Was ist Ursache, was Wirkung?
Was ist Ursache, was Wirkung?
Hallo Freddy,
ich habe Deine diversen Postings gelesen und mir Gedanken gemacht um Deine Gedanken. Mir persönlich geht es momentan sehr gut, aber das war noch vor kurzem ganz anders. Auch bin ich nicht körperbehindert, darum ist die Möglichkeit gegeben, dass Du mit meinem Versuch, mich in Dich einzufühlen, unzufrieden bist und es ablehnst, meine Gedanken zu teilen. Es ist immer gut, Betroffene nach ihren Erfahrungen zu fragen, weil da gleich eine Art Verbundenheitsgefühl ist. Das macht die Verständigung leichter.
Nun meine Gedanken:
Du befindest Dich in einer Situation, die Dich/Deine Gedanken belastet. Das Weinen ist das Symptom, die Ursache liegt tiefer - das vermutest Du wahrscheinlich auch selbst, ohne bisher eine andere Lösung vor Augen gehabt zu haben, als an dem Symptom "zu basteln".
Du kannst das Weinen medikamentös unterdrücken und Dir noch dazu eine "gute Begründung" zurecht legen, die da heißt: ich löse auch gleich mein Gewichtsproblem. Es scheint so einfach, aber innerlich weißt Du schon, dass es Dich nicht wirklich der Zufriedenheit näher bringt, nur das Symptom zu behandeln statt der Ursache.
Was rate ich Dir? Ich rate Dir, Dich so anzunehmen, wie Du bist. Wie kannst Du das? Der Antrieb muss aus Dir selbst kommen, aber es gibt Hilfe für die Umsetzung. Mir hilft in Situationen, in denen ich nicht glücklich und unzufrieden bin, neuerdings ein Buch, hinter den Symptomen die Ursache zu finden und daran zu arbeiten. Das Buch heißt: "Gesundheit für Körper und Seele" von Louise L. Hay.
Die Autorin spricht aus, was ich immer schon gefühlt habe und wogegen ich gelegentlich auch heute noch rebelliere, weil es so einfach und wiederum so schwer ist: Liebe Dich selbst und Du findest Dein Glück und die Zufriedenheit in Dir! Sie entlarvt unser Denken als negatives Muster, das uns für gemachte Fehler und adaptierte Verhaltensweisen, die nicht gut für uns sind, bestrafen soll - weil wir uns für nicht gut genug halten. Sie empfiehlt, uns mittels positivem Gedankenmuster neu einzujustieren und uns damit für Veränderungen aufzuschließen.
Du hast mehrere Stichworte geliefert, zu denen es in dem Buch eine Erläuterung gibt. Zu jedem dieser Stichworte vermutet die Autorin Gründe, die dazu geführt haben, und bietet ein neues, positives Gedankenmuster an, das uns von unserem überholten, negativen Muster abbringen kann. Vielleicht überlegst Du Dir einmal, ob diese Theorie Dich weiterbringen könnte als die medikamentöse Behandlung der Symptome. Ich zitiere einmal:
Das Problem: Übergewicht.
Der wahrscheinliche Grund: Angst. Schutzbedürfnis. Läuft vor seinen Gefühlen davon. Unsicherheit, Selbstablehnung. Sucht Erfüllung.
Neues Gedankenmuster: Ich bin im Frieden mit meinen Gefühlen und Empfindungen. Ich bin in Sicherheit, wo ich bin. Ich schaffe mir meine Sicherheit selbst. Ich liebe und akzeptiere mich.
Problem: Weinen.
Wahrscheinlicher Grund: Tränen sind der Bach des Lebens; sie werden aus Freude, aus Traurigkeit und aus Angst vergossen.
Neues Gedankenmuster: Ich bin mit allen meinen Emotionen in Frieden. Ich liebe und akzueptiere mich.
Problem: Schlaganfall.
Aufgeben. Widerstand. "Lieber sterben, als sich verändern". Ablehnung des Lebens.
Neues Gedankenmuster: Leben ist Wandlung, und ich passe mich leicht dem Neuen an. Ich nehme das Leben an - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Als ich zum ersten Mal diese Worte gelesen haben, habe ich das Buch wütend an die Seite gelegt und "so ein Quatsch" gesagt. Inzwischen merke ich, dass ich einiges davon nur abgelehnt habe, weil irgendwo tief in meinem Inneren eine Stimme gesagt hat: das kann nicht gehen, das wäre zu einfach, was einfach ist, kann nicht gut sein, wenn ich es mir zu einfach mache, bin ich nicht gut, ich bin sowieso nicht gut genug. Und langsam arbeite ich daran, mich so zu akzeptieren wie ich bin. Denn ich bin wertvoll, liebenswert und gut. Niemand ist wertlos, nutzlos, nicht Wert, geliebt zu werden! Liebe Dich selbst und Du wirst das Weinen verlieren.
Vielleicht wirst Du noch nicht wissen wollen, noch nicht annehmen wollen, dass das der Schlüssel zu Deinem Glück ist. Das ist nicht schlimm. Es gibt für jede Erkenntnis und für jedes Lernen seine Zeit. Hab Vertrauen in Dich und halte Deinen Geist offen für Neues. Vielleicht bekommst auch Du dann Lust auf Veränderung.
Alles Gute!
Anke