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Sehstörung Blinde Flecken

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Hallo zusammen,

erstmal bin auch ich froh Leute gefunden zu haben, die fast identische Symptome im Auge oder bzw auf der Netzhaut haben wie ich.

Kurz zu mir und meinen weiteren Krankheiten, die sicherlich eine Rolle spielen.

33 Jahre alt, mittelschweres Tourette Syndrom, Zyste am Hypothalamus (im Gehirn, mit 19 Jahren erstmalig diagnostiziert, macht soweit keinen Ärger), Bluthochdruck, Sodbrennen und sagen wir mal etwas Nervöser als der Durchscnittsmensch ;)

Ich kann mich daran erinnern, mit 10 Jahren mal eine Serie solcher Flecken über ca. 2 Jahre gehabt zu haben. Diese gingen nach Sekunden, Minuten, Tagen oder die hartnäckigen nach Wochen wieder weg, soweit ich mich erinnern kann.

2017 begann dann wieder eine Serie, diesesmal aber heftiger mit größeren Flecken und Schleierbildung vom Fleckausgehend. Ich bin dann mal zum Augenarzt, welcher einen Mikrogefäßverschluss feststellen konnte.

Ich mache es kurz, nach vielen weiteren Flecken (bis heute anhaltend) und zig Augenarztbesuchen kann ich sagen, dass diese Flecken aufgrund einer Minderdurchblutung an der betreffenden Stelle hervorgerufen werden. Dabei ist zu unterscheiden, ob eine Arterie oder Vene zugeht. Die Symptome und Flecken sind dann bei mir sehr verschieden. Der Netzhaut fehlen wichtige Nährstoffe und so stellt sie ihren Betrieb je nach Ausmaß der Minderdurchblutung ein und produziert Fehlbilder, die Flecken. So kann der Punkt eben nur kurz und hell sein, oder lang anhaltend und tief grün oder lila (so ist es bei mir). Aber IMMER Kreis rund. Einige Flecken, meist die Großen tauchen nur bei Anstrengung auf, also wenn ich auf dem Sofa lag und dann aufstehe. Diese gehen dann wieder weg, sobald ich wieder ruhe. Eine solche stelle hat mich 2018 3 Wochen lang begleitet und ist in einer Einblutung in die Netzhaut geendet. Die Blutung hat eine Wölbung der Netzhaut hervorgerufen, an der Stelle war dann das bekannte verzerrte Sehen. Gottseidank wurde das Blut wieder vom Körper abgebaut und der Fleck ist weg. Ausgehend von dem Fleck (wo auch das Blut drunter war) ging ein Schleiher bis hin zum Sehnerv, wo nur gestörtes Sehen möglich war. Das war nicht schön, ist aber zum Glück vollständig weg.

Es handelt sich jedoch aber wohl um feinste Gefäße oder Kapillaren die zugehen. Eine komplette Gerinungsdiagnostik und Rheumauntersuchungen, Herz und Halsschlagader Untersuchungen, also quasi das komplette Programm der allgemeinbekannten Auslöser für Gefäßverschlüsse waren unaffällig. Lediglich ein erhöhter Homocystein Wert wurde festgestellt, behandelt und befindet sich wieder im Normbereich. Da keine Besserung eintritt, war es das wohl auch nicht.

Die Flecken nah des Sehzentrums sind kleiner, je weiter es an die Randbereiche des sehen geht werden diese viel größer. Klar, die Gefäße werden dort ja auch größer. Das weiß ich von diversen Farbstoffuntersuchungen meiner Netzhaut, wo man auf den Fotos wunderbar die Blutgefäße sehen kann. Leider hielt die Kamera nie drauf wenn eins mal zu war.

Jeder Augenarzt und auch Allgemeinmediziner kennt diese Symptome nicht, alle, und es waren nicht wenige, haben keinen Plan. Das ist erschreckend, aber so werde ich fast selber zum Mediziner. Hier meine Vermutung der Auslöser bei mir:

1. Tourette Syndrom: Meine Tics sind schnelle Augenbewegungen (Anstieg Augeninnendruck durch daraus resultierenden Zusammendrückens des Augapfels) und eine Art Schluckauf, der eine Komprimierung des Bauchraums verursacht und ein sog. Valsalva Manöver auslöst. D.h. ca. 1000 Mal am Tag knalle ich mir einen Blutstoß in den Kopf, also kurzzeitiger heftiger Druck in die Gefäße. Laut meines Wissenstandes mögen die Gefäße das nicht (wie bei Bluthochdruck, nur das ist es konstanter) und fangen an zu "spacken", der Gefäßspasmus halt. Diesen Tic konnte ich mir mittlerweile abgewöhnen, das mit den Augenbewegungen ist schwierig. Dennoch keine Besserung der Flecken.

2. Bluthochdruck: Mein Bluthochdruck war immer am oberen Grenzbereich, so dass ich aufgrund der Symptome im Auge nun behandelt werden, weil ein Arzt das als Mitursache vermutet. Nehme das Zeug jetzt 2 Monate, Blutdruck jetzt immer im Normalbereich. Dennoch keine Besserung der Flecken.

3. Nervöser als die anderen, das heißt ich bin schnell gestresst. Liegt auch daran, dass ich im falschen Beruf arbeite (Büro). Ich merke öfters das Flecken vermehrt auftreten, wenn ich gestresst bin.


