• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Sexueller Missbrauch

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leon1993

New member
Hallo zusammen! heute das erste mal spreche ich über mein missbrauch,es fällt mir schwer das zu glauben das es wirklich passiert ist! aber es ist leider passiert, ich weiß nicht was falsch oder richtig ist im leben und in vielen dingen! Ich werde oft missverstanden und es kann ja nur an mir liegen,
naja und was die späteren psychischen folgen betrifft habe ich viel gelesen und viele der dinge trifft es zu. Damals war ich 6-7 jahre alt, und es waren 3 personen die mich zu einem menschen gemacht haben was ich jetzt bin! Was meine zukunft an geht mache ich mir keine hoffungen und habe kein ziel im leben. Und meine frage wäre jetzt wäre es sinnvoll hilfe zu holen?
 
Ja, es wäre sinnvoll dir Hilfe zu holen.
Am Besten zum HA, Ü zum Psychiater und Psychotherapeuten, der Psychiater kann dir vielleicht auch bei der Suche nach der richtigen Psychotherapie Hinweise geben und die Zeit bis zum Beginn überbrücken.

Ein Kind hat niemals Schuld, auch wenn sich so für dich anfühlt.
 
Das kommt drauf an leon, was du lieber magst und lieber willst.

Du hast die Wahl.

Du kannst dir einreden, ich habe sooooo viel mitgemacht, ich habe sooooo viel Leid erlebt, man hat mir sooooo viel angetan, oder du sagst dir ( so wie ich damit umgeh), mha, sind die Männer blöd, die so was tun, ich werde in Zukunft allen solchen Trotteln aus dem Weg gehen und falls sie es probieren sollten, dann lass sich sie einsperren.
 
Auch wenn man mich jetzt rügt, meine Mißbräuche haben halb so viel weh getan, wie mein Sturz mit dem Fahrrad, wie die Geburt wohl, wie das Brechen meiner Rippen, mal abgesehen von den anderen Unfällen allen, die ich als Kind so erlebt hab, aber das ist für Zuhörer wohl kein Thema, das ankommt, mit dem man punkten kann, das man als Begründung hernehmen kann, sich lebenslang schlecht fühlen zu müssen. Pha, da würd ich nur noch liegen, wenn ich das täte.

Leon, du hast jeden Tag die Chance, dich umzuerziehen zu einer normalen Persönlichkeit. Du musst nicht behaupten, dass du Grund hast, komisch sein zu müssen wegen etwas, das irgendwann mal passiert ist, es sei denn, du versprichst dir etwas davon.

Mach dir ein nettes Leben, statt dich zu verfransen in Problemdenke.
 
Was meine zukunft an geht mache ich mir keine hoffungen und habe kein ziel im leben.


Das Ziel einer Kuh ist? Kuh sein, solange sie lebt.
Das Ziel eines Menschen ist ähnlich. Mensch sein, solange er lebt.

Leon, mir scheint, du willst etwas haben und weil du das nicht hast, jetzt findest du alles doof.

Erzähl mal, was willst du so vehement, worauf zielst du ab? Was fehlt dir?

Jemand, der dir zuhört und der mal sitzen bleibt und sich mit dir beschäftigt? Hast du grad keine Freunde? Ist dir fade?
 
Keiner rügt Sie, Elektraa, aber was Sie erlebt haben, ist untypisch. Missbrauch kann schwere seelische Schäden hervorrufen, und Leon schreibt ja von psychischen Folgen!
Leon, bitte gehen Sie zum Hausarzt, und der hilft Ihnen dann mit Rat und Tat weiter!

LG, Dr. Gehring
 
Keiner rügt Sie, Elektraa, aber was Sie erlebt haben, ist untypisch. Missbrauch kann schwere seelische Schäden hervorrufen, und Leon schreibt ja von psychischen Folgen!
Leon, bitte gehen Sie zum Hausarzt, und der hilft Ihnen dann mit Rat und Tat weiter!

LG, Dr. Gehring

Psychische Folgen hat man auch, wenn man scheel angeschaut wird von Mutter und Vater, wenn man ausgelacht wird, wenn man frieren musste, mittellos ist und keinen Job kriegt etc.

Was kann ein Mediziner dagegen tun? Da wäre ich jetzt echt neugierig.
Tabletten geben? Drüber reden immer wieder?

Da hätte ich einen anderen Vorschlag, der mir geholfen hat. Ich besuchte einen Taekwondo-Lehrgang, las gute Bücher, bekam Kinder, teilte mich Freunden mit, lachte, liebte, zog mehrmals um, bis ich mein Plätzchen gefunden hab, wo ich my little nice world hegen und pflegen kann, mein Lebtag lang. Ich pflege lieber das Gute, als das Schlechte.

