RE: Unsere gesunde Ernährung
Hallo Detelina
„Meine Frage ist: Ist die heutige gesunde Ernährung der Garant für meine Gesundheit?“
Meine persönliche Antwort: NEIN. Ich finde diese Ernährung, die diese Organisationen und Gremien (SVE, DGE, BAG usw.)empfehlen, nicht gesund und garantiert auch keine Gesundheit.
Diese Organisationen inkl. Nahrungsmittelpyramide stützen sich auf den „Vier-Basis-Nahrungsmittel-Führer“, der eine adäquate Ernährung mit regelmäßiger Aufnahme der vier Basisnahrungsmitteltypen gleichsetzt: Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Brot und Getreide und Fleisch. Es ist jedoch Interesant, dass selbst diese Basisrichtlinien einen Mangel an Vitamin E, Vitamin B6, Magnesium, Zink und Eisen aufweisen (unter anderem: King, J.L., Cohenour, S.H., Corruccini, C.G., Schneemann, P. Evaluation and modification of the Basic Four Food Guide. J.Nutr. Educ. 48:888-95).
Nach diesen Empfehlungen sollte man täglich 5 mal Obst und Gemüse essen, täglich Getreideprodukte, täglich Milchprodukte, 1-3 mal in der Woche Fleisch und noch mehr Fisch als Fleisch.
Ein wichtiges Indiz für die gesunde Ernährung des Menschen spielt unter anderem die Geschichte der Menschen mit der Nahrung. Die grösste Zeit ass der Mensch fast ausschliesslich Pflanzen. Vor 2.5 Millionen Jahren begann er dann, Fleisch zu verzehren. Vor etwa 10'000 Jahren, begann er mit dem Ackerbau und Viehzucht. Von da an ass er viel Getreide und tierische Produkte(Honig, Milch etc). Doch das Problem dabei ist, dass der Mensch sich nicht in so kurzer Zeit an diese Nahrung anpassen kann. Das Gebiss, Verdauungstrakt, Morphologie, Genetik etc. ist fast ausschliesslich an Pflanzen angepasst. Und innert kürzester Zeit fängt er an, Körner und Produkte zu verzehren, die er gar nicht kennt und so nicht angepasst ist. Der oft gelobte Fittmacher und das Wundermittel Milch ist für den Menschen von heute etwas fremdes. Das zeigt sich am besten daran, dass 65% der Menschen weltweit keine Milch vertragen. Das gleiche beim Korn. Viele Menschen haben eine „Allergie“ gegen Weizen, Gluten etc. Das zeigt, dass das für den Menschen nicht artgerecht ist.
Seit beginn der Industrialisierung vor etwa 200 Jahren haben sich die Ernährungsgewohnheiten im Westen in einem solchen Umfang geändert wie nie zuvor. Diese 200 Jahre sind für genetische Anpassung wie ein Millimeter auf einem Kilometer (=unbeutend). An die Stelle der voluminösen, überwiegend pflanzlichen, wenig verarbeiteten, d.h. kohlenhydrat- und ballaststoffreichen Nahrung, trat eine energiedichte, einen hohen tierischen Anteil enthaltende, stark verarbeitende, d.h. fettreiche und ballaststoffarme Kost auf. Diese Diskrepanz ist ein bedeutender Faktor bei der Entstehung der sog. Zivilisationskrankheiten. Auch die körperliche Aktivität habt in den letzten 100 Jahren unglaublich stark abgenommen. Während 1882 noch 14% der Erwerbstätigen Schwerstarbeit leisteten, waren es 1988 noch 0.3. Dagegen stieg im gleichen Zeitraum der Anteil von Leichtarbeiter von 21% auf 76%. Auch in der Freizeit machen wir viel weniger Sport. Die falsche Ernährung und Mangel an körperlicher Aktivität sind nach meiner Ansicht die grössten Faktoren für den enormen Zuwachs an chronischen Krankheiten.
Auch kennen leider die wenigsten den Wert der Ernährung. Viele glauben, Krankheiten sind etwas normales und gehören zum Leben, besonders ist Alter. Doch Osteoporose, Gefäss- und Herzerkrankungen, Rheuma, Nierensteine, Karies usw. sind immer unnormal, egal wie häufig sie auftreten. Wenn uns diese Krankheiten befallen, so sind wir, auch wenn es hart klingt, selber schuld.
Ich habe längere Zeit so gelebt, wie es die meisten machen und auch empfohlen wird. Getreide, Fleisch, Milch, Obst, Gemüse, usw. . Besonders Getreide ass ich viel. Aber als ich dann zu Studieren anfing und die Physiologie, Genetik, Verdauungs, chemischen Reaktionen „kennen gelernt“ habe, merkte ich immer mehr, wie falsch es ist, Getreide, Fleisch und des weiteren zu den gesunden Nahrungsmittel zu zählen.
