• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Seit 4 Wochen innere Unruhe,komisches Gefühl,ich bin einfach nicht mehr ich

TEST TEST TEST 123

Als Sport wäre Ausdauersport gut, Joggen, Walken etc.
Versuch einfach mal morgens etwas Gymnastik zu machen, frei nach Schnauze, das hilft vielleicht schon ein wenig, ordentlicher Sport hilft dementsprechend mehr.

Es wird sicher wieder besser und es sind Gedanken, veränderbar, beherrschbar, du musst das nur erst noch lernen, aber das wirst du.

Versuch deinen Mann mit ins Boot zu holen, es gibt im Netz viele Infos zu Depressionen und Angststörungen, such ein paar seriöse Artikel heraus und Informiere dich zusammen mit deinem Mann.
 
Das glaube ich Dir sofort, Christin.

Atmen, ruhig bleiben, ....
Du solltest als erstes wirklich gucken, daß Du das Gedankenkarrussel stoppst. Du wirst nur in den Gedanken keine Lösung finden - leider. ...

Ganz im Ernst - ich würde es Dir nicht raten, wenn ich nicht wüsste, dass es hilft:

Lad Dir das Hansch-Hörbuch runter.

Hast Du eigentlich Erfahrung in Entspannungsübungen?
Gewissermaßen ebenfalls ein A&O, damit Du die Gedanken gebremst bekommst.

Du kriegst keine schlimme Depression, sicher nicht.
Aber in irgendeiner Form mußt Du gegen Deine negativen Gedanken angehen.

Oh Mann, das tut mir so leid für Dich. ...

Aber das geht vorüber!
 
Mein Mann sagt schon immer ich soll nicht soviel lesen das wird nur schlimmer dadurch. Ich hab auch im ersten Moment Zuversicht vor allem das es anderen genauso geht und paar Minuten später ist das wieder verflogen und diese Gedanken kommen,ich weiß einfach nicht wie ich davon weg kommen soll.
Alex ich habe leider keinen mp3 Player.

Man ich will doch nur das dieser scheiß aufhört
 
Natürlich geht es auch anderen so, nur das man in so Situationen meist das Gefühl hat das es einen selber besonders schlimm getroffen hat.

Wenn du dich informierst, dann schaue nicht nach Erfahrungsberichten und solch Dingen, es sollte schon sachlich und seriös sein.

Das mit dem Sport habe ich geschrieben, weil dieser nachweislich Glückshormone freisetzt, zudem fühlt man sich körperlich einfach besser und er hilft auch nachweislich bei psychischen Erkrankungen.
 
Tired bis jetzt seit ihr hier die einzigen die mir etwas Mut machen. Im Internet findet man ja meist nur negatives.
Ich bin generell seitdem ich das habe unsicherer geworden im Moment t ist mein Zuhause mein Anker. Es ist nicht so das ich nicht raus gehe aber da bin ich aufeinmal total ängstlich und unsicher. Ein Gefühl oder Angst das ich vorher nie hatte und mir einfach Angst macht
 
Mein Mann sagt schon immer ich soll nicht soviel lesen das wird nur schlimmer dadurch.
Es kommt darauf an, was Du liest.
Tendenziell nicht das Richtige ist es, wenn Du nur im Internet googlest. Dabei stolperst Du zwangsläufig auch über viele Negativ-Berichte ohne Fakten.

Sich ein bis zwei Fachbücher zu dem Thema zu besorgen oder dieses Hörbuch, halte ich jedoch für sehr wichtig, weil das darin enthaltene Wissen diesen Krankheiten einen Teil ihres Schreckens nimmt. Auf der medizinischen Seite bekommst Du erklärt, wie das mit den Neurotransmittern funktioniert und welche biochemischen Ursachen hinter der Erkrankung stehen. Wenn Du das verstanden hast, entwickelst Du auch sofort mehr Vertrauen in die Medikamente, weil Du besser verstehst, wie sie wirken. S. z.B. Depressionen überwinden - Niemals aufgeben!

Auf der kognitiven Seite verstehst Du mit der Zeit, wie sich solches negatives Denken entwickeln konnte, und Du bekommst beigebracht, wie Du dem entgegenwirken kannst. S. z.B. Feeling Good: Depressionen überwinden, Selbstachtung gewinnen: Sich wieder wohlfühlen

Ich möchte Dich hier weiß Gott nicht katholisch quatschen - nichts liegt mir ferner.

Aber solche Krankheiten haben in meinen Augen zwei Komponenten:
Die psychische, die i.d.R. durch eines oder mehrere Ereignisse und Erfahrungen in der Vergangenheit geprägt haben.
Und die organisch-medizinische, die entsprechend auf die psychische reagiert.

Natürlich ist es die hohe Kunst, die psychischen Ursachen irgendwann auch ohne Medikamente in den Griff zu bekommen.
Aber wenn man weiß, daß mit jedem psychischen und körperlichen Unwohlsein und Leid eben auch biochemische Mängel im Gehirn einhergehen, kann man die Auswirkungen dieser Komponente schonmal reduzieren oder sogar ganz eliminieren, um in der Folge den Rücken für die Bewältigung der psychischen Ursachen frei zu haben.