Es ist krankmachend, dauernd nur an Krankheit zu denken und über diese zu quatschen und von ihr zu erzählen. Das ist erwiesen!

Leon, wenn du gesund bleiben und werden möchtest, dann TU alles, was gesund ist und dir gut tut. Google nicht, welche Folgen Missbrauch hat, sondern welche Folgen ein Waldspaziergang hat, oder ein Selbstverteidigungskurs, oder schöne Musik, oder liebevoller Umgang mit sich selber. Tu dir das nicht an, dich in Geschichten zu verlieren, die früher waren. Bau an einer neuen Geschichte, wie ich es getan habe. Ich bin happy und darum empfehle ich meine untypische Kur. Die hat geholfen!
Tabletten hätten mir vielleicht keinen guten Dienst getan. Möcht gar nicht dran denken, wie arm ich dann wäre, wenn mein Lebensglück jemand gerade rücken versucht, der selbst vielleicht überfordert ist, wie viele Hausärzte.
Ich bin froh, dass es solche gibt, aber ich kenne etliche privat und nicht einer davon könnte mein Leben bessern. Das muss ich selber machen. Googln, wie es geht. Millionen schreiben darüber, die es geschafft haben, gut zu leben, trotz schlechter Bedingungen.
 
Ich glaube das Falscheste was man machen kann, ist bei Missbrauch die Auswirkungen bei jemand anderem mit denen bei sich selber zu vergleichen.

Dazu sind die Folgen zu vielfältig, das Alter in dem es passierte zu unterschiedlich, die Kunst der Verdrängung und Aufarbeitung nicht einheitlich genug.

Normalerweise verliert jemand der als kleines Kind missbraucht wurde das Vertrauen, sein Urvertrauen, die Seele wird zerstört und das oftmals so nachhaltig dass es in der Tat nur noch die Hoffnung gibt dass ein Medikament wirkt.
Was hast du denn von Spaziergängen und dir zu sagen wie schön das Leben ist, wenn es das nicht ist und die Spaziergängen nichts weiter sind als mühevoll einen Fuß vor den anderen zu setzen?
Was hat man von solch Selbsthilfemaßnahmen wenn das Leben einfach nichts wert ist und auch nicht das was man tun oder denken kann?
Warum sollten andere nicht unendlich unter solchen Erfahrungen leiden können, ohne dagegen anzukommen?
Nur weil jemand anderer andere Erfahrungen hat, sind sie doch nicht auf andere übertragbar.

Missbrauch ist seelischer Mord, Glück haben jene deren Seele sich schützen kann, sich verstecken kann, aber das gelingt nicht allen Seelen, die meisten haben so großen Schaden genommen dass nur noch jemand von Außen helfen kann.

Von einem Arzt abzuraten bedeutet auch Verantwortung, denn gerade wenn sich Hoffnungslosigkeit breit macht können diese Ärzte Leben retten, Therapeuten können Schuldgefühle nehmen, Vertrauen zurück geben und vielleicht auch einen Weg aufzeigen der ähnlich ist wie der deine Elektraa, nur schaffen den die meisten eben erst mit einer Therapie.

Solche Erkrankungen infolge eines Traumas sind weder ausgesucht, noch wirklich beeinflussbar, da können jene die es so hart triff den ganzen Tag mit Leben füllen und schaffen es trotzdem nicht selber daran teilzunehmen.
Schön wäre es wenn es so einfach wäre, hey nimm das nicht so ernst und reiß dich zusammen.
Der übelste Satz den ich kenne, eine Erkrankung, eine Seele heilen indem man sich zusammen reißt?
Es geht einfach nicht, was sich andere so für einen vorstellen und die dann einen Unsinn sagen wie: Du willst nur nicht, sonst würde es schon gehen.
Das sind dann die nächsten die die Reste der Seele malträtieren.
Natürlich können Medikamente helfen, wenn bestimmte Symptome zu übel sind und selbstverständlich sind Therapien gut, wenn man keine Hoffnung mehr hat.
Manchmal ist das Hinausschieben ein verfestigen der Erkrankung und manchmal kann es auch einen Bedrohlichen Zustand zur Folge haben.

Elektraa, wenn hier jemand schreibt der genauso reagiert wie du, dessen Unterbewusstsein in der Lage war sich zu schützen, dann ist das alles richtig.
Aber wenn sich Depression breit macht, dann findet man auch im Wald nicht mehr den Sinn seines Lebens, weil der Blick dafür nicht mehr da ist.
Zumindest sollte in dem Fall mit jemandem gesprochen werden, der sich damit auskennt und dann sagen kann welcher Weg am Aussichtsreichsten erscheint, eine professionelle Beratung kann jedenfalls nicht schaden.

