• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Seit 4 Wochen innere Unruhe,komisches Gefühl,ich bin einfach nicht mehr ich

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Christinj

New member
Ich brauche Hilfe und bin schon verzweifelt. Vor 4 Wochen am 6.2. fing es an. Ich stand normal auf und konnte frühstücken. Gegen Mittag hatte ich aufeinmal ein komische Gefühl im Bauch und irgendwas war anders außerdem war ich unruhig. Mittag essen ging überhaupt nicht habe mich sogar geeckelt wenn ich das Essen sah. Schlafen ging überhaupt nicht in der Nacht und Sonntag ging das so weiter. Ich könnte nix essen hab sogar gewürgt wenn ich das Essen sah. Nachmittags bin ich dann zur ärzlichen Bereitschaft weil ich es nicht aushielt. Der spritzte mir 5 mg Diazepam was nicht anschlug. Am Montag bin ich dann zum Hausarzt. Der machte Ekg und Blut. Alles war ok. Er meinte vielleicht beginnende Magen Darm Grippe verschriebt pantropazol und mcp. Es wurde nicht besser also die Woche drauf wieder zum Doc. Der meinte dann Magenspiegelung machen. Den Tag drauf am Dienstag bin ich zur Uni weil ich es nicht mehr aushielt und völlig fertig war. Die haben mich aber nicht wirklich ernst genommen da Blut ja in Ordnung ist. Sie meinten es ist meine Psyche. Und holten eine Psychologin oder Psychaterin. Die war auch sehr nett und gab mir 3 Tabletten doxepin mit wovon ich nach Bedarf eine halbe nehmen sollte und meinte ich solle eine Therapie machen. Diese nahm ich zum Abend und schlief super aber nächsten Tag total müde und nix ging mehr. Als die Wirkung verflogen war war alles beim Alten. Der Termin zur Magenspiegelung war die Woche drauf und ich dachte mittlerweile ich habe was schlimmes da letztes Jahr ne Bekannte mit 38 so alt wie ich an Mahenkrebs verstarb. Die Magenspiegelung brachte nix alles in Ordnung sagte der Doc. Ich dachte nun juhu es geht wieder aufwärts aber nix. Ich war total unruhig konnte kaum schlafen mittlerweile zerrt das alles extrem an meinen Nerven. Bin dann nochmal zu Hausarzt der mir Opipram gegen die Unruhe verschrieb. Könnte dann langsam auch essen allerdings nicht so wie is es gewohnt war. Nur kleine Happen und irgendwie aber keine Lust auf was besonderes. Wo ich immer Heißhunger hatte und das so nie von mir kannte. Dann am Mittwoch letzte Woche ging es wieder los das ich würgen müßte wenn ich Essen sah und es wieder total in mir tobte. Ich bin dann zum psychatrischen Notdienst und war völlig fertig. Die verschrieb mir Tagsüber Citalopram wovon ich 1 Woche 10 mg nehmen soll und nach einer Woche dann 20 und zur Nacht Mirtazepin wo ich eine halbe nehmen soll. Bisher merke ich nur das es zur Nacht ganz gut ist ich schlafe besser aber morgens steh ich auf und ich bin zittrig. In mir toben ganz komische Gefühle die ich nicht erklären kann. Ich bin einfach nicht mehr ich und ich habe Angst das es nie weg geht und ich es teilweise nicht mehr aushalten kann. Ich kenne mich so gar nicht und möchte einfach wieder normal sein. Ich bin wirklich hilflos. Meine Alltag kann ich bisher gut bewältigen. Ich habe 3 Kinder die ja versorgt werden müssen und im Moment ist mein Mann zu Hause der morgens die Kinder zur Schule bringt weil ich das irgendwie nicht schaffe. Ich möchte einfach wissen was mit mir los ist und ob das jemals wieder gut wird. Kann es wirklich nur die Psyche. Sein?
 
Guten Tag,
Die Psyche kann sehr viel auswirken. Ich erlebe es gerade am eigenen Kòrper.
Ich wûrde an deiner Stelle zu einem Psychologen gehen. Mit Ihm diese Symptome besprechen und durchleuchten. Er hilft zu verstehen das man nicht verrûckt ist sondern das die Hilferufe des Körpers durch z.B. stress unterschiedlich seon können.