Da greift leider sehr sehr viel ineinander. Und das aufzudröseln, dauert in unserem Alter - ich bin
39, also ähnlich alt Du - eben schon etwas.


Ich habe gerade in den letzten Tagen, seit ich wieder etwas ängstlicher werde (wohl infolge der Dosissenkung), für mich erkannt, daß ich ursächlich offenbar wirklich primär auch unter einer Angststörung leide, und nicht unter einer Depression, wie zuerst diagnostiziert. Die Depression kam dann allerdings obendrauf und hat das Problem erst an die Oberfläche gespült.

Aber im Kern bin ich überzeugt davon, auch 'nur' eine Angststörung entwickelt zu haben, und wenn ich so durch mein Leben zurückgucke, erkenne mich mit einem Mal all die vielen kleinen und größeren Ereignisse und Erfahrungen, die das Faß vor zweieinhalb Jahren zum Überlaufen gebracht haben:
Mal mehr, mal weniger bewußt, hatte ich in einigen Phasen und Momenten meines Lebens ziemlich Angst, einiges davon auch wiedekehrend. Wie zum Beispiel vor der Tracht Prügel meines Vaters, wenn ich und meine Brüder Mist gebaut hatten. Oder vor den Hänseleien in der ersten Klasse, die mich haben regelrecht aus dem Klassenzimmer nach Hause flüchten lassen. Oder vor dem Krach zwischen meinen Eltern, wenn es um einen meiner Brüder ging, weil der wieder ausgefressen hatte. Was sich noch fortgesetzt hat, als ich schon lange ausgezogen und verheiratet war, nämlich immer dann, wenn mal wieder ein Besuch bei meinen Eltern Zuhause anstand. usw. usw.

Ich kann nicht genug betonen, daß ich ein richtig schönes Leben habe und immer gehabt habe! Als Kind, als Jugendlicher, als Student, als Freund, Ehemann und Vater.

Aber Angst ist ein sehr altes, mächtiges Gefühl, was unseren Vorfahren in der Savanne und Tundra das Leben gerettet hat. Es hat sich nur mit unseren zivlisatorischen Errungenschaften nicht im gleichen Maße zurückentwickelt... blöd.

Und deswegen ist dieser Spagat sehr wohl möglich: Ein zum allergrößten Teil schönes und zufriedenstellendes Leben zu führen bzw. geführt zu haben - und trotzdem reichen einzelne angsterfüllte Schlüsselerlebnisse womöglich aus, sich einzuprägen. Insbesondere, wenn man - und das spielt auch eine Rolle - womöglich eine genetische Veranlagung dafür mitbringt, wie ich es bei mir auch vermute. Meine Mutter muß ebenfalls ziemlich unter Angst gelitten haben, wie mir in den letzten Tagen und Wochen klar geworden ist...


Ich will Dich jetzt erstmal nicht weiter vollquatschen.

Aber ich hoffe, daß ich Dir ein bißchen deutlich machen konnte, daß Deine Angststörung sehr wahrscheinlich ebenfalls irgendwelche Ursachen hat, die Du Dir bewußt machen solltest, wenn Du möchtest, daß Du es irgendwann akzeptieren oder sogar loswerden kannst. So grundlos und wirr es sich für Dich - und auch für mich immer wieder - anfühlt, so grundlos und wirr ist es in Wahrheit nicht. Man muß das Rätsel nur leider erstmal lösen... :-/

Von daher kann es nichts schaden, der Sache mit guten Büchern zum Thema auf den Grund zu gehen. Erst recht, wenn der erste Therapietermin noch etwas in der Zukunft liegt.

Alex ich habe leider keinen mp3 Player.
Kostet ja nun nicht die Welt, und Amazon ist nur ein paar Maus-Klicks entfernt ;)


Ich muß jetzt Sohnemann ins Bett bringen.

Aber laß Dich nicht unterkriegen - Du stehst das durch. Meiner Erfahrung nach wird das Citalopram schon in den nächsten Tagen nach und nach seine Wirkung entfalten, und dann wird es Dir auch wieder besser gehen.

Du packst das!
:)
 
Jetzt äh ich hier grade einen Bericht von 3 sat über antidepressiva und bin voll am grübeln ob es richtig war sie zu nehmen. Grad in der Anfangsphase sind sie sehr kritisch und rufen bei vielen Menschen mehr Ängste oder Suizidgedanken hervor.
Leider bin ich generell ein ängstlicher Mensch und neige dazu das alles immer gleich schlimm ist oder ne tödliche Krankheit. Meine Eltern haben mir auch nicht wirklich was zugetraut sondern es wurden immer nur Fehler gezeigt als das Gute. Trotzdem versteh ich das nicht das es mir jetzt so schlecht geht und alles umhaut und unsicher macht. Ich war immer stark und hab alles gewuppt bekommen und jetzt bin ich so schwach. Es ist ein Jammer.
Ist dein Psychologen einer mit tiefenpsychologie. Also der es von Anfang an aufbröselt? Oder nur an der Oberfläche kratzt? Ich habe gelesen das man so einen nehmen soll. Ich stehe jetzt aber nur auf der Warteliste für einen " normalen" also der nur Verhaltenstherapie macht.
 
