Für mich ist es schlimm, so gar nichts von dem Anderen zu hören, keinen etwa täglichen Kontakt zu haben. Ich verstehe auch nicht, dass man dann nicht wenigstens eine SMS schreiben kann, damit ich weiß, was ist.
Hi Corama,
wenn er eine Depression hat dann ist die auch lähmend, sms und dergleichen interessiert einfach nicht, es ist zu viel und zu lapidar.
Du kannst im Hintergrund da sein, ihm weiter Mut machen sich Hilfe zu suchen, es vielleicht auch in die Hand nehmen, ihn begleiten, natürlich nur mit seinem Einverständnis.
Ansonsten kannst du nur seinen Wunsch nach Ruhe respektieren, dich zurückziehen, gelegentlich nachfragen wie es geht, aber nicht drängen.
Es bringt auch nicht viel in so einer Phase seine eigenen Bedürfnisse nach Kontakt und Nähe anzumelden, das überfordert und führt zu mehr Rückzug.
In einer Depression kann es so sein das alles andere unwichtig wird, seine Wertigkeit verliert, weil alles vor dem Hintergrund dieser Dunkelheit unbedeutend ist.
Dich selber schützen kannst du indem du nicht den Anspruch hast ihn unbedingt retten zu wollen, das muss von ihm ausgehen.
Dein Leben sollte weiter gehen, mit allem was dazu gehört und wenn du das nicht kannst, dann kannst du seinen Rückzug vielleicht nutzen um dich selber ein wenig mehr zu distanzieren, zu schauen wie sich das entwickelt und durch Abgrenzung dafür sorgen das du in der Lage bist die Notbremse zu ziehen.
Wie eine Partnerschaft aussehen würde kann niemand sagen, ob er sich Hilfe sucht und dir mehr Zugang zu seiner Welt gewährt.
In der Regel zieht man sich bei so einer Erkrankung zurück, belastet damit die die einen mögen sehr und wenn es nicht in den Griff zu bekommen ist, dann zerbrechen daran auch Freundschaften und Beziehungen.
Wenn die Phase vorüber ist, solltest du mit ihm besprechen was man tun kann, ihm anbieten zu helfen bei der Suche nach Hilfe.
Ich für meinen Teil würde mich nicht an jemanden binden wollen der keinerlei Hilfe suchen möchte, was aber auch an der Erkrankung und deren Wahrnehmung liegt, u.a. hält man es in einer Depression kaum für möglich das geholfen werden kann und rafft sich auch deshalb nicht zu einer anstrengenden Terminjagd auf.
Das wäre aber ein Thema für nach der Depression, oder aber wenn es ihm sehr schlecht geht und du das mit bekommst, mit ihm Kontakt hast, was ja im Moment schwierig ist.
Wie gesagt, drängen kann noch mehr Rückzug bewirken, ein etwas sanfteres Schubsen und die nötige Empathie zu erkennen wie weit das gehen darf und wo man auch das Schubsen einstellen sollte wären hilfreich.