Medis können unterstûtzen sollten aber niemals alleinig die Theraphie sein da diese schnell abhängig machen und noch mehr Probleme verursachen.
 
Hallo,

Ich habe am 16.3 wieder einen Teemin in der Psychatrischen Ambulanz. Dort werden die mit einem reden und Diagnostik machen. Ich bin bereits auf der Warteliste beim Psychologen für eine Therapie. Ich hoffe so das mir geholfen werden kann weil ich echt total verzweifelt bin. Ich kann mir das einfach alles nicht erklären. Auf Dauer will ich auch diese Medikamente nicht nehmen. Bisher zeigen sie ja auch noch keine Wirkung.
 
Auf Dauer will ich auch diese Medikamente nicht nehmen. Bisher zeigen sie ja auch noch keine Wirkung.[/QUOTE]

Nach deinen Schilderungen nimmst du das Cita erst ein bis zwei Wochen?

Mit zwei bis sechs Wochen bis eine Wirkung eintritt müsstest du schon rechnen, ab der letzten Erhöhung.
Natürlich nimmt niemand gerne Medikamente, aber sie sind bei weitem auch nicht so schlecht wie es oft behauptet wird, für die meisten bei denen sie wirken sind sie ein Segen.
Es ist sicher auch besser zu probieren was hilft, als den Zustand ohne Medis auszuhalten obwohl man es nicht erträgt.

Besprich mit deinem Psychiater ob eine Psychotherapie sinnvoll ist, bewege dich viel an der frischen Luft und versuche dir viel gutes zu tun.

Hast du eine Idee was der Auslöser sein könnte?
Stress, familiäre Probleme, existenzielle Fragen oder Sinnsuche........?
 
Nein leider nixht wirklich. Das ist es ja. Stress habe ich immer bei 3 Kindern. Sie sind 13,10 und 2 einhalb wobei die mittlere Autist ist. Bisher habe ich das immer gewuppt bekommen und wir haben schon einige kleinere Knüppel zwischen die Beine bekommen die ja jeder in seinem Leben erlebt. Deswegen weiß ich eigentlich nicht warum es so plötzlich kam. Vielleicht waren Anzeichen da die ich nicht bemerkt habe. Ich weiß es nicht. Ich begreife einfach nicht warum ich nicht in mein altes Leben zurück finde,es macht mich total verrückt. Ich habe Angst das es nie wieder so wird wie es mal war. Ja ich nehme das Citalopram seit Donnerstag und ich weiß das es Zeit braucht aber in dem Falle habe ich keine Geduld. Ich möchte einfach wieder das alles normal ist. Ich will dieses Gefühl einfach nicht. Es macht mich irre.
 
aber in dem Falle habe ich keine Geduld. Ich möchte einfach wieder das alles normal ist. Ich will dieses Gefühl einfach nicht. Es macht mich irre.

Bei psychischen Problemen ist Ungeduld Gift, du musst lernen die Situation zu akzeptieren und dich in kleinen Schritten wieder herauszuziehen.
Der Wunsch das es wieder wie vorher wird, blockiert nur, zumal man niemals wieder wie vorher ist.
Das Leben ist ständig Veränderungen unterzogen und man entwickelt sich, kaum jemand kann so werden wie er vor einiger Zeit war, weil die Zeit vorüber ist und man sich verändert.

Die Einstellung "Ich will aber", solltest du ablegen, denke kleiner und freue dich dafür über Erfolge mehr.
Schau erst mal was der Psychiater sagt, welche Diagnose er stellt und was er an Behandlungsvorschlägen hat.

Vielleicht bist du einfach erschöpft, umso wichtiger wäre es nicht mit der Brechstange zu früheren Leistungen zurückzukehren, sondern zu schauen das man sich nicht überfordert und genug Erholung bekommt.
Da der Tank leer ist muss erst mal geschaut werden welche Treibstoff dir gut tut und wenn du mit leerem Tank immer weiter machst, leidet auch irgendwann der Motor.

