RE: STOP
Es ist schon erstaunlich. Da schreiben Sie einen wenig informativen, emotional verfassten Beitrag, der gespickt ist mit pauschalen Angriffen auf die Ärzte, "Informationen" und Unterstellungen - und sind erstaunt, dass man nicht Beifall klatscht.
Aus Ihrem ersten Beitrag:
"ich finde es seltsam dass hier alle fast wie selbstverstaendlich eine Mammographie machen lassen, sich punktieren lassen, gutartige Geschwuelste so hop entfernen lassen etc. .... so als ob es um Make up ginge!!!!"
= Unterstellung, Übertreibung
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"Seid ihr euch alle bewusst, dass es auch Fehldiagnosen gibt, und oft die Aerzte Ihren Profit bei solchen Untersuchungen im Auge haben?!?!?! Es kommt sicher nicht von ungefaehr, dass jaehrlich mehr als 200.000 !!!!! Brueste zu Unrecht entfernt werden!!! "
Oft? Und worauf bezieht sich die Zahl 200.000? Weltweit? Woher haben Sie diese Zahl?
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"Und die Sterblichkeit bei Brustkrebs wenn man sich behandeln laesst im Schnitt absolut um nur wenige Prozent abnimmt?!?!?!"
Fakt ist, dass man bei früh erkanntem und therapiertem Brustkrebs sehr gute Überlebenschancen hat, während man unbehandelt daran stirbt. Deswegen ist es wichtig, die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und sich selbst regelmäßig zu untersuchen. Wenn der Krebs spät erkannt wird und bereits Metastasen da sind, dann ist er nicht mehr heilbar. Bei jedem Fall muss dann entschieden werden, je nach Stadium etc., wie man weitermachen soll.
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"Der Witz ist, dass man schon sehr oft bei Obduktionen festgestellt hat, dass Frauen zwar Geschwuelste hatten, aber letztendlich nicht daran gestorben sind."
Geschwulst ist nicht gleichzusetzen mit Brustkrebs!
Und: Sehr oft?
Dass das vorkommt, ist klar. Menschen sterben nun mal an den unterschiedlichsten Dingen. Sie erleiden Herzinfarkte, Unfälle oder sterben z.B. an Krebs. Wenn jemand Krebs hat und gleichzeitig eine Herz-Kreislauferkrankung, dann kann es natürlich sein, dass er nicht an Krebs direkt stirbt. Aber genauso könnte man im umgekehrten Falle sagen, es ist nicht an der Herz-Kreislauferkrankung gestorben. Es gibt eben Leute, die mit solchen Erkrankungen noch längere Zeit leben - und dann eben an dem einen oder anderem sterben. Was soll denn so eine Aussage? Man weiß, dass es bestimmte Brustkrebsarten gibt, die sehr langsam wachsen, oder eben Fälle, bei denen Brustkrebs erst im hohen Alter auftritt. Da ist es doch überhaupt nicht verwunderlich, dass man auch mal einen Brustkrebs erst nach dem Tod entdeckt.
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"Nach dem Motto "was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss" sind frueher wesentlich weniger Frauen an Brustkrebs gestorben als heute nach all den Untersuchungen und Therapien. "
Dazu habe ich oben in meinem Beitrag schon was gesagt. Kann man so nicht stehen lassen.
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"Erstens ist eine hohe Anzahl an Dagnosen falsch. "
Woher haben Sie dieses Wissen? Sehr hohe Zahl - das ist ja schon eine sehr heftige Formulierung. Können Sie das untermauern?
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"Zweitens sollten nach Studien Frauen unter 50 Jahren Ueberhaupt nicht eine Mammographie machen lassen, weil sich erst dann durch diese Strahlenbelastung das Krebsrisiko erhoeht."
Dazu habe ich oben in dem anderen Beitrag schon was gesagt. Kann man so pauschal nicht sagen.
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"Drittens, gehen viele Tumoren auch in der Groesse zurueck, oder bleiben so wie sie sind."
