• Bauchschmerzen, unregelmäßiger Stuhlgang und Blähungen sind Symptome, die auf das Reizdarm-Syndrom hinweisen können. Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Stress können einen Reizdarm begünstigen. Von Durchfall sprechen Mediziner, sobald mehr als dreimal täglich zu flüssige Stühle auftreten. Tauschen Sie sich in unserem Forum Reizdarm & Durchfall mit anderen Betroffenen aus.

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kk9979

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Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,

jemand in der Familie war gestern zur Koloskopie. Diese konnte nicht komplett durchgeführt werden, da der Schlauch nur bis 38 cm in den Darm ging. An dieser Stelle war eine geschwulst, wo es nicht mehr weiterging.

im ersten Befundbericht steht " V.a. Sigma Ca" und was von stenosierter exulcerierter Tumor. Nun muss die Person (70 Jahre alt, weiblich) nächste Woche Mittwoch wieder zum Gastroenterologen. Dann sind die Gewebeproben da.

Symptome sind wie folgt:

vor 1,5 Jahren Blut in stuhlprobe festgestellt, gewichtsabnahme von 15 kg, vermehrtes schwitzen...auch nachtschweiß ( hier wurde es auf die Schilddrüse geschoben...ft4 hat obere normgrenze erreicht), ansonsten Blähungen, bleistiftstuhl.

zu wieviel % muss man jetzt von einem bösartigen Tumor ausgehen? Was heisst exulcerierter Tumor?
 
Exulceriert heißt geschwürig zerfallend, der Befund spricht leider für einen bösartigen Tumor. Normlaerweise erfolgt eine Operation und oft auch Chemotherapie, mit ein bisschen Glück kann man dann aber auch auf Heilung hoffen.
Wieso würde nicht früher dem Blut im Stuhl nachgegangen, Blut ist ein Warnzeichen, dies wäre extrem wichtig (für alle anderen Leser ....)
MfG
Dr. E. S.
 
Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,

leider hat die Person nicht nur die Vorsorgeuntersuchung verweigert, sondern auch die vorgeschlagene Koloskopie gleich nachdem Blut im Stuhl festgestellt wurde. Alles reden hat nichts genützt. Die Person ist "Krankenhaus- und Untersuchungs-Phobiker", so muss man es leider sagen.

Es hat so lange gedauert mit unseren Überredungskünsten.

Wenn der Schlauch schon nicht weiter durch den Darm geschoben werden konnte, muss der Tumor ja sehr groß sein. Deshalb auch "stenosiert". Kann es dann auch sein, dass er schon gestreut hat und alles zu spät ist?

Wie sieht es mit Kindern und Geschwistern der Person aus: ab wann sollten sie dann eine Koloskopie zur Vorsorge machen lassen - eher als 50/55?

Ich hatte heute schon mit der Uniklinik telefoniert zwecks Vorstellung zur OP etc. Dort haben sie ein Tumorboard und es wird die bestmöglichste Therapie für die Person besprochen. Ich persönlich würde ein regionales Krankenhaus in der Kleinstadt nicht bevorzugen. Würden sie die Entscheidung mit der Uniklinik und dem Tumorboard auch begrüßen?
 
Ein Tumorboard ist eine wichtige Konferenz, weil verschiedene Ärzte zusammen die Therapie planen ( Chirurgen, Onkologen, meist auch Strahlentherapeuten), die Operation ist dann sinnvoll in einem Darmzentrum, fragen Sie nach !
Bei Erkrankungen mit familiärer Häufung von Dickdarmkrebs ist eine Kontrolle für die Familienmitglieder in der Regel 10 Jhre vor der Erkrankung der "Indexperson" empfohlen. Da bei ihnen ja nur eine Person betroffen scheint, wären also Vorsorgetermine ab 50 bzw. 55 Jahren zu empfehlen.
MfG
Dr. E. S.
 
Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg, heute haben wir den pathologischen Befund erhalten - wie sie sagten bösartig. Folgendes stand drin:
Makro: 6 PE bis 0,5 cm, davon eine blutig + winzige Flusen
Mikro: Anteile einer tubulo-villösen adenomatösen Vorläuferläsion mit bis zu high grade - Dysplasie. Ein oberflächig ulzerierter Schleimhautpartikel mit tubolo-kribriformen Infiltrationen noch mäßiggradig nukleär atypischer Epithelien mit Mitosen, darunter auch atypischen. Luminal Nerosen. Epitheliales Verfaserungsmuster.
IHC:
p53: kräftig nukleär positiv
CDX2: positiv
PMS2, MSH6: Nukleär positiv
Abschließende Diagnose: 04.09.2019
Stromainvasive Infiltrate eines ulzerierten G2-Adenokarzinoms, entstanden auf dem Boden einer adenomatösen Vorläuferläsion mit HGIN. Hinweise auf eine mikrosatellitenstabile Neoplasie mit mutationstypischen Expressionsmuster von p53.
ICD-O-3: 8140/3
TNM: pTis (min.), G2
Anatomischer Unterbezirk nach UICC, 8. Auflage (2017): C18.7
Kann man hieraus schon irgendwie ableiten, welches Tumorstadium es ist ? Was heißt G2? Sieht man daran, ob es was im Beginn oder im Endstadium ist?
Können Sie mir vielleicht ein wenig erklären, was da steht?
 
G2 erklärt die Ausprägung der Entartung der Zellen, die Stufen gehen von G1 = gering verändert bis G3 = stark verändert.
Zur Ausbreitung des Tumors kann man erst Genaueres sagen, wenn die Umfelddiagnostik (CT etc. erfolgt ist bzw. die Operation abgelaufen ist und das Operationspräparat untersucht wird.
MfG
Dr. E. S.
 
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