Verwachsungen auf der Netzhaut

[Ralph Becker]

Mein Sohn Jann bekam beim Spielen einen Pfeil in das Auge. Durch einen Bluterguß am Augenkörper kam es zum Netzhautriß und teilweisen Ablösuing der Nezthaut. Dies wurde mittels einer Silikonplombe behoben. Jetzt stellten sich aber Verwachsungen auf der Netzhaut ein. Diese befinden sich allerdings nicht im unmittelbaren Bereich des Netzhautrisses sondern mittig auf der Netzhaut. Unser Augenarzt schlug jetzt vor, eventuell an der Augenklinik Essen diese Verwachsungen lösen zu lassen um die Sehfähigkeit zu verbessern. Zur Zeit hat Jan ca. 30 Prozent Sehfähigkeit auf dem Augen. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Komplikation? Wie muß operiert werden und was für eine Prognose können wir erwarten? Wir sind dankbar für jede Antwort.

 

[Liekfeld.]

RE: Verwachsungen auf der Netzhaut

Hallo Herr Becker,
bei den von Ihnen beschriebenen "Verwachsungen" im Zentrum der Netzhaut (also der Stelle, die für das scharfe Sehen verantwortlich ist) handelt es sich um eine nicht außergewöhnliche Spätfolge nach (meistens komplizierteren) Netzhautoperationen. Dabei kommt es häufig nicht nur zu einer Reduktion der Sehschärfe, sondern auch zu Verzerrtsehen. Bei entsprechendem Befund ist eine Operation durchaus anzuraten (genau kann man das jedoch nur durch eine Untersuchung und durch die entsprechenden Vorbefunde beurteilen). Es handelt sich dabei um einen Eingriff ("Membrane peeling"), der von Kliniken mit entsprechenden Netzhaut-Abteilungen durchgeführt werden kann. Sicherlich ist die Stelle des Operationsgebietes sehr sensibel und Komplikationen sind nicht auszuschließen, ein erfahrener Operateur kann jedoch sicherlich eine Funktionsverbesserung bewirken. Wieviel Sehkraft speziell bei Ihrem Sohn gewonnen werden kann, hängt von verschiedenen Umständen ab, die der behandelnde Augenarzt sowie der potentielle Operateur nach einer Untersuchung besser beurteilen können. Sie sollten sich auf jeden Fall einmal zu einer Untersuchung und Beratung in der entsprechenden Abteilung (z.B. Uniklinik Essen, wie von Ihrem Augenarzt vorgeschlagen) mit Ihrem Sohn vorstellen.
Mit freundlichen Grüßen,
A. Liekfeld.