Wann ist eine Brachytherapie möglich/angezeigt ?

[Michaelneu]

Hallo,

ich habe gelesen, dass mit der Brachytherapie Prostatakrebs "schonender" behandelt werden kann, als mit der OP. Soweit so gut.
Die Behandlung mit dieser Therapie scheint sich allerdings auf einen "abgrenzbaren" Prostatakrebs zu beschränken.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir Genaueres dazu sagen könnten, was darunter zu verstehen ist, zumal häufig erst bei einer OP genau feststellbar ist, wie weit der Tumor fortgeschritten ist, bzw. für welchen Personenkreis diese Methode die bessere Alternative zur OP ist.
Vielleicht gibt es ja auch als groben Indikaktor Maximalwerte für den Gleason-Score/PSA-Wert.
Mir wurde aufgrund eines sehr hohen PSA-Wertes und einer Biopsie von 10 Proben 2 karzinomfrei, zwei mit geringer Infiltration sowie 5 mit hoher Infiltatrion durch ein Gleason Score 6 und ansonsten unauffälligen Befunden (MRT, Scintigraphie) zu einer operativen Entfernung der Prostata geraten. Würde mir das gern noch mal bestätigen lassen, zumindest dass die Brachytherapie bei ausgedehntem Tumorbefall keine Option ist.

Vorab schon mal Vielen Dank.
Gruß
Michael

 

[Burger]

Hallo Michael,

die S3-Leitlinie empfiehlt die LDR-Brachytherapie bei einem kleinen Risikoprofil:

PSA < 10, Gl <= 6 und < cT2a.

In Ausnahmefällen kann sie auch beim mittleren Risikoprofil gemacht werden.

Hierzu wird Dr. Kahmann aber bestimmt mehr sagen!

Gruß

Hansjörg BUrger

 

[Dr. Kahmann]

Zur genauen Beurteilung benötige ich noch Ihren PSA wert. Herr Burger hat Ihnen die Empfehlungen der Leitlinien aufgezeigt. In den Leitlinien ist die Anzahl der positiven Biopsien nicht als begrenzender Faktor angegeben worden.
Vielleicht können Sie die ganze Histologie mit prozentualen Anteilen pro Stanze, den PSA Verlauf und die Antwort auf die Frage ob der Tumor tastbar war zur Verfügung stellen, dann kann ich Ihnen eine richtige Auskunft geben.