Hallo,
ich möchte gern meine Erfahrungen mit euch teilen, weil ich glaube meine Vulvodynie in den Griff bekommen zu haben. Ich habe eine ganz ähnliche Leidensgeschichte wie die meisten von euch. In den vergangenen zwei Jahren hatte ich viele Pilzinfektionen und Blasenentzündungen. Als es dann im letzten November wieder anfing zu jucken, hatte ich das Gefühl, dass es sich irgendwie anders anfühlte als ein Pilz, weil jetzt auch ein komisches Stechen und ein dumpfer Schmerz dabei war und sich der Bereich auf meinen After und die Vulva beschränkte (v.a. Scheideneingang und äußere Schamlippen, manchmal auch Klitoris).
Ich ging zum Frauenarzt, wo man mir sagte, ich solle es einfach mal mit einer Antipilzcreme probieren. Ich benutzte also die Creme und nach ein paar Tagen stellte sich dann auch Besserung ein (was ich nun auch verstehe). Das gleiche Spiel wiederholte sich im Dezember, sodass ich in diesen beiden Monaten nur für ein paar Tage Beschwerden hatte. Als die Schmerzen im Januar dann wieder einsetzten und ich es wieder mit dem Pilzmittel probierte, schlug dieses nicht mehr an. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem ich bei der Fraunärztin anrief, um zu fragen, ob der Abstrich im November überhaupt Pilze gezeigt hatte, was mir die Sprechstundenhilfe verneinte. Das waren also auch schon die ersten noch kurzen Episoden der Vulvodynie. Dass das Pilzmittel trotzdem die ersten beiden Male half, kann ich mir nur so erklären, dass ich daran glaubte, dass es helfen würde, wodurch ich mich und meinen Beckenboden entspannte, dazu später mehr.
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Dann folgte eine kleine Odysse aus etlichen schlaflosen Nächten und vielen Frauen- und Hautarztbesuchen, die mir alle ungefähr dasselbe sagten, nämlich dass es sich um einen unauffälligen Befund handelte (kein Pilz, keine Bakterien, keine Allergie) und ich einfach mit Fettcreme pflegen sollte. Ich stellte fest, dass Deumavan und Ringelblumensalbe etwas Linderung brachten, da dadurch die Reibung der Schamlippen gemindert wurde. Aber weg ging es davon nicht. Im Laufe der letzten Monate bin ich immer wieder auf den Begriff Vulvodynie gestoßen und war mir auch ziemlich sicher, dass es das war, worunter ich litt. In diesem Zusammenhang fiel auch häufig der Begriff des Beckenbodens, aber ich stand dem recht misstrauisch gegenüber. Was sollten meine Schmerzen an der Vulva schließlich mit einem Muskel zu tun haben, der sich tiefer in mir drin befindet? Ich laß auch häufig, dass viele Frauenärzte von Vulvodynie nicht so wirklich Ahnung haben, was ich wirklich erschreckend finde, denn wenn man dem Internet glauben kann, leiden zwischen 5-10% aller Frauen irgendwann in ihrem Leben mal daran.
Inzwischen hatte ich mein Vertrauen in die Ärzte leider auch verloren und beschloss, es alleine in den Griff zu bekommen. Was mir dann schließlich die Augen öffnete war folgender Erfahrungsbericht, den ich vor etwa anderthalb Woche laß:
http://vulvodynie-hilfe.de/Vulvodyniebesiegt.pdf
Sie beschreibt darin, dass sie unterbewusst immer ihren Beckenboden anspannte, was zu ihren Beschwerden geführt hätte. Ich fand mich darin erstmal nicht wieder, bis ich im Alltag wirklich mal versuchte, bewusst auf meinen Beckenboden zu achten. Zwar spannte ich diesen nicht direkt an, aber mir wurde bewusst, dass ich mir in den letzten Jahren angewöhnt hatte, automatisch den Bauch einzuziehen sobald ich stehe oder gehe. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch, aber als ich dabei mit einigen Verrenkungen einen Finger einführte, um zu überprüfen, ob das Auswirkungen auf meinen Beckenboden hatte, spürte ich tatsächlich, dass sich meine Scheide zusammenzog, sobald ich den Bauch etwas einzog. Ich googlete weiter und fand einige Artikel, in denen beschrieben wurde, dass Vulvodynie im Prinzip nichts anderes als ein chronisch verspannter Beckenboden sei.