Das soll aber auch keine Rüge sein Elektraa, ich finde deine Beschreibungen wie du manches überstanden hast immer sehr lesenswert und erstaunlich.
 
Sie hat gesagt Hilfe, ich mag mein Leben nicht mehr, weil mir das passiert ist. Ich habe gesagt, mir ist das auch passiert, ich mag aber jetzt mein Leben ( wieder) sehr.

Mit welchen Mitteln auch immer, es GIBT Wege, die da wieder rausführen. Meinen habe ich detailliert geschildert.
Ich habe es mehrmals erlebt: keine Hoffnung, keine Freude, kein Gut- alles schlecht.. und das hat sich wieder gedreht. DAS ist meine Botschaft- die ich ohne Weiteres gern jedem übersende, der im Moment im Tief steckt: man soll sich nicht fürchten, sondern darauf vertrauen, aus solchen Sackgassen lässt sich rauskommen. Nicht denken, es ist das Ende.

Punkt, ich leg mich jetzt hin und schlaf mich aus. Liebe Leut, gute Nacht.
Tired, zieh dich warm an, morgen ist es saukalt.
 
Liebe Elektraa,

was du sagst...im Prinzip hast du Recht, kann ich dir in vielen Teilen zustimmen...nur wie du es sagst, hat irgendwie was vorwurfsvolles und herablassendes? Das ist Menschen wie Leon keine Hilfe...eher im Gegenteil...

Deine Geschichte, ich kenn sie nicht, kann sie nur aus den Fragmenten die du nanntest erahnen. Du hast anscheinend was bewältigt...an dem andere zerbrochen wären? Ich kann es nur vermuten...aber du hast was, eine besondere Fähigkeit, Gabe, ein Geschenk? Resilienz?
Die Fähigkeit sich selber am Schopf aus der größten Kloake zu ziehen. Das haben nicht viele...aber deswegen anderen vorzuwerfen, die das nicht können, stell dich halt nicht so an? halte ich für falsch...

Die Gründe für Resilienz...viele Faktoren...aber meist eine intensive Bindung, pos. Erfahrungen in frühester Kindheit...

Dir ist was schreckliches passiert, widerfahren...aber was war vorher, wer warst du vorher? Wer hat dich am meisten geprägt? Hattest du eine intensive Bindung (müssen nicht mal unbedingt die eigenen Eltern sein) jemanden mit einem starken großen Herzen, der dich bedingungslos angenommen und geliebt hat...und du dies auch spüren konntest, jemand der dir Halt gab? Sowas dürfen nur wenige Menschen als Kind erfahren...ein solches Fundament für ihr Menschsein, einen solchen Schatz in ihrem Herzen tragen...von dem sie ihr ganzes Leben lang zehren können...

So Mädels, ich zieh mich nicht warm an...sondern hoff auf besseres Wetter;)
 
Hi lieber Hans Georg, mha schön, wie du geschrieben hast. Ein wahnsinnig warmes Gefühl macht sich in mir breit, wenn man so zu mir redet. Eine persönliche Ansprache, an mich persönlich gerichtet als Mensch, an die, die hinter der Elektraa steckt.
Das ist, glaube ich, damit gemeint, wenn es heisst: "ich habe dich beim Namen genannt.." weißt eh, ein Zitat aus der Bibel, ein religiöser Spruch, der aussagen soll: ich meine DICH, nicht irgendwen, nicht die Rolle, die du inne hast, sondern die Person dahinter.

Zuerst mache ich den Kuchen fertig, dann kommt die Antwort, die ich dir gern geb.

Viel Schnee wartet auch noch vor der Haustüre, der weg muss. Es hat ganz schön arg geschneit und ich krieg Besuch..von jemand, dem ich jetzt diese warmen menschlichen Regungen die ich grad ( von dir bekommen hab) weiterreiche, sie kanns sicher brauchen...

Bis dann vielleicht

Servus
Elektraa
 
Liebe Elektraa,

was du sagst...im Prinzip hast du Recht, kann ich dir in vielen Teilen zustimmen...nur wie du es sagst, hat irgendwie was vorwurfsvolles und herablassendes? Das ist Menschen wie Leon keine Hilfe...eher im Gegenteil...