So, Sohnemann im Bett.

Jetzt äh ich hier grade einen Bericht von 3 sat über antidepressiva und bin voll am grübeln ob es richtig war sie zu nehmen. Grad in der Anfangsphase sind sie sehr kritisch und rufen bei vielen Menschen mehr Ängste oder Suizidgedanken hervor.

Ja, es war richtig!

Das sind wieder so Pauschalaussagen, die so nicht richtig sind:

1. Ja, das sagten wir Dir ja auch schon, daß es in der Anfangsphase tendenziell nochmal etwas bergab geht bzw. gehen kann.
Aber: Es fängt sich auch wieder, und dann setzt die Wirkung ein.
Die ersten Tage hast Du schon überstanden, ab jetzt geht es aufwärts.
Ferner bist Du erst auf 20mg; falls das nicht reicht, kannst Du mit dem Citalopram problemlos auf 30 oder 40mg hochgehen. Selbstverständlich immer in Rücksprache und auf Verordnung des Arztes, niemals allein!

2. Du hast allem Anschein nach 'nur' eine Angststörung, keine Depression. Ohne jetzt Fachmann zu sein, sind meines Laienwissens nach tendeziell schwer Depressive im Grundsatz am Suizidgefährdetsten. Nicht unbedingt Angstgestörte.
Hast Du Suizidgedanken?
Falls Du sie bisher nicht hattest, wirst Du wahrscheinlich auch keine bekommen.

Diese Nebenwirkungen solcher Medikamente können in der Anfangsphase grundsätzlich nur verstärken, was ohnehin schon gegeben ist. Was nicht da ist, können sie auch nicht hervorrufen oder verstärken.
Heißt in Deinem Fall: Die Angst ist bereits gegeben, also kann sie in der ersten Zeit auch verstärkt werden. Aber eben auch nur zu Beginn - das bessert sich wirklich rasch.
Und wenn Du keine Suizidgedanken hast, kann da auch nichts verstärkt werden.

Also: Mach Dich nicht kirre! Alles in Ordnung :)

Leider bin ich generell ein ängstlicher Mensch und neige dazu das alles immer gleich schlimm ist oder ne tödliche Krankheit. Meine Eltern haben mir auch nicht wirklich was zugetraut sondern es wurden immer nur Fehler gezeigt als das Gute.Trotzdem versteh ich das nicht das es mir jetzt so schlecht geht und alles umhaut und unsicher macht. Ich war immer stark und hab alles gewuppt bekommen und jetzt bin ich so schwach.
Das ist doch schonmal ein Erklärungsansatz. Ich hab deutlich länger gebraucht, bis ich das erkannt habe.

Warum jetzt...?
=> Steter Tropfen höhlt den Stein - Irgendwann ist das Faß voll - ...

Das heißt aber nicht, daß Du schwach bist!
Das bedeutet vielmehr, daß da etwas aufgearbeitet werden muß, was im Argen liegt.
Davon abgesehen darf man auch mal schwach sein! Das ist wieder so eine bekloppte gesellschaftliche 'Norm', ein gesellschaftlicher Anspruch, man müsse immer stark sein....! *Stirn-runzel-verärgert*
Drauf gepfiffen: Wenn es Dir nicht gut geht und Du krank bist, ist das so. Das ätzende an solchen psychischen Krankheiten ist: Hätten wir etwas organisches - Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, oder was auch immer - sofort wäre das Mitleid groß, und jeder hätte Verständnis für Schwäche und Auszeit. "Kurier Dich mal bloß aus, damit ist nicht zu spaßen!"
Sobald es aber 'nur' ne Angststörung oder ne Depression ist, heißt es immer, man müsse nur stark sein; man solle sich nen Urlaub gönnen, dann ginge es schon wieder.

Murks!!!

Angststörungen und Depressionen sind auf der psychischen Ebene heutzutage das gleiche wie ne Erkältung oder ein grippaler Infekt auf der körperlichen. 20-25% aller Deutschen entwickeln mindestens einmal in ihrem Leben eine Angststörung, eine Depression oder eine Kombination aus beidem. 20-25%!! Jeder Fünfte in der Schlange einer Kasse!!
Es geht nur niemand damit hausieren...

Was sicher auch nicht erforderlich ist; ich hänge meine Geschichte ja auch nicht ans Schwarze Brett.
Aber einen mittlerweile durchaus größeren ausgewählten Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis habe ich im Laufe der Zeit eingeweiht. Warum auch nicht? Krank zu sein - auch psychisch krank zu sein - ist keine Schande. Sondern das, was es ist: Eine Krankheit.
Und wenn man krank ist, darf man auch mal schwach sein. Ist so. Mit ner Grippe und 39°C Fieber renn' ich ja auch nicht mehr freudestrahlend und quietschfidel durch die Fußgängerzone oder über den Sportplatz!


