RE: Vollkornbrötchen
Hallo Eileen,
meine heutige Einstellung zur Ernährung war auch ein längerer, und zu weilen, schmerzvoller Prozess. Deine Angst, Panik, zuzunehmen kenne ich zu gut. Während und nach meiner erfolgreichen Gewichtsreduktion habe ich auch die ein oder andere Aktion gestartet über die ich, wenn ich heute darüber nachdenke, nur noch ungläubig den Kopf schütteln kann. Man schadet sich bewußt und kann es doch nicht lassen. Bei mir waren das übermäßige sportliche Aktivitäten, bei einer 1000kcal Diät. Sport ist eine sehr gute Unterstützung einer Diät, aber täglich 10 bis 12Km mit Volldampf Laufen ist auf die Dauer eher kontraproduktiv. Ebenso unsinnig ist ein tägliches Krafttraining von 2 Stunden Dauer bei einer Energieaufnahme von ca. 1800kcal täglich (heute esse ich 3500kcal am Tag). Gemacht habe ich es trotz allem, allen guten Ratschlägen zum Trotz. Eigentlich haben mich die guten Tips der anderen geradezu angestachelt noch mehr zu machen. Alles Warmduscher die keine Ahnung haben, Ruhephasen, quatsch!, die brauch ich nicht, ich bin Fit!!. Tja, heute bin ich schlauer. Mein Training habe ich auf ein gesundes Maß reduziert. Wenn ich heute an die Hanteln gehe, dann immer noch mit vollem Einsatz. Wenn man sich die nötige Erholung und eine ausreichende Ernährung gönnt ist das auch kein Problem. Der Erfolg gibt mir Recht.
Die Ursache bei mir war, wie ich heute weis, zum einen ein völlig unrealistisches Ziel, zum anderen eine gestörte Körperwahrnehmung. Mein Ziel, optisch einen normalen Körper zu haben, war nach Jahrzehnten des Übergewichts völlig weltfremd. Natürlich bilden sich einige Hautfalten wieder zurück, aber eben nicht alle. Da kann man so dünn sein wie man will, im Gegenteil. Je dünner, desto faltiger! Wenn man sich nur dick kennt, hat man überhaupt keine Vorstellung davon, wie man schlank aussieht. Jede Körperwölbung wird sofort als "Fett" betrachtet.
Mein Ziel ist immer noch hoch gesteckt, aber erreichbar. Meinen Körper kann ich heute viel neutraler betrachten. Und die richtigen Kurven und Wölbungen an den richtigen Stellen sind wie das Salz in der Suppe.
Im Grunde genommen war ich von der Magersucht oder einer Essstörung nur einen Wimpernschlag entfernt. Oder war ich schon mitten drinn?! Wie auch immer. Ich glaube, meine Neuorientierung was mein Ziel anbelangt, war der ausschlaggebende Punkt das ich heute völlig unverkrampft mit dem Essen umgehen kann. Natürlich ernähre ich mich sehr bewußt, keine Frage. Aber ich genieße das Essen sehr. Heute kann ich sogar die Tatsache akzeptieren, dass ein Muskelaufbau auch immer mit der Zunahme von Körperfett verbunden ist. Was solls, ich kann es doch zu gegebener Zeit wieder abtrainieren. Dann schließt sich wieder eine Aufbauphase an, und so weiter. Als Ziel habe ich mir ein Gewicht von 90Kg gesetzt bei ca. 10% Körperfett (bin 1,79 m groß). Dann sollten die schlimmsten Hautfallten mit Fettfreiermasse ausgefüllt sein. Das ganze wird wohl noch 3 bis 4 Jahre dauern, aber ich kann warten!
Mein Beitrag motiviert Dich hoffendlich. Was ich kann, was andere können, kannst DU schon lange! Da bin ich mir ganz sicher!
Alles gute!
AllesnachPlan