Ob ein Fleck für immer bleibt oder wieder verschwindet hängt davon ab, wie lange der Spasmuss anhält und der betroffene Teil der Netzhaut unterversorgt ist. Was mich irritiert ist, dass eine tote Stelle der Netzhaut eigentlich blind ist, das Gehirn die Bilder der gesunden Netzhaut drum herum so zusammenrechnet, dass keine blinde Stelle zu sehen ist. Ich sehe aber halt die Flecken. Im ganz hellen nicht, im halbhellen beim Blinzeln, sonst sehe ich sie nicht. Eine RCS wurde übrigens bereits ausgeschlossen.

Ich bin mittlerweile sehr ratlos und das ganze geht an die Nerven, wie diverse Vorredner bereits beschrieben haben. Irgendetwas löst diese Spasmen aus, entweder physisch (Bsp. Druck) oder chemisch im Blut. Es ist sicherlich ein Zusammenspiel von vielen Faktoren, deswegen haben es nicht viele. Es ist die bekannte Suche der Nadel im Heuhaufen. Glück muss man auch haben, nämlich das Glück einen Mediziner zu finden, der wesentlich mehr Zeit in einen investiert als der beim "normalen" Patienten. Meine Kenntnisse reichen leider nicht aus den Übeltäter zu finden, aber ich bin mir sicher es gibt ihn und ich bin mir sicher das es eine erfolgreiche Behandlungsmethode gibt. Ich nehme vorsorglich einen leichten Blutverdünner, 100mg ASS Dexcel Protect. Ich meine dadurch verschwinden die Flecken schneller.

Wenn jemand bereits schlauer ist und/oder ein helfendes Mittel gefunden hat, so möge er es bitte hier posten. Ich wäre sehr dankbar.

Viele Grüße
Mark
 
Guten Tag, Mark,
Ihre Hypothesen sind sicher interessant und mögen teilweise stimmen, jedoch zweifeln Sie sie ja selber an, da Ihre Symptome nicht entsprechend beeinflusst werden können. In der Medizin ist bisher bei weitem nicht alles geklärt, so dass man auch den Medizinern keinen Vorwurf machen kann, dass sie nicht für alles ein Erklärung haben.
Dennoch möchte ich hier nur kurz klarstellen, dass die von Ihnen beschriebenen Symptome kein typisches und klassisches Zeichen eines arteriellen oder venösen Verschlusses der der Netzhautgefäße sind.
Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO
 
Hallo Frau Liekfeld,

erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort. Update seit meinem letzten Post:

Vermehrt traten wieder Flecken auf, die über mehrere Woche(n) auftreten (immer an der selben Stelle wenn ein Fleck auftrat). An der Uni Klinik Köln wurde erneut eine komplette Farbstoffuntersuchung durchgeführt, um eine seltene entzündliche Krankheit der Netzhautgefäße auszuschließen. Die Professorin konnte keine Anhaltspunkte für diese Krankheit erkennen und bescheinigte mir eine kerngesunde Netzhaut. Zu diesem Zeitpunkt war ein Fleck sogar akut vorhanden! Der Namen der Krankheit ist mir leider entfallen.

Hier möchte ich an Ihrer Aussage ansetzen, dass es kein typisches Symptom für einen Verschluss eines Gefäß ist. Richtig, das sah und sehe ich nach meiner Logik auch so, da kein Gesichtsfeldausfall vorliegt. Jedoch, wären da nicht in meiner Vergangenheit seit 2017 erkennbare Cotton Wool Herde oder die beschriebene Einblutung in die Netzhaut genau an der Stelle wo Flecken auftraten. Ende November hat mich wieder über ca. 6 Wochen ein Fleck am linken Auge über dem Sehnerv (aus meiner Sicht) begleitet. Dieser ist spontan in einer akuten Phase verschwunden und bislang nicht mehr aufetreten. Man kann hier von einer Spontanheilung sprechen. Erstmalig aufgetreten ist dieser kurz nach dem ich mehrmals schwer gehoben habe. Also ein Druck durch den Bauchraum im Kopf aufgebaut wurde. Die letzte These meines Augenarzt ist, dass ein Gefäß dadurch beschädigt wurde und nicht mehr richtig "arbeiten" kann. Ob es jemals wieder "rekanalisiert" ist ungewiß, keine tolle Aussicht für die Zukunft aber scheintbar funktioniert es wieder und kein bleibender Schaden ist an der Stelle entstanden, dem Blutverdünner sei dank.

Zu erwähnen ist noch, dass eine Oberärztin der Uni Klinik Köln bei der Untersuchung mit der Spaltlampe an einer alten Stelle, wo mal ein Fleck war der auch minimalen Schaden hinterlassen hat, (ich sehe ihn noch gering unter halbdunklen Lichtverhältnissen), folgendes gesagt hat: "Hier schimmert der Glaskörper etwas mehr durch". Dies sei aber nicht weiter schlimm, aber für mich interessant zu wissen.

Sicher ist noch einiges in der Medizin, gerade im Bereich Gehirn und Nerven, nicht geklärt. Ich arbeite derzeit daran meine Tics aus dem Kofpbereich in die Arme und Beine zu lenken, so dass der Kopf und Bauch nicht mehr so sehr beansprucht wird. Wenn mir dies über einen längeren Zeitraum gelingt, die Beschwerden nachlassen, habe ich meine Erklärung.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. :)
 
Guten Tag, Mk1986,
dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg damit!
Gruß, Liekfeld.
 
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