Hallo Christin,
das tut mir wirklich so leid für Dich
Aber es wird besser, wirklich.
Ich hab meinen Stimmungsdämpfer von letzter Woche auch seit Samstag Nachmittag wieder hinter mir gelassen, und es geht gerade wieder konstant aufwärts.
Klar, das nächste Tief wird irgendwann kommen. Aber es wird auch wieder vorbeigehen.
Ruhe, Geduld, Aushalten - das sind die Zauberwörter.
Und Entspannungsübungen wirken auch nicht zwangsläufig beim ersten Mal. Die muß man auch ein paar Mal gemacht haben, bis sie richtig Wirkung zeigen. Nach ein paar Wochen hast Du raus, wie es sich anfühlt, wenn Du verspannt bist und wie, wenn Du entspannst. Ab dem Moment kannst Du Dich fast schon gezielt von einem Moment auf den nächsten entspannen, da reicht ein Gedanke.
Nur auch hier macht lediglich Übung den Meister.
Warum bitte ist das morgens am schlimmsten?
Wie Tired schon sagte, liegt das wohl an diversen Hormonen und Botenstoffen, die noch nicht in die Gänge gekommen sind. Bspw. gerade das "Schlaf-Hormon" Melatonin kann Depressionen und Angststörungen saisonal hervorrufen oder verstärken, eben im Herbst und Winter, wenn es tagsüber nicht ausreichend hell wird und der Melatoninpegel auch über den Tag hinweg erhöht bleibt.
Deswegen:
Es hilft, rauszugehen, gerade jetzt in diesen Tagen, wo die Sonne - zumindest hier am Niederrhein - wieder häufiger und länger draußen ist. Sowohl das Tageslicht als auch die Bewegung regen den Stoffwechsel an und machen "wacher". Kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen: Im Haus und die ersten fünf Schritte sind manchmal ein leichter Angang, gerade im Winter, wenn es morgens dunkel ist. Aber nach ein paar Schritten an der frischen Luft und gerade bei Sonnenschein ist das fast schon wie weggeblasen. Es geht nicht darum (Hochleistungs-)Sport zu machen - ne Stunde Spaziergang oder Fahrrad fahren helfen auch schon.
Was Du übrigens zusätzlich noch versuchen kannst:
Vitamin-D-Präparate
Besorge Dir in der Apotheke mal 1000er Vigantoletten.
Du kennst das Thema Vitamin D(3) sicher schon aus diversen Ernähungsempfehlungen. In der Tat sieht es nach zahlreichen empirischen Studien so aus, als würde Vitamin D(3) ein recht zentraler Bestandteil für unser Immun- und Nervensystem sein. Einzelnen Studien zufolge wird auch vermutet, daß ein akuter Vitamin D-Mangel die Entstehung von Depressionen und Angststörungen begünstigt bzw. begünstigen kann.
Ich habe vor zwei Jahren, als meine Depression akut war, monatelang 2.000er Tropfen genommen und nehme auch jetzt noch alle 2-3 Tage ne 1.000er Vigantolette. Hab auch damals extra meinen Vitamin-D-Wert beim HA bestimmen lassen - war viel zu niedrig, wenn auch typisch für unsere Breitengrade.
Das ist in meinem Fall sicher auch kein Allheilmittel, aber ich denke schon, daß auch das Vitamin D(3) ein Puzzlestückchen zu meiner Genesung ist. Vitamin D(3) ist in gewisser Weise - bildlich und überspitzt ausgedrückt - Sonnenlicht in Tablettenform, und Sonnenlicht ist für uns überlebenswichtig.
Nur nimm im Zweifelsfall wirklich die 1.000er aus der Apotheke. Die geringeren Dosierungen (300, 600, 800) aus den Drogerien bringen entweder per se nicht so viel, und zweitens sind da selbst 300er Kapletten teils massiv größer als die 1.000er Vigantoletten, so daß da wahrscheinlich (Un)Mengen an Zeug beigemischt ist, was man da eigentlich nicht drin braucht...
Ne 200er Packung Vigantoletten kostet rund 10 EUR, also wirklich nicht die Welt.
Hast Du schonmal versucht, den echten Psychiater zu finden?
Paß auf Dich auf und mach langsam, ok?
