RE: Truman gefragt
Hallo liebes Knawkusoov,
bevor ich es vergesse: Ich bewundere Deinen überaus kultivierten Schreibstil. - Dein Wissen habe ich schon vorher geehrt,
>>>>> Damit musst Du in Zukunft immer rechnen, wenn Du Kassenärzte aufsuchst. <<<<<
Das stimmt nicht ganz. Im Februar hatte ich wegen Knochenschmerzen die vom Ludwig empfohlene Zusatzdiagnostik über die Knochenabbauprodukte im Urin (Pyridinolin-Crosslinks) machen lassen., die sonst kein Urologe kennt und in den "Leitlinien" findet. Die Kasse bezahlte es auf Anhieb.
Unter der "PK-Diafnostik" findet man in den Leitlinien ausschließlich die - heute ebenfalls ungültige - PSA-Bestimmung zwecks Früherkennung, von der PSA-Bestimmung im Rahmen der Nachsorge keine Spur. Dennoch übernehmen die ges. Krankenkassen ohne Einwand die TumorNACHSORGE-Untersuchungen - nicht nur z.B. die lächerliche PSA-Bestimmung u.a., sondern auch viel kostspieligere Untersuchungen, von der vierteljährlichen transrektalen Sonographie über das alljährliche Knochenszintigramm, die Computertomographie und das Lungenröntgen bis hin zur MRT u.a., deren Kosten in die Tausende Euro gehen. Und kein Arzt kommt auf die Wahnidee, hierfür dem Patienten eine Privatrechnung vorzulegen, weil diese Untersuchungen nicht in der Leitlinie "PK-Diagnostik" aufgelistet sind. - Ich verstehe die Welt nicht mehr.
>>>> Generell ist jeder Arzt an die Vorgaben der Internen Vereinigungen gebunden - verläßt er die vorgeschriebenen Pfade augenscheinlich, steht im Schadensfall, bei Regress, bei Kunstfehlern niemand schützend hinter ihm, er wäre ganz allein verantwortlich für seine Entscheidungen und sein Handeln. Dem entsprechend wird es dann Berufshaftpflichversicherungsausschlüsse entsprechend geben. <<<<
Das alles leuchtet auch ein, bis auf die "generelle Bindung" - die ist de jure nicht in Ordnung, denn die kann es nicht geben, wenn es nichts gibt, woran man sich binden könnte: wenn etwas juristisch nicht gilt, dann existiert es überhaupt nicht - die ungültigen Zeilen / "Leitlinien" auf der Seiten der Urologengesellschaft müssten eigentlich schwarz übertüncht werden. (Es sei denn, der große Iquisitor hat irgendwo im Kleingedruckten eine Klausel eingebaut, dass die ungültigen "Leitlinien" weiterhin anzuwenden seien, bis es neue geben wird - ein Schwachsinn, der vermutlich nur in der dt. Sprache möglich ist. So detailiert habe ich die Seite aber nicht studiert.)
Wäre es so, wie der Heini heute erzählte (und jetzt leider auch Du), nämlich dass man keine Leistngen kassengenehm erbringen kann, die nicht in den Leitlinien aufgelistet sind, dürften die Urologen dann überhaupt keine Tumornachsorge durchführen.
>>>> ein schönes Wochenende <<<<
Danke, ebenfalls ein schönes Wochenende,
auch viele Grüße,
Tobbi