Also, nochmal:
Erstens: Du bist krank. Folglich darfst Du schwach sein.
Zweitens: Das wird auch wieder besser. Du wirst wieder gesund. Und Du wirst auch wieder stärker.

Ok? :)

Ist dein Psychologen einer mit tiefenpsychologie. Also der es von Anfang an aufbröselt? Oder nur an der Oberfläche kratzt? Ich habe gelesen das man so einen nehmen soll. Ich stehe jetzt aber nur auf der Warteliste für einen " normalen" also der nur Verhaltenstherapie macht.
Ich habe bisher auch nur zwei (kognitive) Verhaltenstherapeuten gehabt.
Welcher besser ist, kann man schwer sagen, weil es individuell verschieden ist, womit der Patient besser zurechtkommt und wo genau der Schuh drückt.

Da kann Hr. Dr. Riecke vielleicht ein bißchen mehr zu sagen.

Ich bin mit meinen Therapeuten jedenfalls größtenteils zufrieden (gewesen). Beide haben ihre Schwerpunkte und Marotten - was der erste mir zu zurückhaltend und freudianisch gewesen ist, kann der zweite manchmal etwas zu direkt sein... ;)
Aber ok... auch das ist von Mensch zu Mensch verschieden: Der eine kommt mit indirekter Unterstützung besser zurecht, der andere mit möglichst direkter Konfrontation mit den Problemen.
 
Guten Morgen,

Erstmal Danke Alex für deine ausführlichen und lieben Worte. Ich war die ersten Tage aber nicht so drauf ich finde im Moment ist alles schlimmer geworden. Grad auch diese Gedanken das sich das verselbstständigt und eine maßive schwere Störung oder Depression wird und ich dann nur den Ausweg im Tod sehe ist da. Das hatte ich vorher nicht. Nein ich habe keine Suizidgedanken weil ich Angst vorm alt werden um den Tod habe und trotzdem denke ich so will ich nicht den Rest des Lebens weiter leben.
Ich kann trotz Mirtazepin nicht wirklich schlafen,ich werde paar Mal wach in der Nacht weil ich totale Hitze bekomme. Ich döse dann zwar immer wieder ein aber irgendwann halte ich es nicht mehr aus und muß aufstehen auch vor Anspannung.
Dann steh ich auf und alles ist komisch. Meine Beine weich, mein Kopf wirr und in mir das komische Gefühl. Jeden Morgen weine ich weil ich das alles nicht verstehe warum es mir so schlecht geht,weil es einfach nicht besser wird. Das macht mich wahnsinnig ich freue mich nicht mehr auf den Tag.
Seit heute nehme ich erst 20 gr Citalopram vorher hab ich es mit 10 mg eingeschlichen.
Ich seh kein Licht am Horizont und weiß nicht wie das weiter gehen soll. Ich möchte gesund werden.
ZB weiß ich nicht wie das ist wenn mein Mann wieder zur Arbeit ist der is noch krank geschrieben und bringt im Moment die Kinder zur Schule. Ich kann das im Moment einfach nicht.
 
Ja, in Berichten und im Internet wird meist das Negative hervorgehoben.
Bei den Medikamenten muss im Beipackzettel alles stehen was möglich ist, auch wenn es unwahrscheinlich ist.
In Berichten wird oft das Dilemma der alten Generation an Psychopharmaka als Grundlage genommen, die wesentlich mehr NW hatten, als die neue Generation.
Da geht es um Fälle aus einer Zeit in der weder engmaschig kontrolliert wurde, noch eine Aufklärung stattfand und wo es schwierig war ein Medikament bei Unverträglichkeit zu wechseln.
Im Internet schreiben natürlich vorwiegend die Leute denen es schlecht geht, oder die einfach nur das Gefühl haben das es ihnen schlecht geht, die vielen positiven Geschichten werden erst gar nicht geschrieben, da mit Erfolg der Behandlung meist auch das Thema abgehakt wird.

Um mit möglichen, unangenehmen, NW besser klar zu kommen ist es wichtig das du mit dem Arzt in Kontakt bist.
Information ist dabei wirklich sehr wichtig, eben nicht aus Quellen wo die Leute über sich schreiben und meist negatives geschildert wird, sondern über den Arzt, Therapeuten, Artikeln und Büchern die das Thema fundiert sachlich behandeln.

Schau dir nur Alex an, das er soweit gekommen ist liegt sicher auch an den entsprechenden Informationen, was man auch an seinen tollen Beiträgen merkt.

In Sachen Therapie kannst du bei mehreren Absagen und zu langen Wartelisten mit deiner KK Kontakt aufnehmen, ihr schildern wie schlimm und unzumutbar die Situation für dich ist und dann sollte es sich machen lassen das die auch Privatstunden zahlen, wodurch du einen schnelleren Termin bekommst.
Schau aber das es auch passt mit dem Therapeuten, du hast ein paar Stunden Zeit um dir darüber klar zu werden und du kannst auch bei verschiedenen Therapeuten Termine machen, so das du am Ende bei dem bleibst wo die Chemie am Besten passt.
 
und trotzdem denke ich so will ich nicht den Rest des Lebens weiter leben.
.