Wurden deine Schilddrüsenwerte geprüft?
 
Ich weiß das mit der Geduld is leider nicht so einfach bei mir grad in dem Fall. Ich finde diese Dituation einfach schrecklich.
Nein wurden sie nicht mein Hausarzt sagte der thp wert wäre gut und würde nicht der Auslöser sein.
 
Nein wurden sie nicht mein Hausarzt sagte der thp wert wäre gut und würde nicht der Auslöser sein.

Schilddrüse ist doch tsh, oder?

Da würde ich nochmal nachhaken.

Geduld lässt sich lernen, besonders wenn du den Fokus auf kleinere Verbesserungen legen kannst und nicht auf den großen Wurf wartest.
Das sich etwas schlagartig verbessert kommt eher selten vor, bei allen Erkrankungen, mit einem gebrochenen Arm würdest du auch nicht nach einer Woche wieder arbeiten wollen.
Die Dinge brauchen Zeit, aber sie halten auch nicht ewig an, es wird wieder besser, aber jede Krankheit braucht halt seine Zeit um zu heilen darauf hat der Wille nur bedingt einen Einfluss.
Und, es ist eine Krankheit, keine persönliche Schwäche.
 
Ja der thp wert is Schilddrüse. Der war in Ordnung und Hausarzt meint es bedarf keiner weiteren durch nen Spezialisten.
Irgendwie hast du ja Recht. Vielleicht muß ich akzeptieren das es jetzt so ist auch wenn ich es kaum aushalte,mir tut auch mein Umfeld so leid. Grad meine Kinder und Mann
 
Mein Psychologe sagte das Akzeptanz der erste Schritt ist zur Heilung. Es geht auch nicht von heute auf morgen mit dem Gesund werden. Aber durch die Theraphie lernt man auch bewusster zu leben. Und du wirst merken wekche Anzeichen es gab das du dich nach und nach auspowerst. Aber auch das geht nicht von heute auf morgen.

Ich wünsche dir gute Besserung und vor allem Geduld mit dir selbst
 
Ich danke euch für eure Antworten. Das komische Gefühl is meist morgens und verschwindet fast im Laufe des Tages obwohl die Bedanken daran immer da sind. Ich hatte es aber auch schon den ganzen Tag diese komische Gefühl. Was mir jetzt so im Nachhinein auffällt ist das bevor es los ging ich Tage hatte wo ich ab und an so weiche Beine hatte und ich immer das Gedühl hatte das sie gleich nachgeben. Das habe ich seitdem aber jetzt durchgängig. Es ist Morgens am schlimmsten finde ich aber bleibt über den Tag bestehen. Hat das irgendwie was damit zu tun?
 
Das kann schon zusammenhängen.
Gerade Morgens haben viele Menschen Probleme mit der Stimmung und das kann sich auf andere Körperteile ausweiten.
Du solltest mal versuchen direkt nach dem Aufstehen etwas Gymnastik am offenen Fenster zu machen, oder auch einfach im Bett.
Das aktiviert den Organismus und rüttelt vielleicht auch das ein oder andere Glückshormönchen wach.

Um die Familie würde ich mir nicht so viele Gedanken machen, du bist halt etwas krank und da ist es normal das andere einspringen.
Es wird auch wieder aufwärts gehen und das sicher schneller wenn du jetzt auf dich achtest und etwas langsamer machst.
Dein Körper und Geist sagen dir damit das du zu schnell unterwegs bist, mehr Zeit für dich und deine Bedürfnisse brauchst. Das ist ein Warnschuss den du nicht missachten solltest, denn du musst erst deine Batterien wieder aufladen, ansonsten werden sie tiefenentladen, gar nicht gut.;-)
 
Ich bins wieder. Kann es sein das sie Medikamente alles verschlimmern? Heute früh geht's mir richtig schlecht. Ich hab diese komische Gefühl in mir und weiß nich wie ich das jemals aushalten soll. Es macht mich wirklich wahnsinnig und ich kann es leider nicht mal erklären was es ist. Warum ist es nur so schrecklich? Ich weiß nich wie das jemals weiter gehen soll.
 
