RE: Vulvodynie
Hallo Big,
Ihr Aufruf hat ja einige Frauen veranlasst hier zu schreiben bzw. nachzufragen - oder ist das reiner Zufall?
Oft stehen am Anfang Pilzinfektionen, irgendwann ist dann nichts mehr nachweisbar, aber es bestehen Beschwerden, dann ist es die Psyche und Vulvodynie bzw. Vestibulitis, so verstehe ich die Beiträge von Betroffenen hier.
Wenn man in den Leitlinien nachliest, wie bei Pilzinfektionen zu verfahren ist und welche Differenzialdiagnosen in Frage kommen, so frage ich mich, ob das beim Gynäkologen wirklich so sorgfältig abgeklärt wird (nachzulesen unter
http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/derm-m03.htm). Abstrich ist nicht gleich Abstrich, oft sind spezielle Kulturen notwendig etc. Ist das denn bei Ihnen alles gemacht worden?
Ich kenne mich mit diesen Dingen nicht besonders gut aus, aber ich denke, dass es manchmal sehr schwer zu sagen ist, ob die Psyche leidet, weil man etwas hat (z.B. diese Schmerzen) oder ob es umgekehrt ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich bei einigen Krankheiten gezeigt, dass man die Patienten zu Unrecht ins "Psych-Eck" getan hat, zum Beispiel bei Erkrankungen durch Helibakter Pylori (da waren die Leute eben magenkrank, weil sie zu viel Stress hatten etc.), oder bei Morbus Crohn (da sprach man oft von einer völlig gestöten Mutter-Kind-Beziehung). Heute weiß man das besser. Wenn man nicht mehr weiter weiß, dann schiebt man es halt auf die Psyche - manchmal mag das ja so sein, aber ich bin da auch eher zurückhaltend.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Liebe Grüße
Degi