Hört sich jetzt etwas doof an, aber solche Gedanken sind in dieser Situation vollkommen normal.
Das wird sich aber auch wieder relativieren, da dieser Zustand nicht ewig anhält sowieso.
 
Ich kann Tired da nur 100% zustimmen:
Solche Gedanken sind in diesen Phasen absolut normal. Die habe ich auch gehabt. Ich habe sie auch jetzt wieder in abgeschwächter Form, aber ich habe in den vergangenen Monaten bis anderthalb Jahren gesehen, erfahren und gelernt, daß es dazwischen eine sehr lange sehe gute Phase gegeben hat, in der mir das Leben wieder richtig Spaß gemacht hat. Diese Erkenntnis, Wissen, Erfahrung hilft nun, solche aufkommenden Gedanken sofort zu relativieren und einfach durchlaufen zu lassen. Die nächsten positiven Gedanken kommen. Ganz bestimmt.

Es ist auch möglich, dass ich diese gute Phase primär dem Fluoxetin zu verdanken habe; da mache ich mir keine Illusionen. Aber wenn das so wäre, wäre das auch in Ordnung: Lieber noch 30 schöne und entspanntere Jahre mit Medikament als monate- und womöglich jahrelange Quälerei ohne!


Zur Dosis:
Mein Hausarzt hat mir damals mit Ausbruch der Geschichte sofort 20mg Citalopram verordnet. Wie ich ein paar Tage später über die Hotline der KK erfahren habe, wird eigentlich wirklich eher über eine Woche mit 10mg eingeschlichen.

Soll für Dich heißen:
Das läuft absolut korrekt ab bei Dir. Ich vermute mal, der Einstieg mit 10mg dient vorrangig einer Abmilderung der NW'en und Gewöhnung des Körpers. Nennwerte positive Wirkungen dürften bei einer so geringen Dosis in der Tat noch vernachlässigbar sein.
Wenn Du aber sofort 20 nimmst, wird es sich sehr wahrscheinlich zügig bessern. Mein Wort drauf :)


Weiterhin:
Auch, daß Du weinst, ist gut: Depressive tendieren weniger zum Weinen, zumindest meines Wissens nach. Depressive sitzen primär mit starrem Blick am Tisch, stieren geradeaus, sind ohne Antrieb und in absoluter Weltuntergangsstimmung - überspitzt und etwas lax ausgedrückt; ich will das um Himmels Willen nicht herunterspielen! -, falls sie überhaupt aus dem Bett kommen.

Du bist also nicht depressiv!

Dadurch, daß Du rechtzeitig darauf aufmerksam geworden bist und Dir überall Hilfe besorgst, wird das wahrscheinlich auch nicht passieren.

Ja - klar - ein bißchen Depri hier und da wird sich phasenweise nicht vermeiden lassen. Aber Du wirst ziemlich sicher keine schwere Depression entwickeln. Hab ich auch nicht - obwohl mir die Klinik 2014 nach Aussage meines Psychiaters sogar eine schwere attestiert hat; aber ich war davon nie überzeugt und bin heute erst recht anderer Ansicht: Ich hatte sicher irgendwas zwischen ner leichten und mittelschweren, ok. Aber wie ich mir in den letzten Tagen wie schon erzählt zusammengereimt habe, war das wahrscheinlich eher ne Folge der Angststörung. Was insofern absolut logisch ist, denn zuviel Angst kann lähmen - 'Schockstarre' sag ich nur. Das ist, wie ich mittlerweile vermute, auch psychisch möglich: Angst kann einen auch gedanklich blockieren und lähmen.
Ich bin 2014 nur einfach noch nicht so weit gewesen, mich selbst und die Ursachen besser zu erkennen, und dann kann auch der Arzt, der vor einem sitzt, nicht mehr diagnostizieren als das, was man ihm erzählt. Man kann anderen Menschen immer nur bis vor die Stirn gucken, und es bedarf einer Menge Erfahrung, die tieferen Ursachen zu erkennen.

(Das ist übrigens auch der Grund dafür, daß viele psychische Krankheiten als Ursache für körperliche Beschwerden erst spät erkannt werden: Weil man als Patient im ersten Schritt nur die körperlichen Symptome wahrnimmt - Bauchschmerzen, Herzrasen, Verspannungen - und dem Arzt nur von diesen erzählt; man kommt ja selbst lange Zeit nie auf die Idee, daß da Streß und Angst in so extremer Form dahinterstecken. Folglich kann aber auch der Arzt erstmal nichts anderes machen, als Magentropfen, Betablocker und Magnesiumtabletten zu verschreiben - er weiß ja von den psychischen Ursachen noch weniger als man selbst.)


Das alles passiert aber nur bzw. in Extremform nur, solange man sich der Mechanismen nicht bewußt ist. Sobald man die Funktionsweise dieser Krankheit durchschaut hat, kann man dagegen angehen und bleibt handlungsfähig.
 
