brassicaceae
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Hallo zusammen,
ich bin jetzt 39 und fühle mich nach verschiedenen Beziehungen von 2 bis 10 Jahren Dauer sexuell in ein Dilemma verstrickt, aus dem ich seit Längerem keinen Ausweg finde. Vielleicht jemand Tipps oder ich bekomme hier neue Denkanstöße?
Ich kam als Spätzünderin erst mit 20 in den Genuss von Sex, da dies weder in meiner Familie noch bei Freundinnen bis dahin ein Thema war. Nur dank heimlichen Fernsehens zu später Stunde erahnte ich gegen Ende der Pubertät, dass es da etwas gibt... (Internet gab es ja noch nicht.)
Ich fand den Sex mit meinen ersten beiden Freunden (ja ca. 2-3 J. Beziehung) sehr schön und oft auch recht experimentierfreudig, auch wenn ich selbst (aus heutiger Sicht) etwas passiv war und nie selbst die Initiative ergriff. Ich war damals sexuell total unerfahren und genoss einfach, was geschah. So weit, so gut, aber beide gingen mir irgendwann fremd... Ich dachte, sie wären Idioten und war glücklich, als ich danach einen "Vernünftigeren" fand. Wir liebten uns sehr, waren glücklich, heirateten, bauten ein Haus und wollten Kinder. Den Sex fand ich von Anfang an nicht besonders toll, da ich viel aufgeschlossener und leidenschaftlicher war als mein sehr konservativer Mann und er nur plumpen Blümchensex wollte und konnte. Ich akzeptierte das, weil mir Liebe, Geborgenheit und eine gemeinsame Zukunft viel wichtiger waren als heißblütige, untreue Typen wie meine vorherigen Partner. Leider verflog dadurch aber komplett meine Lust, obwohl ich ihn so sehr liebte wie nie jemanden vor oder nach ihm - ich liebte seine Intelligenz, seinen Charakter, seine liebevolle Art, seine Eloquenz und unterstützte ihn in seinen Vorhaben. Wir redeten, unternahmen und planten viel miteinander und unterstützten uns gegenseitig. Auch wenn nicht alles perfekt war, war ich sehr zufrieden, trotz schwindender Erotik. Er sprach unseren seltenen Sex öfter an und ich sagte ihm, dass wir da sehr unterschiedlich ticken - ich machte Vorschläge für ein spannenderes Sexleben und versuchte immer wieder über Lust und Phantasien zu reden, aber er blockte alles empört ab und meinte "Also wenn wir das nötig haben...!" Ich fand solche Gespräche schließlich aussichtslos (er auch) und ich verdrängte dann das Thema, da ich unser Leben dennoch sehr schön fand - mein Fehler wie ich heute weiß. Von einem Tag auf den anderen kam er nicht mehr nach Hause, er hatte eine andere – vermutlich bereits seit Monaten. Er holte wochenlang nur noch nachts heimlich frische Hemden und Anzüge aus dem Kleiderschrank und war plötzlich mir gegenüber ein eiskalter Mensch geworden, der sofort die Scheidung wollte sowie meinen Auszug aus dem gemeinsamen neu gebauten Haus, damit seine Neue sofort einziehen konnte.
Ich war ziemlich durch den Wind, aber da es mir zu der Zeit ansonsten super gut ging (u. a. wegen viel Sport), sah ich das Ganze als Chance. Ich verliebte mich schnell in einen anderen, lebte meine Leidenschaften mit mit ihm voll aus und wir probierten viel Neues aus. Es war wie eine wundervolle sexuelle Befreiung. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich nicht frigide war, und genoss es in vollen Zügen. Aber nach 1 bis 2 Jahren wurde der Sex langsam zur Pflicht. Der Mann hatte mich so lustvoll kennengelernt und dachte nun ein Recht darauf zu haben bei jeder Begegnung (Wochenendbeziehung). Sex auf Knopfdruck war mir aber nicht möglich und nur bei seiner leisesten Wunschäußerung kam die Panik in mir auf, dass ich ich wieder alles verlieren würde und es mir den Boden unter den Füßen wegziehen würde, wenn ich meinen Partner nicht genügend befriedigen würde.