Hallo Christinj,

zunächst mal tut's mir leid, daß es Dich auch 'erwischt' hat. :(

Aber wie Du an diesem Forum und den Beiträgen siehst, bist Du mit dieser Sache nicht allein - das geht sehr vielen so. Mich hat das immer ein bißchen getröstet. Ebenso wie die Erkenntnis, daß es definitiv sehr viel schlimmere Krankheiten gibt, die ich haben könnte, auch, wenn diese Mischung aus Depression und Angststörung sicher nicht schön ist.
Aber solche Denkweisen helfen mir beim Entspannen und Akzeptieren.

Was das Medikament angeht:
Ja, es kann sein, daß es einem in der ersten Zeit damit schlechter geht. Das ist absolut normal, und wenn Du Deinen HA, einen Psychiater oder Therapeuten fragst, werden sie Dir das bestätigen.
Mir ging das damals zu Beginn genauso:
Ich hab von meinem HA auch Citalopram verordnet bekommen, 20 mg.
Die ersten Tage bis eine Woche waren äußerst mittelprächtig. Ich hab mich teilweise gefühlt, als hätte ich ne ganze Kanne Kaffee auf ex getrunken.
Aber nach rund einer Woche waren die schlimmsten Nebenwirkungen vorüber, und das Citalopram hat begonnen anzuschlagen. In der zweiten Woche ging es mir schon zunehmend besser, danach bin ich wieder arbeiten gegangen, und im Verlauf der nächsten Wochen bis zwei Monate pegelte sich das alles dann halbwegs ein und es ging mir im Großen und Ganzen relativ gut.

Also: Leider auch etwas, was man einfach durchstehen und aushalten muß. Es sind aber i.d.R. nur ein paar Tage, dann ist der schlimmste Spuk vorüber.
Citalopram ist normalerweise auch recht gut verträglich. Solltest Du nach zwei bis drei Wochen allerdings immer noch keine Besserung spüren bzw. weiterhin unter Nebenwirkungen leiden, solltest Du unbedingt Deinen Arzt darauf ansprechen!

Was das grundsätzliche Aushalten angeht:
Hast Du von Deinem Arzt denn schon die Andeutung einer Diagnose - Anpassungsstörung, Burn-out, Depression, Angststörung, o.ä. ?

Mein HA hat mir damals im November 2013 fast sofort gesagt, daß ich eine leichte Depression hätte. Zusammen mit den saumiesen Symptomen, die ich hatte, war das auch erstmal ein Schlag. Konnte mir auch kaum vorstellen, daß es jemals wieder besser würde / wird.

Aber es wird besser! Versprochen! :)

Dank dieses Forums hier, speziell Tired, Crashdog, Elektraa und Dr. Riecke, aber auch einigen anderen, habe ich zahlreiche Anregungen, Tipps und Aufmunterung erhalten, die mir sehr geholfen haben, nicht ganz den Kopf zu verlieren.

Dann habe ich mich in das Thema 'Depression' eingelesen. Ob man jetzt wie ich, ein Dutzend verschiedener Bücher lesen muß, sei mal dahingestellt ;)
Aber ein bis zwei Bücher kann ich Dir schon empfehlen:

Depressionen überwinden - Niemals aufgeben!

Feeling Good: Depressionen überwinden, Selbstachtung gewinnen: Sich wieder wohlfühlen


Auch, wenn der Titel auf 'Depression' lautet und Deine Diagnose noch nicht bekannt ist, so kannst Du vor allem aus dem zweiten Buch jedoch eine ganze Menge Anregungen und Empfehlungen erhalten, die im Prinzip allgemeingültig sind, sobald man mit solchen Problemen zu kämpfen hat. Denn oftmals liegen solchen Krankheiten eingefahrene Denk- und Verhaltensmuster zugrunde, die unser Gehirn und unser Körper im Laufe ihres Lebens immer automatischer abspulen. Und bei einigen Menschen kann das dann zu gesundheitlichen und psychischen Problemen führen.

