RE: schwangerschaft und erbkrankheiten
Hallo Sunny!
Die Huntington-Krankheit kann nur direkt von einem Betroffenen vererbt werden. Da sie aber bei den Betroffenen meist erst relativ spät (zwischen 40 und 50) ausbricht, kann man in jüngerem Alter nur durch eine genetische Untersuchung feststellen, ob man selbst betroffen ist. Viele Leute, die erblich belastet sind, wollen das gar nicht wissen, weil man dem Ausbruch nicht vorbeugen kann und das Wissen einen vielleicht belasten würde.
Wenn allerdings ein Baby erwartet wird, sollte man zuerst mal wissen, ob überhaupt Gefahr für das Kind besteht, das heißt, ob der betreffende Elternteil die Erkrankung in sich trägt. Wenn das nämlich nicht der Fall ist, besteht für das Kind keine Gefahr. Andernfalls (wenn der Vater betroffen wäre) hätte es eine Gefährdung von 50%, auch die Krankheit in sich zu tragen. (Zunächst wäre auch ein betroffenes Kind aber für viele Jahre gesund! Die Krankheit bricht ja erst im höheren Alter aus.)
Dieses Problem ist sehr kompliziert, und ich würde euch dringend raten, schnellstmöglich zusammen eine genetische Beratungsstelle aufzusuchen. Da dein Partner eventuell selbst schwerwiegende Entscheidungen treffen müßte (z.B. Einwilligung in die genetische Untersuchung) , kannst du das wohl nicht alleine durchziehen.
Falls du ihn in deine Schwangerschaft vorerst nicht einweihen willst, solltest wenigstens du schnell eine entsprechende Beratungsstelle aufsuchen.
Alles Gute!
san