RE: Vor und nach dem Sport
Zur Energiebereitstellung werden zunächst Glucose und freie Fettsäuren aus dem Blut herangezogen. Dann wird Glykogen abgebaut, um den Nachschub an Glucose sicherzustellen. Sind diese Quellen erschöpft, werden die Fettreserven angegriffen. Die Energiegewinnung aus Fett ist jedoch für den Sportler ungünstig, weil zur Gewinnung derselben Energiemenge aus Fett im Vergleich zu Kohlenhydraten mehr Sauerstoff benötigt wird, und Sauerstoff für die Leistungsfähigkeit der limitierende Faktor ist. Ein großer Vorrat an Muskelglykogen bedeutet mehr Kohlenhydrat-Reserven. Diese können die Leistung verbessern, weil der Körper erst sehr viel später auf die vergleichsweise ungünstigen Fettreserven zurückgreifen muss. Durch sportliche Aktivität wird der Aufbau von Muskelglykogen gefördert. Wenn die Reserven nach dem Sport erschöpft sind, kann der Organismus bei entsprechender Kohlenhydrataufnahme die Glykogenreserven über das ursprünglich Ausmaß hinaus auffüllen. Daher ist eine adäquate Kohlenhydrat-Zufuhr eine trainingsbegleitende Maßnahme zur Maximierung der Glykogenspeicher. Ideal sind Teigwaren, Kartoffeln, Reis, Getreideflocken, also stärkehaltige Produkte. Daher ist der Konsum von stärkehaltigen Kohlenhydraten nach dem Sport sogar empfehlenswert.
Eiweißreiche Lebensmittel liefern Aminosäuren, die zum Aufbau von Muskelfasern erforderlich sind. Diese aufbauenden Prozesse laufen v.a. nach sportlicher Belastung ab. Studien haben gezeigt, dass zum Muskelaufbau nicht mehr als 0,2-0,3 g Eiweiß / kg Körpergewicht erforderlich sind. Empfohlen werden allgemein für gesunde Erwachsene 0,8 g/ kg Körpergewicht. Da wir im Durchschnitt 1,4 (Frauen) bzw. 1,6 g Eiweiß/kg Körpergewicht aufnehmen, ist in der Regel eine ausreichende Eiweißversorgung sichergestellt, und die Einnahme von Eiweißpräparaten nicht notwendig. Überschüssiges Eiweiß wird übrigens zur Energiegewinnung verwendet. Als Endprodukt entsteht hierbei Harnstoff, das über die Nieren ausgeschieden wird. Eine unnötige Mehrbelastung der Nieren durch Einnahme von Eiweißpräparaten ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll, und wird langfristig mit Nierenschäden in Verbindung gebracht.