Herausforderung:
Wer in der Schwangerschaft plötzlich im Diabetes sitzt/sich bis über beide Ohren drin zu versinken fühlt, hat meistens keine Ahnutng von den verschiedenen Insulinen. Und so richtig zugelassen für die Schwangerschaft sind ja auch nur Human und NPH.
Und für die Fragestellerin hier, was ich meistens als ersten Beitrag dazu schreibe:
Vorab Glückwunsch und gutes Gelingen für das neue Familienprojekt! Der Blutzucker beschreibt gesund über den Tag so eine Schlangenlinie
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Glucose-insulin-day-german.svg mit etwa 1 Stunde nach den Einverleibungen jeweils höchsten Punkten. Und die sollen praktisch im Rahmen Deiner Vorgaben bleiben. Aber da fängt die verunsichernde Misere schon an, denn bei der einen erreicht die Kurve nach dem einen Essen schon nach 45 Minuten ihren Höhepunkt und bei der anderen nach dem anderen Essen erst nach 75 Minuten. Dazu hab ich kürzlich in einem anderen Forum geschrieben:
Deine Herausforderung ist in der Tat gemein: Seit der Zeit, als eine werdende Mutter mit Diabetes (egal welcher) mit zuverlässig zuckerfreiem Urin als top eingestellt galt, haben alle noch engeren Begrenzungen des mütterlichen Blutzucker-Verlaufs keine statistisch eindeutigen Verbesserungen in der Krankheitsstatistik von Neugeborenen gebracht. ABER es gibt immer unspezifische Unglücksfälle bis hin zum plötzlichen Kindstod, Und wenn das Kind dann nicht gegen die gerade herrschende Lehre auf dem Rücken oder dem Bauch gelegen hat, kommt der Diabetes der Mutter ganz passend, wenn die sich öfter mal nicht an die engen Vorschriften gehalten hat. Übrigens nicht nur für den Erklärungsnotstand des Arztes, sondern auch für den ganz persönlichen der betroffenen Eltern und vor allem der Mutter: "Hätte ich doch…!"
Das Spiel kann im Verlaufe der Schwangerschaft ja auch noch ein gutes Stückchen weiter gehen hin zum Vermessen des Babybauchs mit dem Echolot: Ein Riesendiabetesbaby wurde meiner einen Tochter angedroht, das die etwas kleinere Frau bei ihrer ersten Geburt geradezu zu zerreißen drohte. - Herausgekommen sind dann verhältnismäßig lange Haut und Knochen bei recht geringem Geburtsgewicht, das anschließend gewaltig gepäppelt werden musste.
Und Opa Jürgen musste beständig die völlig unzulänglichen Einstellungs-Anweisungen umsetzen helfen und immer wieder beruhigend versichern, dass der Bauch sich dem Geburtskanal locker anpasst und dass der viel zu dicke Kopf bei den vom viel zu hohen mütterlichen BZ beschwerten Babies die Schwierigkeiten beim Stapellauf macht. Und auch die meisten davon haben davon keine bleibenden Schäden davon getragen.
In meinen Augen fängt die völlige Sinnbefreiung schon damit an, dass die wenigsten Diabetologen und Diabetes-Beratungen in der Lage sind, einen normalen Neu-Insuliner vom Start weg in so engen Grenzen einzustellen, wie die für eine Schwangerschaft praktisch vom ersten Tag der Behandlung vorgeschrieben sind. Und sie können das praktisch bei niemandem, bei dem sich die Stoffwechselverhältnisse innerhalb weniger Tage so weitgehend ändern können, wie in der Schwangerschaft. Allein deswegen halte ich die strengen Vorgaben für unverantwortlich, denn sie können bei den werdenden Müttern nur beständig verkrampftes Blutzuckerstreben und beständige Angst um das Kind hervorrufen und fördern, wo zum gesunden Ziel führend eigentlich Ruhe und Zuversicht angesagt wären. Daumendrück für Euch