Vollkorngetreide ist zwar ein sehr guter Vitamin B, Eisen, Zink, usw. lieferant, aber ein Produkt ist nicht nur dann Gesund, wenn es Nährstoffe liefert. Man schraubt mit den in der Getreidekost vorhandenen stark stärkehaltigen Kohlenhydraten die Blutzuckerwerte und als Reaktion darauf den Insulinspiegel im Blut kräftig in die Höhe. Mit Hilfe des in der Bauchspeicheldrüse produzierten Peptidhormons Insulin muss der Körper den hohen Blutzuckergehalt auf ein erträgliches Maß regulieren, wobei die Toleranzschwelle nicht sehr hoch ist. Der dem menschlichen Körper äußerst abträgliche hohe Verzehr von Zucker und Hitzebehandelten Kohlenhydraten lässt den Insulinspiegel leider immer wieder unter den erlaubten Normalspiegel absinken. Mit einem entsprechenden Adrenalinstoss als Gegenmaßnahme versucht der Körper darauf zu reagieren, indem er unsere Glykogenreserven aktiviert. Dieses stetige Auf und Ab ist jedoch letztendlich die Ursache für viele der nervlichen und körperlichen Beschwerden. Am Ende einer solchen Berg- und Talfahrt lauert nicht selten eine große Gefahr: die Zuckerkrankheit, an der allein in Deutschland fünf Millionen Menschen leiden. Die Getreidekleie mit ihren scharfen Kanten schädigt die empfindlichen Darmwände. Es kommt aber nicht allein auf die Nährstoffe an. sondern auch auf ihre Verdauungsfähigkeit. Körner sind schwer verdaulich, weil sie die Wirkungskraft der Verdauungsenzyme einschränken. Es ist überhaupt fraglich, ob wir Grobstoffe in derart ausgiebiger Menge benötigten; und die besten und sanftesten sind sowieso in Obst und Gemüse enthalten. Die Muttermilch hat keine Grobstoffe, dennoch ist ein Säugling mit reichlich Stuhlgang gesegnet. Getreide und Milch sind wahrscheinlich der bedeutendste Faktor im Zusammenhang mit Prostatakrebs. Kein Gramm Stärke kommt im Körper vor. Diese Stärkemoleküle müssen vollständig verdaut und verbrannt werden. Nur das in kleiner Menge im Mundspeichel vorhandene Enzym Ptyalin vermag Stärke aufzuschließen, wenn intensiv gekaut und eingespeichelt wird. Später geschieht nicht mehr viel mit dieser Stärke, weil von den nur spärlich in der Bauchspeicheldrüse vorkommenden Enzym Amylase keine nennenswerte Wirkung ausgeht. Resultat:
Du hast also recht, wenn du sagst „wie sollte der Mensch diese harten Körner essen“. Der Mensch ist kein Vogel, der ist ein Körneresser. Ab und zu Getreide wie Hirse ist sicher okay, aber sicher nicht täglich wie es empfohlen wird.
Auch Fleisch wird 1-3 mal in der Woche empfohlen. Die meisten, wenn sie nicht gerade Vegetarier sind, verzehren noch mehr. Fleisch wird empfohlen, weil es ein guter Nährstofflieferant wie Eisen, Proteine, Vitamine usw. liefert. Das ist richtig, aber wie gesagt, kommt es nicht nur darauf drauf an, welche Nährstoffe es liefert, sondern auch, wie der Körper darauf eingestellt ist (chemischen Reaktionen, Verdauung etc.) und welche anderen Substanzen es liefert. „Nach dem Verzehr von Fleisch ist folgendes zu beobachten:
-->Nach Fleischgenuss wird eine Müdigkeit beobachtet, die bei fleischloser Kost fehlt.
-->Nach Fleischgenuss wird eine Temperaturerhöhung des Blutes beobachtet, die bei vegetarischer Kost fehlt.
-->Nach Fleischgenuss erfolgt eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozythose), die beim vegetarischen Kontroll-Falle fehlt.
-->Nach Fleischgenuss erhöht sich der Klebrigkeits- (Viskositäts-)Grad des Blutes, was bei ausreichender rein vegetarischer Kost nicht der Fall ist.
-->Nach Fleischgenuss vermindert sich die Alkalität des Blutes, während sie bei der vegetarischen Kontroll-Mahlzeit sich nicht vermindert.
(Entdeckt durch Prof. Dr. Staehlin)
Sehr interessant ist es nun, festzustellen, daß wir hier, in diesen fünf Symptomen (Müdigkeit, Temperatur-Erhöhung, Leukozythose, Viskosität, Alkalitäts-Verminderung) fast genau und in allen wesentlichen Zügen die natürliche Abwehr-Reaktion des menschlichen Organismus wieder finden, die auf Einbruch einer feindlichen Macht (Infektion, Fremdkörper usw.) regelmäßig zu erfolgen pflegt“ (Dr. med. O. Buchinger).
