• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Stillen und Empfängnis

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Suse

Guest
Für einen Artikel über Irrtümer in Bezug auf Sexualität recherchiere ich über den alten Aberglauben: Eine stillende Frau kann nicht schwanger werden. Ich weiss zwar, dass das nicht stimmt, hätte aber gerne Informationen (oder auch nur Literaturhinweise) zu der Frage, wann und wodurch ausgelöst der erste Eisprung nach der Geburt einsetzt und welche Rolle das Stillen dabei spielt. Danke

Suse
 
RE: Stillen und Empfängnis

Hallo Suse,

die Natur hat es sinnvollerweise so eingerichtet, dass stillende Mütter nicht sofort nach der Geburt wieder schwanger werden können. Und das hat seinen Sinn. Mütter sollen in der ersten zeit sich ganz dem Säugling und seinen bedürfnissen widmen können. Um dies zu gewährleisten, wird durch den Vorgang des Stillens der nächste Eisprung hinausgezögert.

Aber: Das Stillen an sich ist KEINE Verhütungsmethode. Denn die Frauen können nie im voraus wissen, wann der nächste Eisprung kommt. Feste zeiten für den nächsten Eisprung gibt es auch nicht. Es gibt voll stillende Frauen, bei denen setzt der Eisprung bereits nach 6 Wochen ein, und es gibt andere, die bekommen ihre erste Regel erst nach einem halben Jahr.

Vielleicht habe ich Dir etwas weitergeholfen.

Grüsse von Marie-Luise
 
RE: Stillen und Empfängnis

Hallo Marie-Louise,

danke für Deine Antwort. So ganz hat es meine Fragen nicht beantwortet, denn ich suche nach einem Hinweis, was da biologisch abläuft. Also, gibt es z.B. Hormone in Verbindung mit dem Stillen, die den Eisprung erstmal unterdrücken? Warum ist es so, wie Du ja selber schreibst, dass manche stillenden Frauen sehr schnell wieder einen Eisprung haben, andere nicht. (Ich habe sogar einen Hinweis auf eine Frau gefunden, die 2 Jahre lang voll gestillt hat und in der Zeit keinen Eisprung hatte.)

Suse
 
RE: Stillen und Empfängnis

Liebe,

vielleicht kann ich Dir noch weitere Informationen geben, die Dich interessieren.
Das Stillen bewirkt, dass die Hirnanhangdrüse zum einen das Hormon Oxytozin und zum anderen das Hormon Prolaktin freisetzt. Durch Oxytozin ziehen sich die Milchdrüsen zusammen. Dadurch wird die Milchsekretion gefördert.

Auch das Prolaktin ist für die Unterstützung der Milchproduktion verantwortlich. Daneben bewirkt es aber noch etwas: Eine Erhöhung der Prolaktinwerte beeinflusst den Eisprung.

Das in der Stillzeit erhöhte Prolaktin verhindert, dass der Hypothalamus in regelmäßigen Pulsen das sogenannte Gonadotropin-Releasing -Hormon (GnRH) ausschütten kann. Dieser Rhythmus ist aber wichtig für eine normale Reaktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Die Hypophyse ist nur dann in der Lage ihre Hormone LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikelstimulierenden Hormon) zu produzieren, wenn sie die richtigen "Kommandos" vom Hypothalamus bekommt. Ist dies nicht der Fall, wird FSH und LH nur noch in sehr geringen Mengen ausgeschüttet und die Eierstöcke erhalten kein ausreichendes Signal zur Ausreifung von Eizellen.

Wichtig hierbei ist der Hinweis von Marie-Luise. Die Stillzeit kann auf keinen Fall ein Ersatz für die Verhütung sein. Wann der Eisprung wieder einsetzt, kann keine Frau vorausahnen.
 
RE: Stillen und Empfängnis

Liebe Isabel,

vielen Dank. Du hast mir genau das erklärt, was ich wissen wollte.

Suse
 
Produkt des Irrglaubens

Produkt des Irrglaubens

Hallo ihr,

ich bin übrigens das glückliche Produkt dieses Irrtums. Mein Bruder ist etwas weniger als 11 Monate älter als ich.

Also: Es lebe der Irrglauben, seine Anhänger und die biologische Varianz.

Eure Doris
 
RE: Produkt des Irrglaubens

RE: Produkt des Irrglaubens

Hallo Doris,

*lach*. Ich kenne übrigens eine Familie, wo alle 3 Kinder (mittlerweile längst erwachsen) auch nur so jeweils 11 Monate auseinander sind. Das erste war das Wunschkind, das 2. war das Produkt des besagten Irrglaubens. Daraus hatte das Elternpaar zwar was gelernt, aber dann ist der Gummi kaputtgegangen, das gab dann das dritte.

Gruss von Suse
 
RE: Stillen und Empfängnis

Hallo!

ich empfehle Dir folgendes Buch:

<A HREF="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3540657444/nfpnatuerlichefa"> Natürliche Familienplanung heute. Das Fachbuch für Ärzte, Berater/innen in Familienplanungsfragen und interessierte Laien
(Mit ausführlicher Darstellung der Zykluscomputer!)</A>

und zu lesen.

Natürliche Familienplanung heute. Das Fachbuch für Ärzte, Berater/innen in Familienplanungsfragen und interessierte Laien
(Mit ausführlicher Darstellung der Zykluscomputer!)
Springer-Verlag, 1999, 250 S., 62 Abb., 10 Tab. Broschiert, ISBN 3-540-65744-4, DM 49,90
die Autoren sind allesamt Profis: Petra Frank, Elisabeth Raith und Günter Freundl arbeiteten oder arbeiten immer noch am Forschungsprojekt Familienplanung der Uni-Frauenklinik der Universität Düsseldorf!
 
RE: Stillen und Empfängnis

ich empfehle Dir folgendes Buch zu lesen:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3540657444/nfpnatuerlichefa

Natürliche Familienplanung heute. Das Fachbuch für Ärzte, Berater/innen in Familienplanungsfragen und interessierte Laien
(Mit ausführlicher Darstellung der Zykluscomputer!)
Springer-Verlag, 1999, 250 S., 62 Abb., 10 Tab. Broschiert, ISBN 3-540-65744-4, DM 49,90
die Autoren sind allesamt Profis: Petra Frank, Elisabeth Raith und Günter Freundl arbeiteten oder arbeiten immer noch am Forschungsprojekt Familienplanung der Uni-Frauenklinik der Universität Düsseldorf!
 
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