Re: Sehstörung
Hallo, wenn die Aura los geht, dann läuft sie! Dagegen hilft gar nix. Und mit Blutmangel hängt das kaum zusammen. Denn die Erscheinung wandert ja. Und was sich da im Sehfeld zeigt, das wandernde Skotom, ist die Widerspiegelung dessen, was sich auf der Sehrinde abspielt: Ein Front artig wandernder Bereich mit erst Erregung (Flimmern und manchmal auch blendende Helle!) und nachfolgender Hemmung (Sehfeldausfall hinter dem Flimmerskotom!)
Wer ERSTMALIG plötzliche Sehstörungen dieser Art hat, sollte natürlich zum Arzt gehen. Er wird meist weitere Untersuchungen veranlassen, um ernstere Ursachen auszuschließen.
Meist beginnt das Flimmerskotom - sehr richtig - als kleiner Fleck, oft schon mit gezacktem Rand, nahe des Fixationspunktes. Bei mir begann so ein Skotom auch schon mit grellem Aufleuchten, kurzem Flackern und kurzer "Blendung" in diesem Bereich und das Skotom folgte erst paar Minuten später.
Bei mir tritt die Störung aber kaum noch auf und wenn, meistens nur noch wenig ausgeprägt. Vor einiger Zeit hatte ich auch ein so genanntes "negatives" Skotom, bei dem kein Flimmern, sondern nur die vorübergehende Blindheit auftritt, genauso angeordnet und wandernd wie beim Flimmerskotom.
Negative Skotome haben es in sich, da man sie oft nicht sofort bemerkt, dann eine Person anschaut und diese auf einmal nur ein halbes Gesicht hat. Ziemlich ulkige Situation. Zumal der andere meist am Blick merkt, das mit seinem Gegenüber "was nicht stimmt"!

) Aber für manche ist das auch sehr beängstigend, wenn negative Skotome sehr ausgeprägt sind. Man kann dann regelrecht ein LOCH in der Wirklichkeit empfinden und merkt dann auch dass da noch MEHR ist als nur das Skotom. Un Worten ist dieses Gefühl aber in keiner Weise zu beschreiben. Ich kenne die Skotom-Angst auch aus eigener Erfahrung. Und die Zeit scheint stillzustehen und man hat das Gefühl, dieser Zustand würde NIE WIEDER WEG GEHEN. Und dagegen hilft alles rationale Wissen und Denken nicht! Erst nach einer Weile wird einem dann bewusst, dass man eine Migräne hat. Damit kommt die Erleichterung.
Wenn sich aber PLÖTZLICH irgendwas verändert und bisher nicht dagewesene Symptome eintreten, sollte man sich natürlich untersuchen lassen! Es gab schon Fälle wo ein leichter Schlaganfall vom Patienten als Migräne-Anfall missgedeutet wurde, wenn er vorher schon mit Migräne-Auren konfrontiert wurde.
Also gesund leben ist IMMER Sinn voll und dürfte auch Häufigkeit und Ablauf der Migräne positiv beeinflussen. Aber gegen die Aura kann man NICHTS unternehmen. Wenn sie los geht läuft sie ab, so wie sie grad Lust hat, mit dieser oder jener Erscheinung.
Die Durchblutung ist nur bei der SCHMERZ-Migräne mit beeinflusst: Erst Verkrampfung der Gefäße, danach ihre Schmerz hafte, oft von einer nichtinfektiosen Entzündungsreaktion begleitete Erweiterung. Und dies erhöht bei entsprechender Vordisposition (Ungesunde Lebensweise, bereits verengte geschädigte Hirnarterien) dann auch das Apoplex-Risiko.
Die einfache Aura ohne oder mit nur schwachen nachfolgenden Schmerzen dürfte keine Gefahr darstellen.