Daher ist die von Burns im zweiten Buch dargestellte 'Kognitive Verhaltenstherapie' eine gute Methode, die man auch selbst Zuhause schon ohne professionelle Begleitung üben kann, um einen klaren Kopf zurückzubekommen und zu behalten. Letzten Endes bestimmen unser Denken und unsere Überzeugungen unsere Wahrnehmung und unser Leben - und überholtes, veraltetes, negatives und schädliches Denken und Überzeugungen kann man nur durch konsequentes Üben neuen, guten und positiven Denkens und Überzeugungen mit der Zeit relativieren und ablegen.

Ich will Dir auch nichts vormachen:
Ich habe selbst jetzt noch, über zwei Jahre nach meiner akuten Phase, noch Stimmungseinbrüche und Vormittage oder ganze Tage, an denen ich mich mies und komisch fühle.

Aber ich habe auch schon sehr viel gelernt über mich, mein Denken und meine Verhaltensweisen und das Funktionieren der menschlichen Psyche im Allgemeinen:

=> Es wird besser! 100%!
Nicht von heute auf morgen, aber mit den Wochen und Monaten.


Zuguterletzt hier noch ein kostenloses Hörbuch, das Du Dir als MP3 herunterladen und bequem anhören kannst:

Erfolgreich gegen Depression und Angst

Dietmar Hansch gibt hierin ebenfalls sehr schöne Beispiele und Anregungen, wie man dem akuten Teufelskreis entkommen kann und mit der Zeit lernt, achtsamer mit sich und solchen Problemen umzugehen. Ich habe das Hörbuch auf meinen Autofahrten ins Büro seinerzeit bestimmt ein halb Dutzend mal gehört und habe viele Passagen noch im Ohr.

Eine absolute Empfehlung, vor allem auch, weil kurzfristig verfügbar über's Netz und sehr bequem anzuhören - beim Autofahren, beim Spazierengehen, beim Tee- oder Kaffee-Trinken.


Der allerwichtigste Ratschlag zum Schluß jedoch:
Mach langsam!
Mach ruhig!
Dein Körper will Dir etwas sagen, nämlich unter anderem, daß Du 'aktiv' und bewußt 'entschleunigen' sollst.
Meine Frau hat mir im Sommer 2014 das Bild von arbeitenden Elefanten mitgegeben, die Baumstämme bewegen: Die Tiere machen das ganz in Ruhe und bedächtig, ohne Eile und Hektik. Aber sie sind enorm stark, sie wollen das auch tun, und sie schaffen es. Aber eben gaaanz in Ruhe.

Also auch mein Tipp an Dich:
Mach es wie die Elefanten.
Eine Sache der anderen, ganz in Ruhe und in Deinem Tempo, das jetzt durchaus etwas oder auch deutlich langsamer sein darf.
Es ist auf jeden Fall besser und motivierender, überhaupt etwas zu machen und das langsamer, als den Kopf komplett in den Sand zu stecken oder sich noch weiter zu verausgaben. Meine Erfahrung.


Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß die Nebenwirkungen bald nachlassen, das Citalopram bald anschlägt, und daß es Dir auch insgesamt hoffentlich sehr bald wieder besser geht!

Kopf hoch :)
 
Lieber Alex 77,
Danke dir für die lieben Worte und das du mir es sehr ausführlich erklärt hast und Mut zusprichst.

Ich weiß einfach selbst nicht was mit mir los ist. Seit dem 6.2 geht es mir so und ich kann einfach nicht erklären was mit mir los ist und warum es so ist. Es ist immer dieses komische Gefühl da und teilweise auch ne totale Unruhe. Heute ist eigentlich alles für,ich habe meine Tochter schon zur Schule gefahren. Aber irgendwie ist es auch nicht gut. Ich weiß langsam selbst nicht mehr was es ist und warum es so ist. Auf jeden Fall ist es Scheiße und ich will das einfach nicht.

