Hallo!
Ich bin 23 Jahre alt und schleppe seit einiger Zeit eine sehr belastende Angelegenheit mit mir herum. Vor ca. 5 Jahren vertraute mir meine Mutter an, dass ihr Vater sich sexuell an seinen Töchtern vergriffen hat. Meine Großeltern hatten acht Kinder, fünf Söhne und drei Töchter, wobei die eine Tochter vor 21 Jahren bei einem Unfall ums Leben kam. Meine Mutter war das fünfte Kind und die Jüngste unter den Töchtern.
Jedenfalls erzählte sie mir, dass es zu sexuellen Übergriffen von Seiten des Vaters gekommen sei, das wohl auch schon in frühen Jahren. Sie habe sich dagegen immer zur Wehr gesetzt, während ihre (verstorbene) Schwester diese Übergriffe über sich ergehen ließ und als Druckmittel gegen ihn benutzte, um sich "Sonderrechte" einzuräumen. Die Älteste der Töchter ist schon mit 16 Jahren ausgezogen, da war meine Mutter gerade fünf. Sie hat den Kontakt zu meinen Großeltern komplett abgebrochen. Meine Großmutter wusste von den Vorfällen, hat aber nichts unternommen. Dass meine Mutter und deren Geschwister auch geschlagen wurden, wusste ich, meistens mit einem Teppichklopfer. Allgemein wurde das als etwas normales heruntergespielt. Ich selber und mein geistig schwerbehinderter, jüngerer Bruder haben als Kinder viel Zeit mit den Großeltern verbracht, haben dort übernachtet und waren alle zusammen im Urlaub. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, dass sie zu soetwas fähig wären. Obwohl es mich schockiert, was meiner Mutter wiederfahren ist, habe ich keine Hassgefühle oder ähnliches gegen meine Großeltern, ich kann es mir selber nicht erklären.
Meine Mutter erzählte mir auch, dass sie mich, als ich noch klein war und bei meinen Großeltern geschlafen habe, immer gefragt hat, wer von beiden mich ins Bett gebracht hat usw. Das ist etwas, was mir zu denken gibt, warum sie uns dort hat schlafen lassen, wenn sie das Gefühl hatte, dass etwas hätte passieren können. Ich traue mich aber nicht, sie das direkt zu fragen.
Meine Oma ist nun seit fast vier Monaten schwer krank, mehr als einmal haben wir in der Zeit mit ihrem Ableben rechnen müssen; meine Mutter und mein jüngster Onkel sind die einzigen unter den Geschwistern, die sich fast jeden Tag um meine Oma kümmern. Sie sagt, trotz allem, was vorgefallen ist, hat sie Mitleid mit meinen Großeltern. Von allen anderen kommen nun Reaktionen auf das Vergangene, wobei das Verhältnis vor der Krankheit meiner Oma zu meinen Großeltern von allen ausgehend als gut zu bezeichnen war; zumindest das, was über dem Deckmäntelchen der Verschwiegenheit zu sehen war. Die Situation ist im Moment sehr angespannt, meine Mutter sieht es (wohl zu Recht) als Ausrede der anderen an, gerade jetzt auf die Vergangenheit zu verweisen und sich mit dem Argument aus der Verantwortung zu ziehen. Sie hat zudem die Betreuung meiner Großeltern übernommen, also auch vor Gericht, was sie eigentlich nicht wollte, da ihr auch schon die Betreuung meines Bruders und meines Großvaters väterlicherseits übertragen wurde. Für sie eine hohe psychische und emotionale Belastung.
Ich denke, es belastet meine Mutter und deren Geschwister vor allem, dass die Vorfälle nie zur Sprache gekommen sind, und nun, da meine Oma so schwer erkrankt ist, schwindet auch die letzte Aussicht auf so eine Aussprache.
Ich merke, wie meine Mutter unter der Belastung leidet, auch wenn mein Vater und ich versuchen, ihr beizustehen. Ich möchte nicht, dass sie darunter zerbricht, weiß aber nicht, was man ihr da raten könnte. Soweit ich weiß, war meine Mutter schonmal in therapeutischer Behandlung, aber in der gegenwärtigen Lage scheint alles wieder durchzubrechen. Das "Problem" ist auch, dass sie nach außen ein unglaublich starker Mensch ist, immer fröhlich und am lachen. Es fällt kaum jemandem auf, wie schlecht es ihr geht.
Wie kann ich ihr helfen?