Auch das oft empfohlene Häm-Eisen im Fleisch ist bei näherer Betrachtung nicht so sehr empfehlenswert. Im „American Journal of Clinical Nutrition“ wurde im Januar das Ergebnis einer 12 Jahre dauernden Studie mit über 30'000 Teilnehmern publiziert. Dabei wurde ein Zusammenhang der Eisenaufnahme über rotes Fleisch un der Häufigkeit des Auftretens von Typ-2-Diabetes festgestellt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass einerseits die übliche Risikofaktoren für dieses Diabetes (Übergewicht etc.) ausgeschlossen werden kann und auch Eisen aus pflanzlicher Nahrungsmittel keinen negativen Einfluss hatte. Ausschliesslich das so genannte Hämeisen aus dem Fleisch zeigte diesen negativen Effekt. (Am.J.Clin.Nutr. 2004 Jan. 79(1):70-5). Besonders das Blut zeigt fast immer etwas über das Nahrungsmittel aus. Im Dunkelfed- Mikroskop zeigt das Blut bei einem Fleischesser oder nach einer Fleischmahlzeit schlechte Fliesseigenschaften, verminderte Sauerstoff-Aufnahme, gereiztes Immunsystem, „Geldrollen“-Bildung, während das Blut nach einer Mahlzeit mit Pflanzen klare Zellstrukturen, gute Fliesseigenschaften und bessere Sauerstoff-Aufnahme zeigt. (Die Bilder dazu sind hochinteressant, leider aber habe ich die Bilder auf Papier und kann sie so nicht ins Forum kopieren. Ich werde aber mal im Internet danach suchen, wenn ich welche finde, nenne ich den Link)Allein am Blut kann man erkennen, welchen Esser der jeweilige Mensch ist. Auch der Blutausstrich-Test zeigt gute Ergebnisse.
Die meisten Menschen und leider oft auch „Experten“ (insb. Ernährungsberater) machen den Fehler, dass sie ein Nahrungsmittel als gesund einstufen, sobald es Nährstoffe liefert. Dies ist ein grosser Fehler. Dieser Fehler wird vor allem beim Getreide und Fleisch gemacht. Auf den ersten Blick sind diese zwei Nahrungsmittel gesund, denn sie liefern Nährstoffe, aber betrachtet man die Nahrungsmittel näher, schaut sich Blutergebnisse an, chemische Reaktionen, Substanzen, Verdauung etc. zeigt sich oft ein anderes Bild.
Der Hauptbestandteil einer Ernährung sollte nicht Obst und Gemüse, Fleisch, Getreide und Milch sein, sondern Obst und Gemüse, Samen, Kernen, Nüsse und Wildpflanzen. Seit etwa 7 Jahren ernähre ich mich hauptsächlich aus Salat, Wildpflanzen (z.B. Löwenzahn/hervorragender Eisenlieferant), Nüssen, Obst, Gemüse und Samen und Kernen. Seit dieser Ernährung war ich einmal krank (nach einer Asienreise), musste nie zum Arzt, brauche 1-2 weniger Schlaf und meine früher oft geplagte Nachmittagsmüdigkeit ist weg. Beim Laufen über 5-10 Meter spüre ich eine Ausdauer, die ich früher nicht hatte. Obwohl ich früher jünger war, erreiche ich heute die gleiche, oft sogar bessere Zeiten. Wenn man diese Gesundheit erreicht hat, und merkt, wie Gesund und Glücklich man so ist, so möchte ich nicht wieder zur alten Ernährung mit viel Nudeln, Schokoladen, Fleisch, Milch, Süssgetränken etc. zurückkehren. Viele mögen meine Ernährung als Asketisch bezeichnen. Doch nein. Das wichtigste ist, dass das Essen gesund ist und vor allem Spass macht. Es schadet mehr, wenn man was essen sollte, was aber nicht mit Genuss verbunden ist. Auch ich esse nur das, was mir schmeckt. Der Genuss zum Essen darf nicht getrennt werden. Essen sollte spass machen. Man sollte sich auf das Essen freuen können. Essen sollte nicht mit Kummer verknüpft werden. Das scheint mir wichtig. Genuss und Essen ist für mich unzertrennlich.
Doch wenn man sich hauptsächlich mit Obst, Gemüse, Nüssen, Salat, Samen, Wildpflanzen ernährt, so hat man weder Gewichtsprobleme noch braucht man sich vor Ernährungsbedingten Krankheiten zu fürchten. Schon mit 22 hatte ich Nierensteine. Heute lebe ich voller Energie. Das ist der Unterschied. Wie kann man Spass am leben haben, wenn man von Krankheiten geplagt wird. Besser verknüpfe ich Prävention (=gesundes Essen, Bewegung, frische Luft etc.) und Spass zusammen. Ein gutes Team, wie ich finde.
Schöne Grüsse
Manuele