RE: Verschwommene Sicht
danke, Kollege Lecter, aber inzwischen habe ich meine Zigarre gefunden.......
also liebe Fee, ein ganz kurzer Anriß, da ich zu müde bin:
evozieren - aus gleichbedeutend lat. evocare - eigentlich "herausrufen" - hervorrufen, bewirken.
evokativ: bestimmte Vorstellungen enthaltend.
oder, die Katze ist auf der Matte ;o)
Da kognitive Prozesse im Gehirn ablaufen, liegt der Gedanke nahe, dass das Gehirn selbst der Ort ist, an dem nach geeigneten Daten für das Studium dieser Prozesse zu suchen hat. Genau das ist das Ziel der kognitiven Neurowissenschaft: Sie befasst sich mit der Prüfung und Verfeinerung von Annahmen über kognitive Vorgänge, indem sie auf Methoden zurückgreift, die Schlussfolgerungen über die Prozesse im Gehirn zulassen. Oftmals versuchen die Forscher dabei zu zeigen, dass verschiedene kognitive Prozesse oder Repräsentanten verschiedene Hirnstrukturen beanspruchen oder verschiedene Reaktionsmuster des Gehirns hervorrufen. Im folgenden wollen wir nur einen ganz knappen Überblick über die entsprechenden Verfahren geben.
Eines der von der kognitiven Neurowissenschaft benutzen Verfahren ist das Elektroenzephalogramm (EEG), das eine graphische Darstellung des Musters der elektrischen Signale im Gehirn. Betrachtet man ein Muster elektrischer Hirnaktivitäten, das von einem Stimulus ausgelöst wird, so spricht man von einem evozierten Potential (»event-related potential« ERP) - und betont damit den Unterschied zur spontanen elektrischen Aktivität, die man ständig im Gehirn findet. Bei der Verwendung von ERP in der kognitiven Psychologie folgt man abermals Donders Grundidee. Das heißt, bei der ERP-Forschung werden experimentelle Aufgaben erstellt, deren sorgfältiger Vergleich die Isolierung mentaler Prozesse erlaubt (Garnsey 1993). Beispielsweise haben Leser ein anderes ERP Muster, wenn sie ein unerwartetes Wort in einem Satz finden, als wenn sie auf eine ungewöhnliche grammatikalische Konstruktion stoßen (Osterhout u. Holcomb 1992). Diese Beobachtung stützt die Schlussfolgerung, dass an der Bestimmung der Bedeutung eines Satzes und beim Erkennen der grammatischen Struktur verschiedene mentale Prozesse beteiligt sind.
Zu den neuesten Methoden gehören bildgebende Verfahren wie die Positronenemissionstomographie (PET), die Magnetic Resonance Imaging (MRI) und die Echo-Planar-MRI. Ursprünglich wurden sie von Neurochirurgen entwickelt, um abnorme Veränderungen im Gehirn, die etwa nach Schlaganfällen auftreten, zu entdecken. Diese Verfahren liefern Bilder des lebenden Gehirns, ohne dass das Gewebe beschädigt wird (wie das bei traditionellen Untersuchungsverfahren der Fall war).........
Gehirnaktivitäten bei konkreten und abstrakten Wörtern.
Wissenschaftler wendeten die Methode der evozierten Potentiale (ERP) an, um in den Hirnaktivitäten Beweise für die zwei Kodierungssysteme zu finden. Die Teilnehmer an der Studie ordneten auf einem Bildschirm dargestellte Wörter als abstrakt bzw. konkret ein, wobei ihre Gehirnströme gemessen wurden. Wie schon bei früheren Experimenten reagierten die Personen auch hier auch schneller auf Wörter mit konkretem Inhalt. Außerdem wurden für konkrete und abstrakte Wörter unterschiedliche Muster der Gehirnaktivität festgestellt. Der Unterschied war für die rechte Hirnhemisphäre am deutlichsten ausgeprägt - genau so, wie für den Fall zu erwarten war, dass Wörter mit konkretem Inhalt im Gegensatz zu solchen mit abstraktem Inhalt auch bildlich verarbeitet werden (Kounios u. Holcomb 1994).