Ich weiß nich was los ist. Ich hab gegen halb 8 meine 20 gr Citalopram genommen und komm nicht runter. Ich hab das Gefühl aber extrem total irre zu werden und es nicht auszuhalten. Ich komm grad echt nicht runter. Ich hab Angst was soll ich machen. Mein Mann is grad nicht da. Ich hab schon Panik. Alles ist so schlimm. Mich lenkt grad nur das schreiben ab. Ich lauf hier rum wie ein Puma im Käfig. Ich will das es aufhört. Bitte
 
Bleib ruhig!
Dir kann absolut nichts passieren!
Du bist in Sicherheit!
Das ist nur Dein Körper bzw. Deine Psyche, die verrückt spielen.
Aber es ist absolut alles in Ordnung!


Wenn es Dir hilft, hier zu schreiben, dann tu das. Es hilft Dir sicher dabei, Deine Gedanken zu fokussieren und zu sortieren.


Etwas zum Citalopram im speziellen bzw. SSRI's im allgemeinen:
Diese Gruppe der Psychopharmaka - SSRI, SNRI und vergleichbare - sind sogenannte 'Spiegelmedikamente'.
Das heißt, sie müssen erstmal über einen Zeitraum X einen Wirkspiegel im Blut bzw. im Gehirn aufbauen, der dann über die regelmäßige Dosiseinnahme gehalten wird. Sie wirken deswegen also nicht wie Aspirin oder Magentropfen. Dafür hält die Wirkung der SSRI allerdings auch dauerhaft und permanent an, sobald der erforderliche Spiegel aufgebaut ist.
Wie hoch der Spiegel sein muß, ist dann aber wiederum - wie bei anderen Medikamenten - von den individuellen Symptomen bzw. dem individuellen Mangel an Neurotransmittern abhängig: Der bekommt seine Kopfschmerzen mit einer Tablette Aspirin in den Griff, der andere braucht zwei. Genauso kann es sein, daß Du mit 20mg in den nächsten Tagen bereits eine deutliche Verbesserung und Erleichterung erfährst - es kann aber auch sein, daß auf 30 oder 40 erhöht werden muß. Was alles kein Drama ist! Wie schon gesagt: Lieber zufrieden und entspannt mit Medikament als quälen ohne! ;)

Wie Tired und ich, glaube ich, auch schonmal sagten:
Am wichtigsten ist auch hier Geduld:
Bis der Wirkspiegel von SSRI's in der erforderlichen Konzentration aufgebaut ist, kann es - individuell - zwischen vier und acht Wochen dauern. Üblicherweise stellt man eine erste, deutliche Besserung bereits nach ein bis zwei Wochen fest. Eine stabile, dauerhaftere Besserung stellt sich aber eben erst im Verlauf der weiteren Wochen ein. Falls es nach acht Wochen immer noch nicht wesentlich besser sein sollte - was ich persönlich bei Citalopram aber nicht glaube, weil es eigentlich ein sehr gut verträgliches und wirksames SSRI ist -, wird der Arzt die Dosis dann erhöhen oder nahtlos von einem Tag auf den anderen auf einen anderen SSRI wechseln. Das ist bei Psychopharmaka innerhalb der gleichen Gruppe - hier also SSRI - kein Problem. Wochenlanges Aus- und neu Einschleichen muß man nur, wenn man auf eine komplett andere Medikamentengruppe gehen muß.


Nochmal:
Bleib ruhig!
Dir kann absolut nichts passieren!
Du bist in Sicherheit!
Das ist nur Dein Körper bzw. Deine Psyche, die verrückt spielen.
Aber es ist absolut alles in Ordnung!

:)
 
Nachtrag zum "Runterkommen", nochmal:
Das Citalopram kann Dir da nicht kurzfristig helfen. Also Einnahme um halb acht, Wirkung ne halbe oder ganze Stunde später ist da leider nicht... Vor allem nicht, wenn Du jetzt erst auf 20 gegangen bist.

Du brauchst sicher noch 2-3 Tage Geduld. Aber die Wirkung wird kommen.


Wenn Du Dir allerdings so unsicher bist, macht es unter Umständen Sinn, daß Du nochmal Kontakt mit der notärztlichen Ambulanz aufnimmst:

Ich hab mir eben bei Wikipedia mal fix die Indikationen - also Einsatzfelder - für Citalopram im Vergleich zu Venlafaxin durchgelesen: Solltest Du wirklich vorrangig unter Angst und Panik leiden und weniger unter Depression und Antriebsmangel, wäre eventuell ein Wechsel auf Venlafaxin in meinen Augen ein Gespräch mit den Ärzten wert.

Natürlich ist Wikipedia hier kein ärztlicher Maßstab!
Aber rein von der Reihenfolgenaufzählung und Stellung der Behandlung von Angst- und Panikzuständen mit diesen Medikamenten finde ich schon auffällig, daß diese beim Citalopram erst im vierten und letzten Satz des Absatzes erwähnt wird, während es beim Venlafaxin gleich im ersten Satz steht. Dort noch dazu mit dem konkreten Bezug auf eine generalisierte Angststörung, d.h. eine Angst, ohne konkreten Bezug wie z.B. Flugangst, Angst vor Spinnen und Schlangen, etc.


