Moin Torben,
Diabetes ist keine Krankheit, die man mit Viren oder Bakterien bekommt und die irgendwie ausbricht, sondern sie ist durch Blutzucker-Werte definiert. HBA1c 6,5 ist der definierte Diagnose-Grenzwert. Bis 5,5 gilt als vollkommen gesund, und ab 5,7 wird das Kind manchmal Prädiabetes genannt.
Wichtig für Deine Mutter zu verstehen:
Glukose im Blut ist im gesunden Rahmen lebensnotwendig. Denn bei unserer kohlenhydratbetonten Lebensweise nutzen praktisch alle Zellen unseres Organismus Glukose als Treibstoff. Dafür transportiert das Blut die Glukose, und immer, wenn es an einer Zelle vorbei kommt, die Glukose braucht, bedient die sich. So ist etwas weniger Glukose im Blut, wenn das nach dem Umlauf durch den Körper wieder in der Leber ankommt, und die Leber gleicht die Entnahme aus ihrem Speicher oder/und ihrer eigenen Zuckerproduktion aus, und auf geht’s in die nächste Verteilrunde usw. usw.
Dabei werden immer Eiweiße verzuckert und in ihrer Funktion gestört, z.B. auch die 5,2% roten Blukörperchen, die bei Deiner Mutter für den Langzeitwert ausgezählt wurden. Aber z.B. die werden ja fortlaufend alle 120 Tage durch neue unverzuckerte ersetzt, so dass sich keine Verzuckerungen zunehmend immer mehr sammeln können.
Wenn mit einer gestörten Regelung (Ursachen dafür sind bis heute nicht gefunden) mehr Zucker im Blut mitgeführt wird, also z.B. so viel, dass das für 6,5% verzuckerte Blutkörperchen und mehr reicht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass solche verzuckerten Teilchen in ihrer Menge oder spätestens dann, wenn sie sich irgendwo knubbeln, Schäden anrichten, die gefürchteten diabetischen Folgen.
Und jetzt verstehst Du auch, warum solche Folgen ausbleiben, wenn man zwar Diabetes hat, also eine defekte Blutzucker-Regelung, aber dann seinen Blutzucker mit seinem Verhalten und den passenden Medis gesund steuert
Bisdann, Jürgen