Tired
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Tired sagt, Kompromisse muss man eingehen- nein, muss man nicht. Ich verstehe unter Kompromisse eingehen, mit Essig zufrieden zu sein, obwohl man Wein möchte. Das ist feindlich sein zu sich selbst, das rächt sich, wenn man nicht redlich, auch wenn es das zighundertste Mal ist, das verlangt, was man wirklich will und braucht.
Da gebe ich dir vollkommen recht Elektraa und ähnlich versuche ich es auch zu halten.
Ich verstehe aber unter Kompromissen, Partner betreffend, etwas anderes, besonders auf das Finden bezogen.
Man findet nur in Ausnahmefällen jemanden wenn man sich sofort emotional abkapselt, den ersten Eindruck als Tatsache nimmt und keine Chance für mehr lässt.
Es wäre ein Kompromiss mit sich selber, die eine Seite sehnt sich nach etwas, die andere mag nicht dort hin gehen wo das ersehnte zu finden ist.
Da bleibt nur Verzicht, oder einfach mal unbefangen hin gehen, das hin gehen wäre ein Kompromiss in dem Wissen auch wieder abbrechen zu können, einen Schritt weiter gehen als man mag um eine Chance zu bekommen das zu erhalten wonach man sich sehnt.
Ich kann mir kaum vorstellen dass es ein zwischenmenschliches Miteinander ohne Kompromisse gibt, wenn es ausgewogen sein soll, weh tun müssen sie auch nicht, sofern man sich einlassen kann.
Hast du nicht auch manchmal Spannungen in der Partnerschaft und gibst sie dennoch nicht auf?
Da sagt man sich, ok, der tickt da jetzt ganz anders und ich kann damit so gar nichts anfangen, einfach mal einen Schritt zurück treten, Ruhe einkehren lassen und dann versuchen zu verstehen warum er gerade so ist wie er ist.
Ist das nicht auch ein Kompromiss, nicht gleich weg zu laufen wenn jemand anders ist und stattdessen Interesse für diese Unterschiede zu haben, sie verstehen zu wollen und dann zu erfahren dass es doch nicht so anders ist wie man dachte.
Man muss nun mal etwas tun, auch manchmal was einem nicht so passt, um etwas zu erreichen was man sehr gerne haben möchte, das eine kann das andere wieder aufwiegen.
Mich erinnert das ein wenig an einen Kalauer, ist aber nicht böse gemeint

Moshe hadert mit Gott, der Welt und dem Schicksal. Er geht zum Beten in
die Wüste und klagt Gott sein Leid: „Herr, warum bist du so grausam? Ich war dir immer ein guter Diener. Alles hast du mir genommen. Wenn es dich gibt, zeig mir, dass du ein guter Gott bist, und lass mich einmal in der Lotterie gewinnen!“
Nichts passiert. Am nächsten Tag betet Moshe wieder: „Herr, gib mir eine Chance, lass mich wenigstens einmal im Lotto gewinnen.“
Nichts passiert. Er betet weiter, eine Woche, einen Monat, ein ganzes Jahr.
Als er nach einem Jahr wieder anfängt zu klagen: „Herr, gib mir eine Chance, lass mich doch einmal im Lotto gewinnen“, passiert ein Wunder: Der Himmel über ihm öffnet sich, und eine tiefe Stimme spricht: „Moshe, ich hab dein Klagelied ein Jahr lang anhören müssen.
Jetzt, bitte, gib du mir eine Chance – und kauf dir endlich ein Los!“