Re: ständiger Stuhldrang nach Hämorrhoiden-OP
Liebe Leidensgenossen!
siehe mein Beitrag von gestern, ich kam vorhin vom Darmzentrum einer großen Klinik zurück. Der Proktologe machte Endoskopie und Ultraschall u. stellte folgendes bezüglich meiner zeitweise schlimmen Schmerzen fest: Ich habe keinen Abszess, aber die Fissur muss ich irgendwie wegkriegen, denn sie kann starke Schmerzen auslösen. Er meint, davon kommen meine Schmerzen (ich hatte allerdings bei der Untersuchung überhaupt keine!). Allerdings war er sich nicht 100%ig sicher, denn er stellte auch fest, dass die Klammern der Nahtreihe alle schön noch da sitzen u. nach meiner erstaunten Nachfrage, dass ich dachte, sie würden rausfallen, meinte er ebenso erstaunt, das sei doch gar nicht gewollt. Diese Klammern sind drin um da zu bleiben, es ist niemals geplant, dass sie rausfallen sollen.
??? Warum steht dann in der DIOmed-Broschüre 09/05 empfohlen vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. "Die Klammern, die mit dem Hämorriden-Circular-Stapler gesetzt werden, fallen im Laufe einiger Wochen nach der OP ab u. werden mit dem Stuhl ausgeschieden."??? Was soll dann diese Aussage!?
Schlimmer noch, er stellte fest, dass die Klammernaht bei mir zu weit unten sitzt, zwar noch nicht unterhalb der erlaubten Linie, aber sehr nahe dran u. dies könne durchaus Schmerzen auslösen. Ich solle erst mal die Analfissur wegbekommen, wenn nötig durch OP, und dann weitersehen. Seine Empfehlung war, mindestens 1/2 Jahr zu warten, wenn dann die Schmerzen immer noch bestehen, zu überlegen, ob ich die Klammern operativ entfernen lassen soll. Er warnte mich allerdings, dass dies eine große OP bedeute und Verletzungen des Darms, die für eine kurze Zeit sogar einen künstlichen Ausgang erforderlich machen, nicht ausgeschlossen werden können!
Das war heute eine Hiobsbotschaft für mich. Ich habe den ganzen Heimweg geheult. Ich gehe gerne im Wald wandern, das ist nun aus und vorbei! Ich kann keine weiten Strecken gehen, ohne höllische stechende Schmerzen im Unterleib zu bekommen und dann oft noch Blut aus dem Darm dazu. Dann brauche ich 2 Tage mit viel Schmerzmitteln, um schmerzfrei zu werden u. sitze in der Zeit nur herum. Mir bleibt die sehr schwache Hoffnung, dass es sich vielleicht! in den nächsten Monaten gibt. Aber bis dahin ist mein Leben nicht mehr das, was es war.
Alle, die ihr dies liest, ich kann nur warnen vor dieser OP. Ich bin auch blindäugig und vertrauensselig in die OP u. habe mich auf die Broschüre und den Arzt verlassen. Nun bin ich, ein sonst gesunder Mensch, mit einer Behinderung behaftet, die wahrlich nicht hätte sein müssen. Wenn die Stapler-OP gut geht, mag sie eine einfache u. gute OP sein, aber wehe, wenn sie permanente Schmerzen auslöst. Die Klammern kann man nicht einfach rausziehen wie einen Faden. Das sollte jedem bewußt sein, der sich zu dieser Methode entschließt.
Was sagen unsere Experten dazu? Gibt es Statistiken/Zahlen über anhaltende oder ständig wiederkehrende Schmerzen nach der Longo-OP? Wieviel Prozent der Patienten leiden darunter? Wenn man diese Foren liest, anscheinend relativ viele, die fast verzweifeln daran.
Inge1