• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Verwirrende Erfahrung im Internet und starke Schuldgefühle

TEST TEST TEST 123

MaxR88

New member
Guten Tag,
ich hoffe ich bin mit meinem Problem hier soweit nicht ganz falsch.

Ich bin 29 Jahre alt, bin mit meiner großen Liebe verheiratet und wir erwarten unseren Ersten Sohn. Ich kenne meine Frau seit fast 10 Jahren und es keine echte Krise in unserem Zusammenleben. Wir waren vom Ersten Tag an ein gutes Team und haben immer zusammengehalten.
Nun zu meinem Problem.

Unser Sexleben war zeitweise nicht so gut. In der Regel war ich sexuell frustriert, lernte aber bis zu einem gewissen Grad damit zu leben, da ich sie sehr liebe und da Sex nicht alles ist. Manchmal störte es mich dann doch so stark, dass wir zwei oder dreimal darüber diskutiert haben, woran es liegen könnte, dass sie keine Lust hat. Es gab viele Punkte und teilweise wusste sie es gar nicht. Zum Anderen klagte sie über Schmerzen beim Sex und ich hatte auch das Gefühl das sie dabei verkrampft. Da Sie aber in der Vergangenheit kein sexuelles Opfer war, konnte ich das nicht erklären. In den Phasen, in denen es so gar nicht zu Zweisamkeit kam, schaute ich mir überdurchschnittlich viele Pornos an und konnte die Situation so ertragen. Sie wusste davon, da ich ihr nichts vormachen will. Sie konnte damit umgehen.
In den letzten Jahren ist unser Sex zwar immer noch nicht sehr oft und es gibt tote Phasen, aber der Sex selber ist besser geworden. Ich habe in mühevoller Arbeit gelernt, was ihr gefällt und habe die nötigen Handgriffe angeeignet und Einfühlungsvermögen, sodass auch sie auf ihre Kosten kommt. Jedoch verkampft sie nach dem Orgasmus recht schnell und dann muss ich zusehen, dass ich fertig werde. Das ist zwar immer noch etwas frustrierend, aber ich lebe damit und sie auch.
Nun ist es so, dass mir in einer sehr frustrierten Zeit die Pornographie nicht mehr half. Ich empfand es nun als langweilig und ermüdent. Wie eine Reizüberflutung und ich stumpfte ab, was das angeht. Also fand ich per Zufall, als ich im Internet nach neuen Reize suchte, ein Sexspiel. In diesem Spiel konnte man Frauen einkleiden und den Körper nach seinen Wünschen einstellen. Dann konnte man Sexszenen erstellen und, ich sage mal durchführen. Das erregte mich kurzzeitig sehr. Aber es wurde auch langweilig. Es gab in diesem Spiel die Option, mit anderen Frauen in Kontakt zu treten. Also sodass Mann und Frau als animierte Figuren aufeinandertreffen und über eine Art "Dirty Talk" zusammenkommen. Im Ersten Moment verweigerte ich mich, aber der Gedanke war gesetzt. Es war also möglich sowas zu machen. Ich bin meiner Frau niemals fremd gegangen (im relaen Leben) und empfand dies als Fehler! Es ensprach nicht meinen Wertvorstellungen. Einige Zeit später, wieder so ein Moment in dem die Lust mich überkam, versuchte ich es! Ich entschuldigte es, es war eine Art Trotz. Ich sagte mir das ich für meine Bedürfnisse nichts kann und wir haben oft über dieses Thema gesprochen und sie muss verstehen, dass ich auch das Recht auf sexuelle Erfüllung habe. Somit trat ich mit Frauen in Kontakt und es war sehr prickelnd und was Neues. Ich spielte also nicht mehr mit zwei animierten "Puppen", sondern nun war mein Gegenüber ein echter Mensch. Hinter der animierten Person saß eine echte Frau an ihrem PC. Man muss aber sagen, dass es bei sowas keine Austausch von Bildern und echten Gefühlen gab. Es war wie moderner Telefonsex. Keine neue Freundschaft, oder eine Art der Beziehung. Am Ende war es immer vorbei und auf nimmerwiedersehen. Leider stellte ich dann irgendwann fest, dass nicht viele Frauen dieses Spiel spielen. Oft betrat ich einen "Raum", mit meinem animierten Mann und keine Frau ließ sich blicken. Das war frustrierend.
So und nun....wirds furchtbar!
Dann bekam ich den Gedanken, warum nicht als Frau den Raum betreten. Es gibt bestimmt viele Männer wie mich, die gibt es sicherlich in Mengen in diesem Spiel. Also erstellte ich eine Frau und machte sie mir so, wie sie mir gefällt. Alleine dieser Vorgang erregte mich. Dann trat ich mit einem Mann in Kontakt. Als ich mir aufeinmal vorstellte, dass am anderen Ende auch ein Mann sitzt, wurde mir dann doch schon mulmig. Doch ich zog es durch und sagte Dinge, die ich gerne von einer Frau vorstellte zu hören. Am Ende war es erregend und verwirred zugleich. Ich tat dies noch weitere 2-3mal. Das ist bereits ein paar Monate her.
Ich tat es ab. Einerseits um mein schlechtes Gewissen meiner Frau gegenüber zu verlieren, als mein Recht und Grundbedürfniss. Irgendwie muss man sich ja helfen. (so nach der Art)
Andererseits als sexuelle Verwirrung und Neugier im Bezug auf das zuletzt beschrieben. Eine Art Ventil und umgehung der Regeln um an meinen Spaß zu kommen!