Diese panische Angst führte dazu, dass ich mich seitdem nicht mehr wirklich auf Beziehungen einlassen kann. Ich habe scheinbar „gelernt“, Männer immer vollends befriedigen zu müssen, um eine glückliche Partnerschaft zu haben. Durch viel Sport war ich mich immer lustvoller und sexueller geworden, allerdings finde ich den Preis dafür durch den immensen Energieaufwand auch recht hoch und fast schon unentspannt. Ich habe mich dennoch sexuell weiter vorgewagt, um den Kontakt zu Männern nicht aus Enttäuschung zu verlieren, und vieles Neues (auch Extremes) kennengelernt. Ich habe dies auch meist sehr genossen und interessant gefunden und die Männer waren fasziniert von meiner Lust, aber ich habe auch (fast traumatisiert) erfahren müssen, wie unendlich stark die männlichen Triebe und deren Phantasien sind, sodass ich den Eindruck habe, niemals all dem genügen zu können und auch nicht zu wollen. Obwohl ich inzwischen sexuell sehr aufgeschlossen und redselig bin, scheint es heutzutage kaum gestattet zu sein, einem Partner zu sagen, dass man dieses und jenes nicht möchte. Ich erwarte auch nicht von einem Partner, all meine (wilden) Phantasien, die ich durchaus habe und denen ich mit Selbstbefriedigung nachgehe, umzusetzen. Viele Männer sind auch ziemlich rigoros und emotionslos im Nein-Sagen, wenn sie selbst auf etwas keine Lust haben, gehen aber einfach fremd, wenn ihnen selbst etwas fehlt. Die ständige Pornoverfügbarkeit scheint Männer nicht mehr kompromissbereit zugunsten von Liebe zu machen, bzw. viele Männer fühlen keine Liebe, wenn nicht diverse Praktiken und diese möglichst oft vollzogen werden. Am traurigsten macht mich nun seit Jahren, dadurch auf ein harmonisches Familienleben verzichten zu müssen. Mir fehlt inzwischen auch das rechte Maß für Sexualität und oft denke ich auch, lieber asexuell leben zu wollen, da das wilde Sexleben für mich notwendig ist zum Glücklichsein. Viel wertvoller wäre für mich eine vertrauensvolle Beziehung, aber ich kann nicht mehr vertrauen. Wie kann ich dieses Vertrauen wieder bekommen?
ich bin jetzt 39 und fühle mich nach verschiedenen Beziehungen von 2 bis 10 Jahren Dauer sexuell in ein Dilemma verstrickt, aus dem ich seit Längerem keinen Ausweg finde. Vielleicht jemand Tipps oder ich bekomme hier neue Denkanstöße?
Ich kam als Spätzünderin erst mit 20 in den Genuss von Sex, da dies weder in meiner Familie noch bei Freundinnen bis dahin ein Thema war. Nur dank heimlichen Fernsehens zu später Stunde erahnte ich gegen Ende der Pubertät, dass es da etwas gibt... (Internet gab es ja noch nicht.)
Ich fand den Sex mit meinen ersten beiden Freunden (ja ca. 2-3 J. Beziehung) sehr schön und oft auch recht experimentierfreudig, auch wenn ich selbst (aus heutiger Sicht) etwas passiv war und nie selbst die Initiative ergriff. Ich war damals sexuell total unerfahren und genoss einfach, was geschah. So weit, so gut, aber beide gingen mir irgendwann fremd... Ich dachte, sie wären Idioten und war glücklich, als ich danach einen "Vernünftigeren" fand. Wir liebten uns sehr, waren glücklich, heirateten, bauten ein Haus und wollten Kinder. Den Sex fand ich von Anfang an nicht besonders toll, da ich viel aufgeschlossener und leidenschaftlicher war als mein sehr konservativer Mann und er nur plumpen Blümchensex wollte und konnte. Ich akzeptierte das, weil mir Liebe, Geborgenheit und eine gemeinsame Zukunft viel wichtiger waren als heißblütige, untreue Typen wie meine vorherigen Partner. Leider verflog dadurch aber komplett meine Lust, obwohl ich ihn so sehr liebte wie nie jemanden vor oder nach ihm - ich liebte seine Intelligenz, seinen Charakter, seine liebevolle Art, seine Eloquenz und unterstützte ihn in seinen Vorhaben. Wir redeten, unternahmen und planten viel miteinander und unterstützten uns gegenseitig. Auch wenn nicht alles perfekt war, war ich sehr zufrieden, trotz schwindender Erotik. Er sprach unseren seltenen Sex öfter an und ich sagte ihm, dass wir da sehr unterschiedlich ticken - ich machte Vorschläge für ein spannenderes Sexleben und versuchte immer wieder über Lust und Phantasien zu reden, aber er blockte alles empört ab und meinte "Also wenn wir das nötig haben...!" Ich fand solche Gespräche schließlich aussichtslos (er auch) und ich verdrängte dann das Thema, da ich unser Leben dennoch sehr schön fand - mein Fehler wie ich heute weiß. Von einem Tag auf den anderen kam er nicht mehr nach Hause, er hatte eine andere – vermutlich bereits seit Monaten. Er holte wochenlang nur noch nachts heimlich frische Hemden und Anzüge aus dem Kleiderschrank und war plötzlich mir gegenüber ein eiskalter Mensch geworden, der sofort die Scheidung wollte sowie meinen Auszug aus dem gemeinsamen neu gebauten Haus, damit seine Neue sofort einziehen konnte.
