Ledig oder nicht
Ledig oder nicht
Hallo Griseldis,
als ich 1997 (wieder) heiratete, sah es steuerlich plötzlich ziemlich nachteilig für mich aus. Meine damalige Schwägerin nannte mich blöd, weil ich auf meine Vorteile als Alleinerziehende verzichten wollte, nur um "den Mann meines Lebens" zu ehelichen.
Die Steuergesetze heute sind mit denen von 1997 nicht zu vergleichen. Es hat sich vieles geändert für Alleinerziehende, sodass jetzt eher eine Art von "Gleichbehandlung" steuerlicherseits vorherrscht (habe ich zumindest den Eindruck, wenn ich auf meine Gehaltsabrechnung schaue).
Wie das in 5, 10 oder 20 Jahren aussieht, kann heute kein Mensch sagen! Daher finde ich es unvorteilhaft, eine Eheschließung mit derzeit gültigen Steuergesetzen begründen zu wollen - immerhin soll so ein Entschluss ja nicht in Frage gestellt werden, wenn die Gesetzeslage plötzlich eine andere werden sollte (meine ich jedenfalls, das mag aber jeder Mensch anders sehen).
Hinter dem Papier, auf dem bestätigt wird, dass Mann und Frau Eheleute sind und das Kind nunmehr rechtlich verbundene Eltern hat, steckt im Alltag eine ganze Menge mehr als nur die Steuerseite. Ich jedenfalls fand zum Beispiel die rechtliche Situation des Partners bei Krankheit (Krankenhausaufenthalte, anstehende Operationen etc.) des Partners und/oder des Kindes sehr bedenkendswert. Oder auch einfach das Thema Erbfolge, obwohl man ja nicht den Teufel herbeireden soll.
Jeder muss selbst wissen, was ihm der Trauschein bedeutet. Mir bedeutet er deutlich mehr als nur die Änderung der Lohnsteuerkarten.
Liebe Grüße und viel Glück in Deiner Partnerschaft - mit oder ohne Trauschein wünscht
Anke