Anfangen tuts mit Jucken und Bläschen, dann kriegt man Bauchweh, dann kann man kaum Luft kriegen, man japst nur mehr, man ist schwach und immer müde, es geht immer mehr bergab....Schuld ist eine Unverträglichkeit in der Nahrungsaufnahme.
Was würde nun echt helfen? Auf dieses Lebensmittel zu verzichten!
Ist es überheblich und herablassend, zu behaupten, ich kenne das, das hatte ich auch, mir hat dies und jenes geholfen, ich weiß, worans liegt!?

tireds Vorschlag ist: naja, es ist halt schwer Diät zu halten, ich plädiere für Gespräche und gute Cremes und so Zeugs, die das Jucken und die Magenverstimmung und das Bauchweh erträglich machen, aber weglassen, nee, das geht net. Das ist doch so schwer, das kann man nicht verlangen.

Du Hans Georg plädierst für mehr Anteilnahme und Mitgefühl.

Ich bin für rohe Vernunft. Auch wenns ganz schwer zu schlucken ist, dass man nicht bemitleidet wird, das hilft hier nicht.
 
Hans Georg, mein Leben hat ganz viel geboten bisher an Abnormitäten, wie Missbrauch, Inzest, Mordversuch, Vergewaltigung, Prostitution, Mobbing, Tritte, Schläge, Brüche etc..... und besonders viele, viele blöde Sprüche..ganz lang wär die Liste, wenn ich sie aufzählen würde, die ich an argen Sachen erlebt habe. Ich kann also durchaus glaubhaft behaupten: ich hab viel mitgemacht ...:):D...mich wundert selber, dass ich mich gesund, normal, stark fühle und ein ganz besonders nettes Leben leb, vergnügt, entspannt und wie alle andern auch, die das nicht erlebt haben.
Als ob da wer mit einem großen Radiergummi drübergewischt hätte und zu mir gesagt hätte, vergiss, dass das schlimm war, sag dir, das waren allesamt Erfahrungen. Erlebnisse, mehr nicht.
 
Die Gründe für Resilienz...viele Faktoren...aber meist eine intensive Bindung, pos. Erfahrungen in frühester Kindheit...

Wer hat dich am meisten geprägt? Hattest du eine intensive Bindung (müssen nicht mal unbedingt die eigenen Eltern sein) jemanden mit einem starken großen Herzen, der dich bedingungslos angenommen und geliebt hat...und du dies auch spüren konntest, jemand der dir Halt gab? Sowas dürfen nur wenige Menschen als Kind erfahren...ein solches Fundament für ihr Menschsein, einen solchen Schatz in ihrem Herzen tragen...von dem sie ihr ganzes Leben lang zehren können...

Was mir am meisten geholfen hat, das waren "Zufälle". Bin zufällig gefunden worden kurz vorm Exodus, hab zufällig ein Buch geschenkt gekriegt mit sinnvollsten Denk und Sichtweisen, konnte zufällig etwas mithören, hab zufällig diese Klingel gedrückt, zufällig hier nachgesehen und jenen getroffen, zufällig dies gegoogelt, dorthin geschaut und so nach und nach wurde alles anders.
Georg, ich konnte die "Sicht" ändern, die Denkhaltung, die ich hatte, die Art, wie ich über alles nachgedacht hab und wie ich auf alles hingeschaut habe.
Zugleich habe ich auch angefangen mich anders zu benehmen und zu verhalten.
Früher hab ich zu mir gesagt, schäm dich, versteck dich, leide, krieche..heute sag ich zu mir, ich kann mich dumm und dämlich freuen, weil ich so ein Überlebenskünstler bin, weil mir so viel einfällt, weil ich so viel kann und irgendwie, ich bin stolz, weil kaum wer so viel "gesehen" hat wie ich. Es ist nichts anderes passiert, als Umdenken.

Ich nehme an, wenn ich bei dem Gedanken verharre: mein Leben ist scheiße, ich hab so ein komisches Unbehagen, mit keinem versteh ich mich, keiner hat mich lieb, ich bin doof, mir ist dies passiert, jenes, ich hab Kummer, ich leide unter meiner Kindheit, man hat mich missbraucht, man hat mich belogen, man hat meine Schuhpasta offen gelassen, dann ja dann biste niemals gut ernährt. Dann ernährst du dich mit dem Falschen.

Nahrung umstellen, bewusst und konsequent. Mein Rat. Dankbar sein, dass man davongekommen ist und immer wieder Tage vor sich hat, die man gut ausfüllen kann. Ohne sich hinzuhocken und Leidensideen zu futtern.
 
tireds Vorschlag ist: naja, es ist halt schwer Diät zu halten, ich plädiere für Gespräche und gute Cremes und so Zeugs, die das Jucken und die Magenverstimmung und das Bauchweh erträglich machen, aber weglassen, nee, das geht net. Das ist doch so schwer, das kann man nicht verlangen.