Ich hatte seitdem dieses Spiel nicht mehr gespielt und verspüre auch nicht das Bedürfnis danach. Ich fühle mich nicht zu Männern hingezogen, kann mir gleichgeschlechtlichen Sex nicht wirklich vorstellen, oder empfinde dabei Erregung. Ich hatte auch noch nie ein intimes und sexuelles Verhhältnis zu Männern. Es sei denn meine Internet-Erfahrung zählt dazu. Nun finde ich meine Frau und auch Frauen im Alltag immer noch sexuell anziehend. Ich muss auch zugeben, dass ich mich in den letzten 10 Jahren 1-2 mal in eine hübsche Frau verguckt habe. Aber da ich meinbe Frau liebe und auch sehr ansprechend finde, so waren solche Gefühle immer schnell weg.

Nun würde ich gerne wissen was hier vorgefallen ist? Ich steigere mich aktuell darein und habe natürlich Ängste, dass ich bisexuell veranlagt sein könnte. Ich fühle mich zwar so nicht, aber ganz normal war das auch nicht. Mittlerweile denke ich sogar ganz anders. Dieses Internet-Spiel ruft in mir keine erregende Gefühl hervor. Ich schäme mich dafür, habe meiner Frau und mir selbst gegenüber ein schlechte Gewissen und verstehe diese Handlung auch nicht.

Vielen Dank.
 
Um nochmal sicherzustellen, dass es keine Missverständnisse gibt. Ich habe grundsätzlich kein Problem mit homosexuellen, und bisexuellen Menschen. Doch ist es vielleicht nachvollziehbar, dass ich mir das für mein Leben nicht wünsche. Ich liebe meine Frau und freue mich auf meinen Sohn und möchte auch dieses Leben so führen!
Vielen Dank.
 
Und nochwas, tut mir leid für die vielen Ergänzungen. Ich war bei einem Therapeuten um diesen Vorfall zu besprechen. Es stellte sich heraus das der Therapeut homosexuell ist. Zu meiner Geschichte sagte er mir Folgendes: Einfach abhacken und in die Zukunft schauen.

Ich verstehe nicht warum er das so locker sieht?
Vielen Dank.
 
Warum sollte der Therapeut das nicht locker sehen, es hat nichts weiter zu bedeuten.

Es hört sich sogar so an als hättest du eine Art Rollenspiel entwickelt, um deine Beziehung irgendwie aufzuarbeiten, der Mann war nur ein Unwissender Teilnehmer der deine Rolle inne hatte.
Das machen Therapeuten tagtäglich mit ihren Klienten und es ist nichts schlimmes dabei, auch nicht wenn du es alleine im Internet machst.
Du solltest aber schauen das du in Zukunft die Finger davon lässt, um dich nicht darin zu verlieren.

Hak es ab und versuche mit deiner Frau eine Paartherapie zu machen, ich denke das wäre sinnvoll.

Ob sie sexuelle Übergriffe erlebt hat wirst du nicht so beurteilen können, sie vielleicht auch nicht.
Das sind Vorkommnisse bei denen Kinder in der Lage sind sie zu vergessen und die dann die erwachsene Frau plagen, ohne das sie um diesen Umstand wissen.
Ich will nicht behaupten das da mal was war, aber man kann es eben auch nie einfach abtun nur weil sie sich nicht erinnert.
Irgendwas blockiert sie und das könnt ihr beide offensichtlich nicht ergründen, also holt euch Hilfe.
 
Ihr Hauptproblem scheint mit die Frage nach Bisexualität zu sein, Hier sehe ich überhaupt keinen Hinweis, Sie haben schlicht aus der Not eine Tugend gemacht. Sie haben Ihre Kunstfigur ja nur so handeln lassen, wie Sie als Mann das erregend fanden, und nicht, weil Sie selber weiblich sein wollten.
LG, Dr. Höllering
 
Ich schaue ab und zu Männerpornos, weil ich es einfach mag, wie Männer mit Schwänzen hantieren, weil die genau die Sachen machen, die ich gerne sehe.
In meiner Fantasie sind dass dann immer Frauenhände.

Ich denke war hier bei dir ähnlich, du hast so deinen eigenen Porno geschaffen, der so ablief, wie du es geil findest. Und da du nicht einen anderen Mann hattest, der die Frauenrolle übernimmt, und eine Frau nicht das tut, was du gerne magst, hast du eben die Rolle der Frau übernommen.
 