Wie gesagt, es gibt auch Brustkrebs, der langsam wächst. Früh erkannt, fährt man hier aber allemal besser mit Therapie als ohne.
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"Viertens, sind die Nebenwirkungen einer Operation mit nachfolgender Behandlung mehr als ernsthaft. "
Natürlich ist eine solche Therapie alles andere als nebenwirkungsfrei. Deswegen muss man ja genaustens abwägen. Solche Nebenwirkungen würde man für eine Kopfschmerzbehandlung nicht in Kauf nehmen, aber Brustkrebs ist eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, das muss man wissen und sollte es nicht verharmlosen. Und da überlegt man sich halt, ob man die teils gravierenden Nebenwirkungen doch in Kauf nimmt. Allerdings, da gebe ich Ihnen teilweise recht, ab einem gewissen Stadium, wenn man weiß, dass man nicht mehr viel tun kann, sollte die Lebensqualität im Mittelpunkt der Vorgehensweise stehen und die psycholigisch-ärztliche Begleitung. Aber ich denke, die Ärzte haben das im Blick und sollten mit ihren Patientinnen zusammen abwägen und entscheiden.
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"Besser sie wuerde dann die Jahre, die sie bei einer Krebserkrankung hat noch geniessen, anstatt sich zu therapieren und ein Versuchskaninchen spielen. "
Dazu siehe mein Beitrag oben.
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Soviel noch mal zu Ihrem ersten Beitrag. Ich verstehe zwar, dass Sie offensichtlich emotional sehr berührt sind durch die Fälle, die Sie kennen, aber trotzdem kann man so etwas nicht einfach stehen lassen und schon gar nicht als "Information".
Und nun geht es ja weiter im obigen Beitrag:
"es tut mir leid, dass viele ,die meinen Beitrag gelesen haben, ihn nicht ganz verstehen wollten. "
Sie nehmen Gegenargumente nicht zur Kenntnis, gehen nicht auf sie ein, sondern unterstellen hier, dass man Sie nicht verstehen will.
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"Ich wollte nur einwenig Sensibilitaet fuer das Fuer und Wider wecken und vielleicht auch ein wenig Hoffnung, dass es in einigen Faellen eben nicht so hoffnungslos sein muss, wie einige befuerchten. "
Es geht hier nicht darum, Frauen die Hoffnung zu nehmen. Aber den pauschalen Rat (wenn auch Sie betonen, jeder müsse selbst entscheiden), lieber nichts zu tun, kann man aus den schon genannten Gründen nicht akzeptieren - im Einzelfall kann er allerdings richtig sein (mit Schmerztherapie).
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"Ich finde naemlich schon, dass man heutzutage sehr stark von den Medien beeinflusst wird und eben unter allen Umstaenden zum Handeln aufgefordert wird, auch wenn es vielleicht von Fall zu Fall eben nicht erforderlich ist."
Da sollte man sich doch lieber an den ärztlichen Rat halten - gegebenenfalls eine zweite, dritte Meinung einholen - als auf die Medien hören. Da wird viel Mist erzählt.
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"Man muss auch sicher gutartige von boesartigen Tumoren unterscheiden. Und da passieren eben auch Fehler."
Krebs ist nie ein gutartiger Tumor. Vor einer OP/Therapie mit so großer Reichweite werden Gewebeproben entnommen, um die Diagnose zu sichern. Ausschließen, dass da ein Feheler gemacht wird, kann man nicht, wahrscheinlich ist es aber nicht.
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" Es ist wirklich erschreckend, wie ich angegriffen werde. Das spricht stark dafuer, dass die meisten wohl eher sehr einseitig informiert sind."
