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blondelocke
Guest
Letzte Woche ist bei mir eine Schwangerschaft festgestellt worden. Wer mich kennt, weiss, dass das so ziemlich das Schlimmste ist, was mir passieren kann. Durch meine Erfahrungen möchte ich einfach keine Kinder. Mein Frauenarzt hat mich sehr im Stich gelassen. Er klärte mich absolut nicht über diverse Möglichkeiten auf. Ich holte sie mir teilweise aus dem Internet. Das einzige, was er mir gab, war eine Adresse in Salzburg. Alles ziemlich geheim und seltsam. Ich bin also zu dieser Adresse gefahren und kam mir vor, wie in einem schlechten Film. Der Arzt hatte zerrissene Kleidung an, die Praxis war ein Loch usw. Dieser Arzt (übringens kein Österreicher) informierte mich über die medikamentöse Abtreibung. Mifegyne nennt sich die Tablette. Er meinte, es wäre bei mir möglich, da ich noch nicht so weit fortgeschritten wäre und ich kann die Tablette zu Hause einnehmen. Kurz und gut, es kam wahrscheinlich, wie es kommen musste. Ich bekam überstarke Blutungen, hielt dies jedoch für normal, da ich darauf hingewiesen wurde. Ich brauchte alle 8 bis 10 min. eine Binde, da ich alles durchblutete. So ging es die ganze Nacht. Ich verlor viel Blut, da es dick herauskam, dachte ich, dass es Teile von der Gebärmutter wären. Am nächsten Tag ließ ich mich nach Rücksprache mit meinem Frauenarzt ins Krankenhaus bringen. Eine Stunde nach Ankunft lag ich schon im OP und es wurde eine Curretage (Ausschabung) vorgenommen. Die Tablette hat nichts bewirkt. Ich wurde im Krankenhaus verwundert gefragt, ob ich denn nicht wisse, dass man so ein Medikament nur in einer Klinik unter Aufsicht einnehmen darf .... Wieso kann eine Abtreibung nicht in jedem Krankenhaus vorgenommen werden?! Wieso ist das immer noch so ein Tabu-Thema?! Wieso kann ein relativ junger Frauenarzt nicht sagen, dass man auf alle Fälle in eine Klinik gehen soll anstatt jemandem zu so einem Kurpfuscher zu schicken? Ich kann mit der ganzen Sache nicht so gut umgehen, wie ich erwartet habe. Einerseits will ich absolut keine Kinder und doch bin ich wegen dem Abbruch mehr als traurig. Auch finde ich mich mit der Tatsache nicht ab, dass man immer noch den Ärzten ausgeliefert ist. Ich kann mit keinem darüber sprechen, außer mit meinem Freund. Um auch besser mit dem ganzen umzugehen, vertritt er die Meinung, dass wir nur 3 mm Gewebe entfernt haben. Sachlich gesehen stimmt das auch, ABER ... Geht es irgend jemandem genauso?