Hallo Vreni,
tut mir leid, dass es dich auch "erwischt" hat. In der Tat hat sich mein Leiden verbessert.
Durch monatelanges Recherchieren meiner Symptome bin ich schließlich von selbst darauf gekommen, dass meine ewigen Hörstürze (teilweise mehrmals die Woche) und das ewig hin- und herschwankende Hörvermögen von sogenannten "Endolymphschwankungen" im Innenohr herrühren könnte. Mein HNO-Arzt bestätigte das und hat mir auf mein Bitten hin "Betahistin" verschrieben, was ich seit ca drei Monaten in der höchsten Dosierung nun nehme. Zum Glück hat sich der Zustand seitdem stabilisiert. Die Hörschwankungen sind nur noch minimal und auch das Druckgefühl im Ohr ist viel, viel geringer geworden. Leider hat mein Ohr aber Schaden genommen, sodass nun eine geringe bis mittelgradige Schwerhörigkeit übrig geblieben ist, die aber durch das gesunde Ohr gut kompensiert wird.
Was das Doppelt-hören und die Hörverzerrung angeht, bin ich leider nicht beschwerdefrei. Tatsächlich gewöhne ich mich aber über die Monate immermehr an das neue Hören, sodass es mich immer seltener tangiert und fast schon normal für mich ist. Wenn ich mir mal das kaputte Ohr zuhalte und z.B die Stimmen meiner Kinder höre, bin ich immer ganz erstaunt, wie die sich eigentlich wirklich anhören. Ich nehme es fast gar nicht mehr wahr, dass mein Höreindruck verändert ist. Ich glaube, das Gehirn ist in der Lage, die Hörstörung zu kompensieren, sodass der Höreindruck mit der Zeit wieder normaler wird. Was ich allerdings nicht mehr genießen kann, ist mein geliebtes Singen, da ich mich dabei selbst doppelt und auf dem linken Ohr einen viertel Tonschritt tiefer als links höre. Und dadurch kann ich meine Tonhöhe natürlich nicht mehr kontrollieren. Pfeifen geht auch nicht mehr, das hört sich furchtbar schräg und verzerrt an. Musikhören jedoch geht weitestgehend wieder, das ging anfangs gar nicht. Fakt ist, es verändert sich stetig weiter und der Zustand ist keinesfalls starr. Vielleicht bessert es sich weiter, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Man braucht Geduld, viel Geduld. Und der Austausch mit anderen Betroffenen hat mir sehr geholfen. Und auch das Akzeptieren des neuen Zustands ist wichtig, man kann es schließlich nicht ändern. Sich nur freuen, wenn sich etwas verändert.
Würde mich freuen, wieder von Dir zu hören. Halte durch, das Leben wird wieder schöner!
Alles Liebe,
SusiKlick