Keinem hier - sage ich jetzt einfach mal so - ist hier daran gelegen, Sie persönlich anzugreifen, zu verletzen. Es geht um die Sache, hier um Fehlinformation. Da kann man einiges einfach nicht unwidersprochen stehen lassen. Und ich denke, dass jeder hier bemüht war, sachlich zu bleiben. Im Internet kann man viel lesen, viel Nützliches, viel Informatives, aber auch viel Blödsinn und Unseriöses. Leider ist es für den Laien manchmal schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht alles, was dem Laien plausibel erscheint, ist es auch. Ich würde jedem raten sich an den Fachmann - hier den Arzt - zu halten; wenn Sie die Bremsen an Ihrem Auto reparieren lassen, tun Sie das ja auch. Und wenn man nicht zufrieden ist oder nicht sicher ist, dann kann man sich eine zweite Meinung einholen.
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"Und Angst zu machen, dass man eben stirbt wenn man sich traut dagegen nichts zu unternehmen, eben doch noch das beste Mittel ist, eine verunsicherte Patientin zum Handeln zu bewegen."
Noch einmal: Früh erkannter Brustkrebs, der behandelt wird, ist in vielen Fällen heilbar. Es wäre sträflich, würde ein Arzt dies seiner Patientin nicht sagen. Und er muss ihr auch sagen, was passiert, wenn sie sich dagegen entscheidet. Das hat nichts mit Angst machen zu tun.
Es gibt sicherlich Einzelfälle, wo die Patientin sich gegen eine herkömmlich Therapie entscheidet und der Arzt dies vielleicht auch mitträgt. Es gibt ja sehr alte Patientinnen, Patientinnen mit anderen gravierenden Grunderkrankungen etc.... Letztendlich bleibt am Ende die Entscheidung bei dem Einzelnen. Leider gibt es heute auch eine ganze Reihe unseriöse Menschen, die den Leuten schamlos falsche Versprechungen machen und Todkranken das letzte Geld aus der Tasche ziehen - darin sehe ich eine große Gefahr. Und von diesen Leuten gibt es genug, die im Internet ihre "Weisheiten" verbreiten.
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"Warum wird hier so getan, als ob es keine Fehldiagnosen gegeben hat und gibt?? Warum glauben hier alle alles was der Arzt sagt?? Warum darf es da keine Fehler geben?? Weil man vielleicht es nicht wahr haben will??"
Natürlich gibt es Fehldiagnosen und Fehler. Wo Menschen am Werk sind, gibt es das - natürlich auch bei Ärzten. Niemand sagt hier, das gäbe es nicht. Nur: Sie tun so, als käme es tagtäglich über 540 mal vor(Sie sprachen von 200.000 Fällen, siehe oben; 200.000 : 365), dass man auf Grund einer Fehldiagnose Frauen (in Deutschland?) eine Brust entfernt, obwohl das nicht notwendig ist - und das stimmt sicherlich nicht.
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"Ich habe am eigenen Leib, an dem meiner Mutter und auch von einer Bekannten Fehldiagnosen erfahren. Also bitte ich um einwenig Verstaendnis, wenn ich dies alles schreibe, und zwar sicher nicht ,um andere zu verunsichern oder Luegen zu verbreiten, oder die Aerzteschaft anzugreifen, sondern schlicht und einfach, zu sensibilisieren und vielleicht vor so etwas zu bewahren. "
Fehldiagnosen gibt es - leider. Die Menschen, die davon betroffen sind, können dadurch - je nach Fall - erhebliches Leid erfahren. Deswegen kann ich auch nur jedem raten, bei Unsicherheit, Unklarheit, bei denen schwere Eingriffe vorgenommen werden, eine zweite Meinung einzuholen, wenn es da irgendwelche Zweifel gibt. Ich stimme Ihnen zu, man sollte wachsam sein. Und trotzdem wird man nicht verhindern können, dass so etwas passiert.
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"Sollte ich nochmals die Internetseiten finden, die fuer mich von entscheidender Bedeutung waren, werde ich sie hier nachtragen. Vielleicht ueberzeugt das......... "
Wenn es gute Seiten sind, sicherlich.
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Alles Gute - und sehen Sie das bitte nicht als persönlichen Angriff, an so etwas liegt mir nichts. Mir geht es um die Sache.
Schönen Tag noch.
Degi