LG
Ich bin 23 Jahre alt und schleppe seit einiger Zeit eine sehr belastende Angelegenheit mit mir herum. Vor ca. 5 Jahren vertraute mir meine Mutter an, dass ihr Vater sich sexuell an seinen Töchtern vergriffen hat. Meine Großeltern hatten acht Kinder, fünf Söhne und drei Töchter, wobei die eine Tochter vor 21 Jahren bei einem Unfall ums Leben kam. Meine Mutter war das fünfte Kind und die Jüngste unter den Töchtern.
Jedenfalls erzählte sie mir, dass es zu sexuellen Übergriffen von Seiten des Vaters gekommen sei, das wohl auch schon in frühen Jahren. Sie habe sich dagegen immer zur Wehr gesetzt, während ihre (verstorbene) Schwester diese Übergriffe über sich ergehen ließ und als Druckmittel gegen ihn benutzte, um sich "Sonderrechte" einzuräumen. Die Älteste der Töchter ist schon mit 16 Jahren ausgezogen, da war meine Mutter gerade fünf. Sie hat den Kontakt zu meinen Großeltern komplett abgebrochen. Meine Großmutter wusste von den Vorfällen, hat aber nichts unternommen. Dass meine Mutter und deren Geschwister auch geschlagen wurden, wusste ich, meistens mit einem Teppichklopfer. Allgemein wurde das als etwas normales heruntergespielt. Ich selber und mein geistig schwerbehinderter, jüngerer Bruder haben als Kinder viel Zeit mit den Großeltern verbracht, haben dort übernachtet und waren alle zusammen im Urlaub. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, dass sie zu soetwas fähig wären. Obwohl es mich schockiert, was meiner Mutter wiederfahren ist, habe ich keine Hassgefühle oder ähnliches gegen meine Großeltern, ich kann es mir selber nicht erklären.
Meine Mutter erzählte mir auch, dass sie mich, als ich noch klein war und bei meinen Großeltern geschlafen habe, immer gefragt hat, wer von beiden mich ins Bett gebracht hat usw. Das ist etwas, was mir zu denken gibt, warum sie uns dort hat schlafen lassen, wenn sie das Gefühl hatte, dass etwas hätte passieren können. Ich traue mich aber nicht, sie das direkt zu fragen.
Meine Oma ist nun seit fast vier Monaten schwer krank, mehr als einmal haben wir in der Zeit mit ihrem Ableben rechnen müssen; meine Mutter und mein jüngster Onkel sind die einzigen unter den Geschwistern, die sich fast jeden Tag um meine Oma kümmern. Sie sagt, trotz allem, was vorgefallen ist, hat sie Mitleid mit meinen Großeltern. Von allen anderen kommen nun Reaktionen auf das Vergangene, wobei das Verhältnis vor der Krankheit meiner Oma zu meinen Großeltern von allen ausgehend als gut zu bezeichnen war; zumindest das, was über dem Deckmäntelchen der Verschwiegenheit zu sehen war. Die Situation ist im Moment sehr angespannt, meine Mutter sieht es (wohl zu Recht) als Ausrede der anderen an, gerade jetzt auf die Vergangenheit zu verweisen und sich mit dem Argument aus der Verantwortung zu ziehen. Sie hat zudem die Betreuung meiner Großeltern übernommen, also auch vor Gericht, was sie eigentlich nicht wollte, da ihr auch schon die Betreuung meines Bruders und meines Großvaters väterlicherseits übertragen wurde. Für sie eine hohe psychische und emotionale Belastung.
Ich denke, es belastet meine Mutter und deren Geschwister vor allem, dass die Vorfälle nie zur Sprache gekommen sind, und nun, da meine Oma so schwer erkrankt ist, schwindet auch die letzte Aussicht auf so eine Aussprache.
Ich merke, wie meine Mutter unter der Belastung leidet, auch wenn mein Vater und ich versuchen, ihr beizustehen. Ich möchte nicht, dass sie darunter zerbricht, weiß aber nicht, was man ihr da raten könnte. Soweit ich weiß, war meine Mutter schonmal in therapeutischer Behandlung, aber in der gegenwärtigen Lage scheint alles wieder durchzubrechen. Das "Problem" ist auch, dass sie nach außen ein unglaublich starker Mensch ist, immer fröhlich und am lachen. Es fällt kaum jemandem auf, wie schlecht es ihr geht.
Wie kann ich ihr helfen?
LG