RE: Sterilisation
Ich war 28, als ich meinen Frauenarzt immer nachdrücklicher auf das Thema Sterilisation ansprach. Obwohl er selbst chirurgische Eingriffe in einem OP-Zentrum vornimmt, wollte er damals nichts davon hören und betonte auch bei jeder Eileiter- und Gebärmutterentzündung, die ich hatte, dass ein Auskurieren ganz wichtig sei, weil ich ja "bestimmt noch mal Kinder haben wolle". Mein Freund und ich möchten aber keine Kinder (jedoch nicht, weil wir keine mögen ;-)). Ich bin der Ansicht, dass die Mediziner jeden Standpunkt akzeptieren sollten, es sei denn, es spricht aus ärztlicher Sicht etwas dagegen. In dem Falle wäre es natürlich korrekt, wenn darauf hingewiesen würde. Weil ich mich damit nicht zufriedengeben wollte und mich das Thema Verhütung zunehmend belastete - ich hatte schon acht Pillensorten durchprobiert und zuletzt immer größere Probleme bekommen -, wurden wir bei Pro Familia vorstellig. Aber auch dort erklärte man mir, dass frau mit 28 nicht so einfach sterilisiert würde. Das übliche Blabla als Begründung. Dass ich sehr wohl weiß, was ich will, und auch dazu stehe, nahm man offenbar nicht ernst genug.
Im vergangenen Jahr (ich bin mittlerweile 36) waren mein Freund und ich wieder bei der Beratungsstelle. Mittlerweile hatte ich die Pille zugunsten der Hormonspirale abgesetzt, mit der ich jedoch Probleme habe. Auch diesmal wurden wir wieder nett und ausführlich beraten. Insofern gibt es also nichts zu monieren. Der Tenor des Infogespräches war jedoch, dass die Hormonspirale sogar noch sicherer sein soll als Sterilisieren... Ich frage mich, wem damit geholfen ist, wenn eine Frau sich mit einer Verhütungsmethode herumplagt, die ihr nicht zuträglich ist. Insbesondere aber frage ich mich, ob es nicht besser ist, eine definitiv entschlossene Frau zu sterilisieren, als einen Schwangerschaftsabbruch bei ihr durchzuführen, falls ihre ungeliebte Methode fehlschlägt.