Das war dann mein Aha-Erlebnis und ich gewann wieder ein bisschen Hoffnung, vielleicht war das ja jetzt endlich die Lösung. Ich versuche nun, meinen Bauch im Alltag nicht mehr einzuziehen, was wirklich ziemlich schwierig ist, weil mir das in Fleisch und Blut übergegangen ist. Zusätzlich fand ich ein super Video auf YouTube, in dem es zwar um den männlichen Beckenbodenschmerz geht, aber ihr glaubt gar nicht, wie dankbar ich für dieses Video bin. Darin werden Übungen gezeigt, mit denen der Beckenboden quasi aufgedehnt wird. Die Übungen sind leider recht lang (26 min pro Durchgang), zumal man sie auch zweimal pro Tag machen soll, aber ich würde es euch sehr ans Herz legen, sie mal für ein paar Tage auszuprobieren. Hier ist der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=NnqAkM9r2a8
Tatsächlich fing ich erst letzte Woche damit an, machte brav mittags und abends eine halbe Stunde die Übungen, und siehe da, schon nach zwei, drei Tagen, stellte sich eine deutliche Besserung ein. Ich war so unglaublich erleichtert und konnte auch wieder mit nur noch minimalen Schmerzen mit meinem Freund schlafen. Jetzt, nachdem ich die Übungen eine Woche lang gemacht habe, bin ich komplett beschwerdefrei. Besonders der Bereich um den Scheideneingang herum, der vorher immer wirklich weh tat, sobald man ihn nur berührte, ist nun wieder ganz schmerzfrei, wenn ich ihn abtaste. Das klingt wahrscheinlich echt nicht glaubwürdig, ich kann es auch noch nicht ganz glauben und habe Tränen gelacht vor Freude, aber ich habe wirklich das Gefühl, dass ich es in den Griff bekommen habe. Gestern hatte ich beim Sex absolut gar keine Schmerzen mehr und auch sonst nur noch ab und zu ein minimales Ziehen oder Stechen, dass dann aber schnell wieder verschwunden ist.
Ich hoffe wirklich, dass ich einigen mit diesem Bericht helfen kann und ihr vielleicht auch Erlösung durch diese Übungen findet. Ich weiß nicht, ob es bei mir so schnell half, weil ich die Vulvodynie jetzt "nur" fünf Monate hatte und mein Beckenboden vielleicht noch nicht so verspannt war, wie er es nach ein paar Jahren mit dieser blöden Krankheit gewesen wäre. Aber probiert es vielleicht einfach mal aus. Und natürlich würde ich mich auch freuen, wenn ihr berichtet, ob euch diese Übungen auch so helfen, wie sie mir geholfen haben. Ich hoffe, ich habe euch jetzt keine falschen Hoffnungen gemacht, aber ich dachte mir, wenn ich auch nur einer Person helfen kann, dann hab ich den Beitrag hier nicht umsonst geschrieben, denn ich weiß wie entmutigt und hilflos man sich fühlen kann mit dieser Geschichte.
Ich drück euch die Daumen und wünsche euch alles Gute!
ich möchte gern meine Erfahrungen mit euch teilen, weil ich glaube meine Vulvodynie in den Griff bekommen zu haben. Ich habe eine ganz ähnliche Leidensgeschichte wie die meisten von euch. In den vergangenen zwei Jahren hatte ich viele Pilzinfektionen und Blasenentzündungen. Als es dann im letzten November wieder anfing zu jucken, hatte ich das Gefühl, dass es sich irgendwie anders anfühlte als ein Pilz, weil jetzt auch ein komisches Stechen und ein dumpfer Schmerz dabei war und sich der Bereich auf meinen After und die Vulva beschränkte (v.a. Scheideneingang und äußere Schamlippen, manchmal auch Klitoris).
Ich ging zum Frauenarzt, wo man mir sagte, ich solle es einfach mal mit einer Antipilzcreme probieren. Ich benutzte also die Creme und nach ein paar Tagen stellte sich dann auch Besserung ein (was ich nun auch verstehe). Das gleiche Spiel wiederholte sich im Dezember, sodass ich in diesen beiden Monaten nur für ein paar Tage Beschwerden hatte. Als die Schmerzen im Januar dann wieder einsetzten und ich es wieder mit dem Pilzmittel probierte, schlug dieses nicht mehr an. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem ich bei der Fraunärztin anrief, um zu fragen, ob der Abstrich im November überhaupt Pilze gezeigt hatte, was mir die Sprechstundenhilfe verneinte. Das waren also auch schon die ersten noch kurzen Episoden der Vulvodynie. Dass das Pilzmittel trotzdem die ersten beiden Male half, kann ich mir nur so erklären, dass ich daran glaubte, dass es helfen würde, wodurch ich mich und meinen Beckenboden entspannte, dazu später mehr.
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Dann folgte eine kleine Odysse aus etlichen schlaflosen Nächten und vielen Frauen- und Hautarztbesuchen, die mir alle ungefähr dasselbe sagten, nämlich dass es sich um einen unauffälligen Befund handelte (kein Pilz, keine Bakterien, keine Allergie) und ich einfach mit Fettcreme pflegen sollte. Ich stellte fest, dass Deumavan und Ringelblumensalbe etwas Linderung brachten, da dadurch die Reibung der Schamlippen gemindert wurde. Aber weg ging es davon nicht. Im Laufe der letzten Monate bin ich immer wieder auf den Begriff Vulvodynie gestoßen und war mir auch ziemlich sicher, dass es das war, worunter ich litt. In diesem Zusammenhang fiel auch häufig der Begriff des Beckenbodens, aber ich stand dem recht misstrauisch gegenüber. Was sollten meine Schmerzen an der Vulva schließlich mit einem Muskel zu tun haben, der sich tiefer in mir drin befindet? Ich laß auch häufig, dass viele Frauenärzte von Vulvodynie nicht so wirklich Ahnung haben, was ich wirklich erschreckend finde, denn wenn man dem Internet glauben kann, leiden zwischen 5-10% aller Frauen irgendwann in ihrem Leben mal daran.