Als ich letzten Mittwoch bei der psychatrischen Notfallambulanz war wo die mir auch Tabletten aufgeschrieben hat sie vermutet ne mittelschwere Depression und Angsstörung. Eine genaue Diagnostik wird ja jetzt da gemacht wo ich am 16.3 meinen 1 Termin habe.
Ich bin eigentlich nicht der Meinung depressiv zu sein aber Fakt ist das seit dem 6.2 nix mehr so ist wie es mal war und ich nicht weiß warum. Das macht mich mittlerweile psychisch wirklich total fertig. Ich komm damit irgendwie überhaupt nicht klar.
 
Ich habe zb nicht das Gefühl zu versagen oder nichts gebacken zu kriegen,auch kann ich gut morgens aufstehen und meinen Haushalt erledigen aber dieses komische Gefühl is seit 4 Wochen ununterbrochen da und ich krieg es nicht weg. Ein Gefühl was ich absolut nicht beschreiben kann. Nur das es mich irre macht und ich das Gefühl habe es nicht auszuhalten. Das macht mich zittrig und mittlerweile total ängstlich weil ich Angst habe das es nie weg geht. Essen klappt ja mittlerweile wieder und trotzdem ist nix wie es war,ich bin nicht mehr ich.
 
Seit dem 6.2 geht es mir so und ich kann einfach nicht erklären was mit mir los ist und warum es so ist. Es ist immer dieses komische Gefühl da und teilweise auch ne totale Unruhe. Heute ist eigentlich alles für,ich habe meine Tochter schon zur Schule gefahren. Aber irgendwie ist es auch nicht gut. Ich weiß langsam selbst nicht mehr was es ist und warum es so ist. Auf jeden Fall ist es Scheiße und ich will das einfach nicht.
Kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen.
Und so blöd es klingt: Aber das ist für solche Krankheiten normal.
Ich kenne das sehr gut, wenn es einem einerseits gut geht, man eigentlich nichts schlechtes entdecken kann - und doch nagen schlechte Gefühle und Symptome an einem. Das zermürbt.

Aber genau hier hilft es, den Gefühlen mit rationalen, kognitiven Gedanken entgegenzuwirken. Die hohe Kunst ist dabei allerdings, die schlechten Gefühle nicht zu bekämpfen, sondern trotzdem zu akzeptieren. Die rationalen Gedanken sollten also im ersten Schritt da ansetzen, daß Du Dir die schlechten Gefühle und Symptome erlaubst. Sie dürfen da sein. Sie sind ein Teil von Dir, wie alles übrige auch.

Das ist kein einfaches Konzept - ich bin da immer noch am Üben, selbst zwei Jahre später noch. Und wahrscheinlich auch noch ein paar Jahre lang.

Ich erzähle Dir das von der Dauer allerdings nicht, um Dich zu entmutigen. Sondern um Dir Hoffnung zu machen: Denn es funktioniert. Definitiv. Nicht von heute auf morgen, nicht innerhalb von zwei Wochen.
Aber eben mit der Zeit, mit der Übung und mit Geduld.
Und der Gedanke, dieses Ziel ist es wert, denn auch wenn es dauern mag - es soll Dir Hoffnung geben, daß es mit der Zeit wieder besser und richtig gut werden wird. Irgendwo auch anders zwar - so eine Sache kriegt man genau wie andere schwere Krankheiten nie ganz aus dem Kopf. Aber trotzdem gut.

Ich greife hier aus dem Kopf mal eine Metapher aus dem Hörbuch von D. Hansch auf, sinngemäß natürlich nur:
Wenn du in einem Sumpf oder Sandloch steckst, ist es das falscheste, was du machen kannst, hektisch zu werden, zu strampeln und wild gegen den Sog nach unten anzukämpfen. Damit versinkt man nur noch schneller.
Stattdessen ist es paradoxerweise genau richtig und lebensrettend, die Situation erstmal zu akzeptieren und die Arme so weit wie möglich auszustrecken, ansonsten passiv sein und auf Hilfe warten.

