RE: Schuppenflechte-HILFE
hallo nine,
hallo auch an alle anderen.
ich kann ebenfalls gut nachvollziehen, dass du ziemlich verzweifelt bist. bei mir sind es jetzt fast 18 lange jahre, die ich mit der psoriasis zu kämpfen habe. umso schwerer ist es, einem betroffenen einen wirklich guten rat zu gegen. diesen gibt es in meinen augen nicht, da der verlauf der krankheit als solches oftmals sehr unterschiedlich ist. meine versuche, zusammen mit verschiedensten ärzten der sache herr zu werden, sind ehrlich gesagt kläglich gescheitert. bis auf wenige ausnahmen habe ich auch so ziemlich alles ausprobiert, was die schulmedizin so hergab. angefangen bei fettigen cremes, teils mit cortison, teils ohne. zum "abschuppen" waren die fetthaltigen cremes recht gut. die cortisonhaltigen cremes jedoch haben meine haut in teilbereichen doch recht dünn werden lassen. das ging soweit, dass sie teilweise gerissen ist und geblutet hat, wenn die haut gedehnt wurde. wie pergament. bestrahlungen verschiedenster art habe ich auch über mich ergehen lassen. das ergebnis war, dass ich auf grund meiner sehr empfindlichen haut bereits nach wenigen sekunden förmlich verbrannt war, wo andere patienten minuten unter der bestrahlung verbracht hatten. dann kamen die salzbäder. ebenfalls zum abschuppen sehr gut gewesen, jedoch trocknete das die haut sehr aus, und wenn man gerade mal wieder gekratzt hatte, au weh.
cortisontabletten sollte ich auchmal nehmen. habe das aber gelassen. ich hatte nachgelesen, dass der erfolg damit wohl sehr groß sei, aber eben auch nur kurzfristig.
nehme auch nicht so gerne irgendwelche tabletten.
was ich noch nicht ausprobiert habe, sind die knabbernden fische, die die dadurch entstehenden wunden zur selbstheilung animieren sollen. soll wohl ganz gut sein und ist auch immer wieder in der presse ein thema.
habe also über viele jahre immer wieder was probiert, weil es immer wieder momente gab, wo mich die psoriasis ziemlich genervt hat.
meine erfahrung ist bei diesen sachen in der gesamtheit betrachtet: alles bringt irgendwie linderung. aber nur, wenn man es regelmäßig macht.
ich habe aber auch gottlob keinen juckreiz. das kratzen, was ich mache, ist mehr so aus der gewohnheit heraus. habe schon von anderen gehört, dass die unheimlich unter juckreiz leiden.
seelisch ist das auch über viele jahre eine große belastung gewesen. da läufst du im sommer nicht mehr mit kurzen ärmeln durch die gegend, weil du das gefühl hast, alle leute gaffen dich an. schwimmbad? eh kein ding. das ging garnicht.
der heutige stand nach fast 18 jahren? es kommt und geht. und ich mache im prinzip überhaupt nix mehr. im sommer ist es bei komischer weise immer schlimmer. im winter wird es immer für einige zeit besser. bei anderen soll das genau umgekehrt sein. da soll sonne gut tun. bei mir aber nicht.
ich bin also ein gutes stück damit "gewachsen", was den umgang mit der krankheit betrifft. heute hilft mir auch der gedanke weiter, eben nicht nur einer von vielleicht 10 zu sein, die das haben. mittlerweise sollen es in deutschland fast 2 millionen sein.
das soll dich jetzt aber bloß nicht dazu animieren, auch nix zu tun. das ist nur für mich nach so vielen jahren das beste. vielleicht helfen dir die normalen behandlungsmethoden und du bekommst das in den griff. einen versuch ist es auf jeden fall wert.
eins habe ich aber für mich herausgefunden. stress ist für mich gut. positiver stress. wenn ich gefordert bin und sozusagen nicht an die psoriasis denke, gibt es auch mal wochen oder monate dazwischen, wo ich so eine art antischub habe und das kram von selbst weg geht.
so, hoffe, meine erfahrungen konnten etwas konstruktives zum thema beitragen.
viele grüße an alle