Folgende Dinge kannst Du auch noch unternehmen:
- Termin diesbezüglich beim Hausarzt machen. Dort solltest Du so akut sehr kurzfristig einen Termin bekommen können, er kennt Dich wahrscheinlich auch besser als die Ärzte in der Notfallambulanz und kann Dich dabei unterstützen, das alles etwas besser zu koordinieren. Das ist nicht zuletzt auch sein Job als Hausarzt, ganz zu schweigen davon, daß er als zentraler Ansprechpartner für Dich in Sachen Gesundheit darüber Bescheid wissen sollte.

- Dich bei einem echten niedergelassenen Psychiater anmelden für einen Termin. Ich vermute mal, die Notfallambulanz wird sich früher oder später nicht mehr richtig zuständig fühlen. Ein Psychiater wird Dir aber konsequenz und dauerhaft zur Seite stehen, er wird Deine Kranken- und Medikamentengeschichte kennen, und er wird sehr wahrscheinlich auch wesentlich individueller auf Deine Probleme und Symptomatik eingehen können.
Hier bitte nicht entmutigen lassen: Bis zu 3 Monaten Wartezeit für den ersten Termin sind leider absolut normal; so lange mußte ich auch warten.
Aber erstens geht auch die Zeit vorüber, zweitens hast Du in der Zwischenzeit Hausarzt und Notfallambulanz.
Umso wichtiger allerdings, daß Du das noch heute (Freitag Vormittag!) in Angriff nimmst!!!

- Sieh Dich nach psychiatrisch geschulten Heilpraktikern um.
Ich bin seit etwas über einem Jahr zusätzlich zu meinem schulmedizinischen Psychiater auch bei einem psychiatrischen Heilpraktiker, und der immense Vorteil hier ist: Der Heilpraktiker hat sich bei der Erstanamnese anderthalb Stunden Zeit genommen, sich mein Problem von vorne bis hinten anzuhören! Das kann Dir heutzutage leider kein Schulmediziner mehr bieten :/
Ich nehme seitdem auch Arsenicum Album als homöopathisches Mittel parallel zum Fluoxetin, und es wird sicher auch seine Puzzlestückchen zu meiner Genesung beitragen. Am schönsten wäre es für mich langfristig, wenn es das Fluoxetin komplett ersetzen könnte; mal sehen.
Wichtig ist in meinen Augen, daß es ein psychiatrisch(!) geschulter Heilpraktiker ist, damit er etwaige Wechselwirkungen mit dem vom schulmedizinischen Psychiater verordneten SSRI besser abschätzen kann.

Im Idealfall findest Du einen schulmedizinischen Psychiater, der gleichzeitig eine Heilpraktiker-Zusatzqualifikation hat - dann erhältst Du quasi alles aus einer Hand. Aber die sind nicht einfach zu finden; ist mir bis heute auch nicht gelungen.


Wie dem auch immer sei:

Das Allerwichtigste in Deiner jetzigen Situation ist, daß Du die Angst zwar einerseits zuläßt und aushältst.
Andererseits aber irgendwie tätig wirst und ein paar meiner Vorschläge umsetzt, egal welchen und egal wie.

Handeln ist immer besser als Nichts-Tun...!!
Und Du kannst handeln, Du kannst Deine Angst überwinden und handeln!
Also mach es!


:)
 
Hallo Alex und Tired,
Danke für eure Worte. Ich hoffe doch das die Medis bald Wirkung zeigen denn ich werde echt wahnsinnig heute ist es besonders schlimm.
Mein Parter ist im Boot aber selbst völlig hilflos weil er nicht weiß wie er mir helfen kann. Er sitzt nur da und hört mir zu aber sagt was soll ich machen,wie kann ich helfen. Natürlich nimmt er mich auch in den Arm.
Alex ich habe grad eine heilpraktische Psychoterapeutin angerufen die klang auch sehr nett und ruhig am Telefon. Ich habe einen Notfalltermin am Dienstag bei ihr bekommen. Sie will wahrscheinlich mit emdr mit mir arbeiten aber das entscheidet sie noch genau meint sie.
Blöd is nur die Tage bis dahin rum kriegen und das man die selbst bezahlen muß was ja nicht ganz so billig ist.
Aber wir zahlen das erstmal damit ich vielleicht schon aus diesem scheiß Gedankenkarusell raus komme.
Sie hatte übrigens auch den Vergleich mit der Grippe.
 
Du bist sicher auch noch in der Phase wo man damit vollkommen überfordert ist, sich von den Gedanken treiben lässt und über nichts anderes als das negative nachdenkt.
Du wirst aber sicher an den Punkt kommen wo du Inspirationen für das Gegensteuern hast und auch die Mechanismen der Angst und des Trübsinns erkennst.
Der Kopf und die Seele müssen aber erst einmal Platz haben für positives Denken, du befindest dich gerade in dem Prozess der das am Ende ermöglichen wird.
Das ist sicher, denn solche Zustande kennen (zum Glück), keine Einbahnstraße, es geht irgendwann auch wieder in die andere Richtung.
 