Im Falle von Depressionen und Angststörungen besteht die Hilfe in Zeit, Geduld und Selbsterkenntnissen - also durchaus erreichbare Möglichkeiten, auch, wenn es im ersten Moment etwas abstrakt klingt. Ich weiß noch genau, wie unsicher und hilflos ich mich am Anfang da gefühlt habe.... 'super, toll, und das soll mir jetzt helfen, oder was...?' *ironie-aus*

Aber Fakt ist:
Wenn Du Dir die Worte und solche Metaphern mal genau durch den Kopf gehen läßt, leuchten sie Dir recht bald schon ein. Und sobald dieses Prinzip verstanden hast, ist zumindest der Weg schonmal klar - auch, wenn Du ihn noch gehen mußt.


Als ich letzten Mittwoch bei der psychatrischen Notfallambulanz war wo die mir auch Tabletten aufgeschrieben hat sie vermutet ne mittelschwere Depression und Angsstörung. Eine genaue Diagnostik wird ja jetzt da gemacht wo ich am 16.3 meinen 1 Termin habe.
Ich bin eigentlich nicht der Meinung depressiv zu sein aber Fakt ist das seit dem 6.2 nix mehr so ist wie es mal war und ich nicht weiß warum. Das macht mich mittlerweile psychisch wirklich total fertig. Ich komm damit irgendwie überhaupt nicht klar.
Auch das ist normal: Man fühlt sich daneben, weiß nicht warum, und das macht einen noch zusätzlich fertig, je länger man keine Erklärung dafür findet.

In Deinem Fall könnte ich mir allerdings sogar vorstellen, daß Du evtl. noch mehr Glück im Unglück hast als andere: Es sieht für mich so aus, als hättest Du sehr feine Antennen für Deine Empfindungen, und Dein Körper alarmiert Dich schon in einem sehr viel früheren Stadium als wenn es erst richtig akut geworden ist:
Du bist noch in der Lage morgens aufzustehen, Deinen täglichen Aufgaben und eventuell auch Hobbies nachzugehen, Dein Appetit ist auch noch nicht auf Null-Niveau, etc.

Damit will ich keinesfalls behaupten, Du hättest kein Problem!
Aber ich will Dir Mut machen, daß Du offenbar schon so frühzeitig auf Deinen Körper hörst und die Sache angehst, bevor es schlimmer würde. Und damit sind auch die Erfolgschancen für eine zügigere Genesung größer.

Bei mir war es seinerzeit 2011 bis 2013 eine Gastritis. Ich habe sie nur nicht so recht als das erkannt, was es war - nämlich genau den Vorboten einer akuten Depression, die mich dann im November 2013 erwischt hat.

Von daher sehe ich bei Dir sehr gute Chancen, daß Du die Sache einigermaßen zügig wieder in den Griff bekommen kannst. Vorausgesetzt, Du hörst auf Dich, Deinen Körper und Deine Psyche und gehst die Dinge etwas langsamer und weniger ehrgeizig an.

In dem Zusammenhang: Wie perfektionistisch bist Du veranlagt? Welche Ansprüche stellst Du an Dich - vor allem auch im Vergleich zu anderen? Muß immer alles pickobello-tipptopp erledigt sein - Bürojob, Hausarbeit, Kinder-Erziehung?

Nur mal so abschließend ein paar anregende Fragen...


Bleib ruhig, das wird wieder! :)
 
Vor allem darfst du dich nicht in deine Angst, das es nicht mehr weg geht, hinein steigern.
Du hast das noch nicht lange, d.h. es hat sich auch noch nicht festgefressen.
Wenn du nun entgegenwirkst wird es sich auch nicht weiter festfressen können, es wird nach der Talfahrt auf jeden Fall wieder bergauf gehen.
Versuche es als Phase zu sehen, sie wird auch wieder enden, gerade wenn du etwas dagegen unternimmst.
Sieh es als eine miese Zeit die du überstehen musst, die aber garantiert vorübergeht, schaffe dir Lichtblicke und mache dir die Stunden in denen es besser ist extra bewusst, du wirst sehen das sich die guten Phasen auch wieder verlängern.

Am schlimmsten und am förderlichsten für solche Erkrankungen ist die Angst, die ist aber überzogen, denn das Gefühlsleben steht niemals still und deshalb wird es zwangsläufig auch wieder besser.;-)
 
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