Ne, nicht wirklich.
Das Prinzip einer Psychotherapie ist vollkommen anders.
Eigentlich geht es auch um das was du beschreibst, Akzeptanz des Geschehenen, es hinter sich lassen zu können, es zu nehmen wie es ist und zu lernen nicht mehr zurückzublicken und natürlich auch darum akute Auswirkungen zu bekämpfen.
Viele brauchen dazu eine professionelle Aufarbeitung, eine Reaktion von Außen, jemanden der einfach da ist und einem sagt dass man selber ok ist und nichts falsch gemacht hat.

Die meisten Menschen brauchen Hilfe bei der Aufarbeitung, müssen lernen wie sie den Weg finden der ihnen Seelenfrieden gibt.
Das macht auch nicht der Therapeut für sie, sie müssen es sich selber erarbeiten und das ist eine harte Arbeit, der Therapeut ist eher der Moderator, der schaut dass alles in die richtigen Bahnen geleitet wird und derjenige sich nicht dabei verliert.

Du hattest das Glück dass die Umstände dein Therapeut waren und du auf professionelle Hilfestellung von Außen verzichten konntest, aber selten geht es ohne so einen Wegweiser.

Und wer schlimme Nachwirkungen durch die Ereignisse hat, den kann man ohnehin nicht damit vergleichen, der braucht unbedingt professionelle Hilfe.
Ich sehe es so das Missbrauch unterschiedliche Erkrankungen hervorruft, auch im Grad der Schwere und Individualität sehr unterschiedlich, genau wie du einen gut heilbaren Krebs bekommen kannst, oder einen der dich umbringt.
So werden viele dermaßen hart getroffen, dass sie selber gar nicht mehr in der Lage sind sich selber zu helfen, sich nicht aufraffen können, gelähmt sind im Geist und auch körperlich.
Da kannst du die besten Ratschläge zur Selbsthilfe geben, sie können nicht umgesetzt werden, dazu braucht es dann jemanden der dabei hilft und/oder medizinisch erst einmal Mittel gibt die dafür sorgen dass die Therapie umgesetzt werden kann und wenn das funktioniert hat dann ist auch Selbsthilfe wieder möglich.
 
Liebe Elektraa,

Ja, es geht um die Änderung der Sicht auf die Dinge, auf sein Leben. Herablassend und vorwurfsvoll finde ich nicht das richtige Ziel zu nennen, sondern zu sagen, wer nicht den Weg geht den ich ging, ist selber Schuld und wird dieses ziel nie erreichen. Viele Wege führen nach Rom...und die meisten Menschen brauchen dafür Hilfe einen Begleiter, der ihnen hilft IHREN Weg zu finden...

Kennst du das Lied "Astronaut" von Sido/Bourani? Hör es dir mal bitte genau an...zum Ende hin...

"...und beim Anblick dieser Schönheit fällt mir alles wieder ein, sind wir nicht eigentlich am Leben, um zu lieben und zu sein..."

Und diese Schönheit muss man wieder lernen sehen und vor allem fühlen zu können...und das geht, denn irgendwo in uns ist etwas, was niemand und nichts zu zerstören vermag...es ist leider meist so stark mit dem ganzen Gerümpel an Erlebnissen und Erfahrungen (die ein unlöschbarer und wichtiger Teil von uns sind) das wir es nicht mehr sehen können...manche schaffen das allein wegzuräumen...andere brauchen da Hilfe...

"...hier würd ich gern für immer bleiben, doch ich bin ein Wimpernschlag, der nach 5 Milliarden Jahren nicht viel mehr zu sein vermag..."

Geiler Text?
 
Es könnte so sein wie in der Tierwelt, wie in der Pflanzenwelt. Es gibt robustere Arten und weniger robuste.
 
@tired:



Du hattest das Glück dass die Umstände dein Therapeut waren und du auf professionelle Hilfestellung von Außen verzichten konntest, aber selten geht es ohne so einen Wegweiser.

Es gäbe mich nicht mehr, ohne Eingreifen von Aussen. Ich kann mich lebenslang darauf verlassen, dass ich immer Hilfe bekomme, wenn ich hilflos bin. DAS habe ich gelernt und daher bin ich getröstet und voller Zuversicht. Das ganze Netzwerk, das mich umgibt, das macht mich so stark vertrauend. Alleine wär ich arm dran. Bin ich aber net, niemand hier.
 
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