Inzwischen hatte ich mein Vertrauen in die Ärzte leider auch verloren und beschloss, es alleine in den Griff zu bekommen. Was mir dann schließlich die Augen öffnete war folgender Erfahrungsbericht, den ich vor etwa anderthalb Woche laß:
http://vulvodynie-hilfe.de/Vulvodyniebesiegt.pdf
Sie beschreibt darin, dass sie unterbewusst immer ihren Beckenboden anspannte, was zu ihren Beschwerden geführt hätte. Ich fand mich darin erstmal nicht wieder, bis ich im Alltag wirklich mal versuchte, bewusst auf meinen Beckenboden zu achten. Zwar spannte ich diesen nicht direkt an, aber mir wurde bewusst, dass ich mir in den letzten Jahren angewöhnt hatte, automatisch den Bauch einzuziehen sobald ich stehe oder gehe. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch, aber als ich dabei mit einigen Verrenkungen einen Finger einführte, um zu überprüfen, ob das Auswirkungen auf meinen Beckenboden hatte, spürte ich tatsächlich, dass sich meine Scheide zusammenzog, sobald ich den Bauch etwas einzog. Ich googlete weiter und fand einige Artikel, in denen beschrieben wurde, dass Vulvodynie im Prinzip nichts anderes als ein chronisch verspannter Beckenboden sei.
Das war dann mein Aha-Erlebnis und ich gewann wieder ein bisschen Hoffnung, vielleicht war das ja jetzt endlich die Lösung. Ich versuche nun, meinen Bauch im Alltag nicht mehr einzuziehen, was wirklich ziemlich schwierig ist, weil mir das in Fleisch und Blut übergegangen ist. Zusätzlich fand ich ein super Video auf YouTube, in dem es zwar um den männlichen Beckenbodenschmerz geht, aber ihr glaubt gar nicht, wie dankbar ich für dieses Video bin. Darin werden Übungen gezeigt, mit denen der Beckenboden quasi aufgedehnt wird. Die Übungen sind leider recht lang (26 min pro Durchgang), zumal man sie auch zweimal pro Tag machen soll, aber ich würde es euch sehr ans Herz legen, sie mal für ein paar Tage auszuprobieren. Hier ist der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=NnqAkM9r2a8
Tatsächlich fing ich erst letzte Woche damit an, machte brav mittags und abends eine halbe Stunde die Übungen, und siehe da, schon nach zwei, drei Tagen, stellte sich eine deutliche Besserung ein. Ich war so unglaublich erleichtert und konnte auch wieder mit nur noch minimalen Schmerzen mit meinem Freund schlafen. Jetzt, nachdem ich die Übungen eine Woche lang gemacht habe, bin ich komplett beschwerdefrei. Besonders der Bereich um den Scheideneingang herum, der vorher immer wirklich weh tat, sobald man ihn nur berührte, ist nun wieder ganz schmerzfrei, wenn ich ihn abtaste. Das klingt wahrscheinlich echt nicht glaubwürdig, ich kann es auch noch nicht ganz glauben und habe Tränen gelacht vor Freude, aber ich habe wirklich das Gefühl, dass ich es in den Griff bekommen habe. Gestern hatte ich beim Sex absolut gar keine Schmerzen mehr und auch sonst nur noch ab und zu ein minimales Ziehen oder Stechen, dass dann aber schnell wieder verschwunden ist.
Ich hoffe wirklich, dass ich einigen mit diesem Bericht helfen kann und ihr vielleicht auch Erlösung durch diese Übungen findet. Ich weiß nicht, ob es bei mir so schnell half, weil ich die Vulvodynie jetzt "nur" fünf Monate hatte und mein Beckenboden vielleicht noch nicht so verspannt war, wie er es nach ein paar Jahren mit dieser blöden Krankheit gewesen wäre. Aber probiert es vielleicht einfach mal aus. Und natürlich würde ich mich auch freuen, wenn ihr berichtet, ob euch diese Übungen auch so helfen, wie sie mir geholfen haben. Ich hoffe, ich habe euch jetzt keine falschen Hoffnungen gemacht, aber ich dachte mir, wenn ich auch nur einer Person helfen kann, dann hab ich den Beitrag hier nicht umsonst geschrieben, denn ich weiß wie entmutigt und hilflos man sich fühlen kann mit dieser Geschichte.
Ich drück euch die Daumen und wünsche euch alles Gute!
