehe heute an einem ganz anderen Ort. Das oben Beschriebene war ein übler Rückfall (mit viel Pech dazu) ins alte Verhalten, damals waren die selbstzerstörerischen Sexkontakte normal. Mit EMDR konnte mir jedoch auch hier meine Therapeutin helfen, sonst wäre ich total in den Sumpf zurückgefallen.
Dir wünsche ich auch alles, alles Gute!
Lexie
 
...von einigen Ärzten wurde ich als Teenie schon wegen des derben SVVs "abgeschrieben", zum Glück hat meine Therapeutin mich NIE aufgegeben...

Manchmal meint es das Leben doch gut und unterstützt einen bei der Heilung.
Es freut mich zu hören, dass du in deiner Therapeutin deinen lang gesuchten Bündnispartner gefunden hast und ebenso die für dich richtige Therapieform.

Gerade bei traumatisierten Patientinnen ist es sehr wichtig, dass sie eine spezifische Behandlung erfahren.

Der Weg erscheint manches Mal unheimlich finster doch wenn man genau hinschaut lugt irgendwo immer ein Sonnenstrahl hervor ;)
Auf viele verschiedene Arten hat das Trauma uns Betroffene teils unwiderruflichen Schaden zugefügt, der nur mit viel Mitgefühl für sich selbst, Geduld und Wertschätzung akzeptabel erscheint, aber andererseits können wir dadurch das Leben auf eine Art und Weise wertschätzen, wie es manche Menschen niemals erfahren werden...
 
Am wichtigsten ist es sich immer wieder die eigenen positiven Charakterzüge in Erinnerung zu rufen.
Es mag gerade Traumatisierten schwer fallen positives an der eigenen Person zu benennen, aber Eigenschaften, wenn auch oftmals nicht für die Person selbst sichtbar, sind immer vorhanden.

Sei es die Eigenschaft des ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, stets ein offenes Ohr für andere zu haben oder, oder, oder.....
All solche Eigenschaften machen den Menschen in seiner Einzigartigkeit aus und sollten deshalb stets gut behütet werden und mit Liebe gepflegt werden.

Der Selbsthass meldet sich schon oft genug zu Wort ;)
Love is all you need?! :)
 
Da hast Du Recht.. Aber können wir mit Liebe wirklich umgehen? Ich kenne seit jung alles Mögliche mit Sex. Aber alles war verbunden mit Missbrauch, Demütigungen teils Gewalt sogar auf Kamera festgehalten. Wo die Filme oder Bilder sind, weiss ich nicht. War damals erst 15. Heute bin ich schon Ende 20.. und der Gedanke an einen "liebevollen" Mann macht mir mehr Angst, als einer von früher. NICHT jedoch als der von oben. Schon allein der Gedanke, neben einem Mann einschlafen zu müssen.. und nie zu wissen, wann er plötzlich kippt. Gehalten zu werden und doch genau zu wissen, dass es irgendwann wieder losgeht :( Nur dass man nie weiss, wann. Ist es da nicht besser zu wissen, was einer will, wie man das erfüllt und hinter sich bringt..Irgendwann macht man es richtig, dann muss man es nur noch abspulen und muss nichts mehr fühlen dabei.. Und es ist nur der Körper. Bei "Liebe" müsste man das Einzige preisgegeben, was noch unter der eigenen Kontrolle ist, das was wir immer beschützen wollten..
 
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