Sie will wahrscheinlich mit emdr mit mir arbeiten .

Das finde ich etwas seltsam, das sie diese Therapieform gleich parat hat.

Wichtig ist das du ihr vertraust, das alles passt und das die Voraussetzungen für diese Tiefenentspannung gegeben sind.
Das wird sicher noch im Einzelnen besprochen.
 
Alex ich habe grad eine heilpraktische Psychoterapeutin angerufen die klang auch sehr nett und ruhig am Telefon. Ich habe einen Notfalltermin am Dienstag bei ihr bekommen. Sie will wahrscheinlich mit emdr mit mir arbeiten aber das entscheidet sie noch genau meint sie.
Blöd is nur die Tage bis dahin rum kriegen und das man die selbst bezahlen muß was ja nicht ganz so billig ist.
Aber wir zahlen das erstmal damit ich vielleicht schon aus diesem scheiß Gedankenkarusell raus komme.
Gut gemacht :)

Die Zeit bis Dienstag stehst Du durch. Das kommt einem im Vorfeld immer so lang vor, weiß ich noch genau. Ich wußte vorher auch nie, wie ich die Zeit überstehen sollte.
Aber man tut es - man übersteht sie einfach.

Würde Dir nur trotzdem empfehlen, Dich zusätzlich auch bei einem schulmedizinischen Psychiater auf die Warteliste setzen zu lassen. Im besten aller Fälle brauchst Du ihn in drei Monaten nicht mehr, was ich Dir sehr sehr wünschen würde. Dann sagst Du ab, und jemand anders freut sich, daß er früher drankommt ;)
Aber für den Fall der Fälle wärest Du gerüstet und hast ein weiteres Ass im Ärmel.

Habt ihr eventuell eine private Krankenzusatzversicherung, die auch heilpraktische Behandlungen zumindest teilweise übernimmt?


Danke für eure Worte. Ich hoffe doch das die Medis bald Wirkung zeigen denn ich werde echt wahnsinnig heute ist es besonders schlimm.
Wirst Du nicht! Ganz sicher nicht.

Mein Parter ist im Boot aber selbst völlig hilflos weil er nicht weiß wie er mir helfen kann. Er sitzt nur da und hört mir zu aber sagt was soll ich machen,wie kann ich helfen. Natürlich nimmt er mich auch in den Arm.
Kenne ich ... nur zu gut ... :( Meine Frau war damals irgendwann auch sehr hilflos, und sie ist es eigentlich auch heute noch.

Wenn Du das hinkriegst in Deiner Verfassung, dann nimm ihm prophylaktisch die Verpflichtung und Verantwortung, die er womöglich hat, Dir unbedingt helfen zu müssen.
Sag ihm, daß es wichtig für Dich ist, daß er da ist, und daß er Dir dadurch bereits sehr hilft, aber kaum viel mehr direkt in Bezug auf die Krankheit tun kann.

Soweit er kann, soll er Dir dabei helfen, Dich von alltäglichen Dingen zu entlasten - aber hüte Du Dich im Eigeninteresse davor, alles abzugeben. Wieder gilt: Selbst ein bißchen sinnvolle Betätigung ist besser als gar keine!
Also gilt auch hier: Langsam machen, eines nach dem anderen.
Und gerade dabei kann Dir Dein Mann helfen: Indem er Dir Dinge abnimmt und indem er wiederum Dir sagt, daß es ok ist, wenn Du jetzt schwächer bist und Unterstützung in dieser Form brauchst. Das mildert das schlechte Gewissen, das Du wahrscheinlich hast (zumindest ich hatte das), und hilft dadurch wiederum, nicht noch zusätzliche Versagensängste aufzubauen.

So gesehen ist das das Allerwichtigste, was Dein Partner für Dich tun kann: Aktuell in jeder Hinsicht Verständnis zeigen und Rücksicht auf Dich nehmen. Dadurch vermittelt er Dir das Gefühl von Sicherheit und daß alles trotzdem in Ordnung ist.


Noch 'n praktischer Tipp:
Stell Dich bitte vor den Badezimmer- oder Schlafzimmerspiegel, möglichst aufgerichtet, und sage zu Dir bzw. Deinem Spiegelbild laut:
"Ich stehe das durch."
"Ich schaffe das."
"Ich bin stark und ich kann das."
"Es ist zwar sehr unangenehm, aber soo schlimm ist es auch wieder nicht, und ich lasse mich davon nicht unterkriegen! Heute nicht, morgen nicht, niemals!"

Bewußt den Rücken durchdrücken, Kopf hoch, Kinn nach oben.
Fünf Wiederholungen.
Du wirst Dir dabei anfangs vielleicht etwas albern vorkommen, aber ich verspreche Dir: Du wirst in dem Moment spüren, wie die Angst und die Verwirrung kleiner werden.

Du schaffst das! :)
 
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