Ich war ziemlich durch den Wind, aber da es mir zu der Zeit ansonsten super gut ging (u. a. wegen viel Sport), sah ich das Ganze als Chance. Ich verliebte mich schnell in einen anderen, lebte meine Leidenschaften mit mit ihm voll aus und wir probierten viel Neues aus. Es war wie eine wundervolle sexuelle Befreiung. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich nicht frigide war, und genoss es in vollen Zügen. Aber nach 1 bis 2 Jahren wurde der Sex langsam zur Pflicht. Der Mann hatte mich so lustvoll kennengelernt und dachte nun ein Recht darauf zu haben bei jeder Begegnung (Wochenendbeziehung). Sex auf Knopfdruck war mir aber nicht möglich und nur bei seiner leisesten Wunschäußerung kam die Panik in mir auf, dass ich ich wieder alles verlieren würde und es mir den Boden unter den Füßen wegziehen würde, wenn ich meinen Partner nicht genügend befriedigen würde.
Diese panische Angst führte dazu, dass ich mich seitdem nicht mehr wirklich auf Beziehungen einlassen kann. Ich habe scheinbar „gelernt“, Männer immer vollends befriedigen zu müssen, um eine glückliche Partnerschaft zu haben. Durch viel Sport war ich mich immer lustvoller und sexueller geworden, allerdings finde ich den Preis dafür durch den immensen Energieaufwand auch recht hoch und fast schon unentspannt. Ich habe mich dennoch sexuell weiter vorgewagt, um den Kontakt zu Männern nicht aus Enttäuschung zu verlieren, und vieles Neues (auch Extremes) kennengelernt. Ich habe dies auch meist sehr genossen und interessant gefunden und die Männer waren fasziniert von meiner Lust, aber ich habe auch (fast traumatisiert) erfahren müssen, wie unendlich stark die männlichen Triebe und deren Phantasien sind, sodass ich den Eindruck habe, niemals all dem genügen zu können und auch nicht zu wollen. Obwohl ich inzwischen sexuell sehr aufgeschlossen und redselig bin, scheint es heutzutage kaum gestattet zu sein, einem Partner zu sagen, dass man dieses und jenes nicht möchte. Ich erwarte auch nicht von einem Partner, all meine (wilden) Phantasien, die ich durchaus habe und denen ich mit Selbstbefriedigung nachgehe, umzusetzen. Viele Männer sind auch ziemlich rigoros und emotionslos im Nein-Sagen, wenn sie selbst auf etwas keine Lust haben, gehen aber einfach fremd, wenn ihnen selbst etwas fehlt. Die ständige Pornoverfügbarkeit scheint Männer nicht mehr kompromissbereit zugunsten von Liebe zu machen, bzw. viele Männer fühlen keine Liebe, wenn nicht diverse Praktiken und diese möglichst oft vollzogen werden. Am traurigsten macht mich nun seit Jahren, dadurch auf ein harmonisches Familienleben verzichten zu müssen. Mir fehlt inzwischen auch das rechte Maß für Sexualität und oft denke ich auch, lieber asexuell leben zu wollen, da das wilde Sexleben für mich notwendig ist zum Glücklichsein. Viel wertvoller wäre für mich eine vertrauensvolle Beziehung, aber ich kann nicht mehr vertrauen. Wie kann ich dieses Vertrauen wieder bekommen?