Guten Tag,
vielen Dank für die Antworten. Nun finde ich den Übergang sehr fließend. Wenn man eine Frau darstellt, dann stellt man sich auch ein bisschen vor eine Frau zu sein denke ich. Ich habe ja eine Rolle getauscht und kann das nicht bestreiten. Es war irgendwie eine Mischung daraus...,denke ich. Wobei ich tatsächlich Dinge sagte, welche mich sehr anmachen würden, wenn meine Frau das mal sagen würde. Aber das hat mich nun mal erregt. Es kann sein das ich mir da jetzt eine eigene Falle gestellt habe und die Gedanken verdrehe, da die Handlung selber (rein von Außen betrachtet) nicht heterosexueller Natur war und damit keinen Abschluss für mich finde.
Die Befürchtung steht daher leider immer noch ein bisschen im Raum. Ich muss gucken wie ich einen Weg finde das abzuschließen. Vielleicht schäme ich mich als Mann auch einfach nur dafür, da ich andere Wertvorstellungen diesbezüglich (Für mich persönlich) habe. Aber Sexualität sei wohl auch sehr vielfältig und kann kompliziert sein. Habe darüber eigentlich nie viel nachgedacht.

Da meine Frau und ich eine recht offene Beziehung führen, wir reden eigentlich über fast alles, habe ich sie nun angesprochen. In der Tat ist das ein sehr kritisches Thema. Ich habe ihr von dem Vorfall nicht berichtet, aber ihr erzählt und das entspricht auch der Wahrheit, dass ich befürchte das es eine bisexuelle Ader in mir gibt, da ich einen Internet-Test (nach Kinsey) gemacht habe. (Mir ist bewusst, dass sowas sehr fraglich zu betrachten ist) Auch ist klar, dass es so aus heiterem Himmel sehr albern wirkt. Weiterhin habe ich ihr berichtet, dass ich in diesem Test sehr, sehr ehrlich geantwortet habe. Es kam heraus, dass ich überwiegend heterosexuell bin. ABER: Es kann auch sein das ich mal in Richtung Homosexualität abdrifte. Scheinbar habe ich mit meinen Antworten auch Punkte auf anderen Skalen gemacht, sodass so ein Ergebnis herauskam. Weiterhin seien diese Abweichungen aber nicht stark genug um zu sagen, dass ich in eindeutig in die Bisexualität, oder Homosexualität rutsche. Nach der Skala war ich die Nummer 1. Aber es klang doch sehr schwammig für mich.

Meine Frau sagte dann nur zu mir: Wenn das so wäre, würde sie mich immer noch lieben und bei mir bleiben, denn ich bin immer noch der selbe Mensch. Außerdem merkt sie ja das ich sie begehre und ihr auch näher kommen möchte. Daher macht sie sich diesbezüglich nicht so sehr einen Kopf. Sie habe auch mal an ihrer Sexualität gezweifelt, ist aber zu dem Ergebnis gekommen, dass sie nicht auf Frauen steht.

Nun ist mir, unabhängig meiner Ängste, ein Stein vom Herzen gefallen. Das hat mir ganz gewaltig den Druck genommen. Ich wünsche mir ja auch kein Leben mit einem gleichgeschlechtlichen Partner, oder im Wechsel. Möchte da niemanden in die Schublade schieben, ich kenne einfach keine homosexuellen Menschen (außer mein Therapeut, der im Übrigen einen Lebenspartner hat und eine richtige Beziehung mit ihm führt.) und kann das alles schwer einschätzen. Aber ich kann mir vorstellen, das so veranlagte Menschen andere Ziele haben und auch aufgrund des Bedürfnisses, sich schwer dagegen wehren können und wollen, solche Wege dann gehen, um ihre Erfüllung zu finden.

Ich habe mir mit diesem Spiel einfach selber keinen Gefallen getan (im Nachhinein). Wie bereits beschrieben, habe ich keinerlei Gelüste es zu wiederholen und verstehe auch heute gar nicht mehr wie ich das machen konnte. Es ist unbegreiflich wie ich das ansprechend finden konnte.

Ich danke erst einmal für die Beteiligung, der Expertin und der anderen Forummitglieder.
 
Du musst auch mit einbeziehen, das fast jeder Mensch auch etwas bis ist.
Zwar nicht in dem Sinne eine Beziehung haben zu wollen, sondern in dem Sinne sich auch schöne Menschen des gleichen Geschlechts anzuschauen, bis hin zu Fantasien.
Alles normal, zumal du weißt das du nichts mit einem Mann haben willst ist es doch sehr eindeutig, das du auch nicht auf Männer stehst, sexuell gesehen.
Denn wenn man bi ist wird man ja nicht gezwungen etwas mit einem Mann zu haben obwohl man nicht will, man will es und das ist bei dir ausgeschlossen.
 
Ich schaue ab und zu Männerpornos, weil ich es ein ...
30.gif
 
Back
Top