• Dr. Frank VölkertWelche modernen Verfahren zur Anästhesie gibt es heutzutage? Verspüre ich bei einer örtlichen Betäubung Schmerzen? Was muss vor einer Vollnarkose beachtet werden? In unserem Forum Narkose & örtliche Betäubung können Sie Ihre Fragen stellen und sich dabei auch an unseren Experten, Dr. med. Frank Völkert, wenden. Er ist Facharzt für Anästhesiologie.

Verlustempfinden nach der Vollnarkose

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Gast

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Eventuell finde ich hier Gleichgesinnte...
Ist es einen von euch nach einer OP auch so ergangen, dass sich die Gedanken immer wieder mit dem Ablauf der die Operation betraf, drehten und dass ihr das Geschehen immer und immer wieder durchgespielt habt, weil ihr das Gefühl hattet, einen Teil von euch 'verloren' zu haben?

In den letzten Tagen drehten sich meine Gedanken sehr oft um das Vorgespräch, das Prämedikationsgespräch, die Ankunft in der Klinik, das Warten im Gebäude, das Warten im Überwachungsraum, das Warten vor dem OP-Saal, die verschwommenen Erinnerungen an die ersten Stunden nach dem Aufwachen und dieses Gefühl irgendetwas von sich selbst verloren oder zurückgelassen zu haben.

Zu meinen Vorerkrankungen zählt auch unter anderem eine Depression, aber das Gefühl ist irgendwie anders, einfach sehr gedankenversunken, als ob man jemand verstorben ist...

Ich frage mich, ob es eine postoperative Nachwirkung ist, die sich im Laufe der nächsten Wochen von selbst legt?
 
In mir selbst existiert der Wunsch bzw. das Bedürfnis zum Ort des Geschehens zurück zu kehren und irgendwie einen Hinweis auf etwas zu finden, an das ich mich wohl nicht mehr zu erinnern scheine...
 
Hallo,
aus Sicht des Arztes kann ich hierzu nicht viel anmerken. Jeder Mensch verarbeitet persönliche Erlebnisse, ggfs. auch von einschneidender Natur, auf seine eigene, sehr individuelle Weise.
Ein "Zurückempfinden" wäre jedoch Hypnose möglich, um ggfs. in Trance den entscheidenden Hinweis ausfindig zu machen. Wohlgemerkt durch Anwendung medizinischer Hypnose, z. B. in der Technik von Milton Erickson. Dieses hat mit "Showhypnose" nichts gemein.
Gruß F. V.
 
Hallo Herr Dr.Völkert,

danke für die Rückmeldung.
Bezüglich dieses Empfinden hatte ich nochmal mit den zuständigen Anästhesisten Rücksprache gehalten. Er wies mich darauf hin, dass bei Patienten mit ähnlicher Vorgeschichte durchaus solche Reaktionen nachträglich auftauchen.
Zudem machte er nochmal darauf aufmerksam, dass die Narkose ohne Komplikationen und Auffälligkeiten verlief.
Natürlich glaub ich ihm das - keine Frage! Trotzdem ist dieses belastende Gefühl nach wie vor da.

Vielen Dank für den Verweis auf eine Hypnose. Im Rahmen des baldigen stationären Aufenthalt, in dem wohl ohnehin die Traumata der Vergangenheit aufgearbeitet werden, wird dies wohl auch mit eingebunden werden.
 
Hallo Herr Dr.Völkert,

nun hätte ich doch nochmal eine Frage, eventuell ist diese aber hier in diesem Fachbereich auch deplatziert.
Kurz nach der OP, sprich ca. zwei Tage später ist mir aufgefallen, dass meine Haare stark ausgefallen. Nun dachte ich erst an den hormonellen Übeltäter da die OP während der zweiten Zyklushälfte stattfand und Haarausfall währenddessen mal auftritt, jedoch nicht in dieser Intensität. In den letzten Tagen, als ich die Arbeit vor dem Laptop abgearbeitet habe, fielen zwischendurch immer wieder einzelne Haarsträhnen auf die Tastatur - dieser Grad des Haarausfall ist mir bisher noch nicht begegnet.
Raten Sie zu einer Abklärung durch ein Blutbild?
Danke.
 
Hallo,
leider wird ein "Blutbild" hier keine wirklich sinnvollen erbringen. Wenn tatsächlich eine hormonelle Ursache nicht ausgeschlossen werden kann, wären hier ergänzende Untersuchungen angebracht.
Gruß F. V.
 
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