hallo Petersw,
es handelt sich um zwei von einander unabhängige Phänomene.
bei der "dunklen Scheibe" handelt es sich vermutlich um eine negative Dysphotopsie. Dies ist der Augenheilkunde durchaus bekannt, viele Patienten beklagen sich darüber, dennoch ist die Ursache bisher nicht geklärt.
http://ugenklinik-petrisberg.de/wp-...DER-AUGENSPIEGEL_8_15_Wenzel_Langenbucher.pdf
Bei den Schlieren, Pünktchen und dem grauen Nebel handelt es sich um Glaskörperdestruktionen, die bei einer Katarakt-Op sehr häufig auftreten. Man spricht von Glaskörpertrübungen (GKT), mouches volantes, floater, Flusen, Schlieren usw.; die Liste der Symptombeschreibungen ist unendlich lang.
Bei einer Katarakt-Op ändert sich die Anatomie des Auges vollkommen. Der Austausch der dicken natürlichen Linse durch eine flachte künstliche Linse verursacht eine Dehnung des Glaskörpers, der sich daraufhin am Augenhinterpol von der Netzhaut losreißt. Vermutlich ist bei dir eine hintere Glaskörperabhebung eingetreten. Siehe Artikel "pseudophakiebedingte zystoide Makulaödem", von T. Bertelmann, M.Witteborn, S. Mennel. Dieser Artikel kann beim Thieme Verlag Stuttgart gekauft werden.
Wenn der "graue Nebel" sich willentlich - wie ein Vorhang - bei Augenbewegungen hin und her bewegen lässt, handelt es sich um die rückwärtige Glaskörpermembran, an der massenhaft Fasern der inneren Netzhautmembran kleben, die bei der Ablösung von der Netzhaut mitgerissen wurden. Die schwarzen Pünktchen sind Fasern der Netzhautmembran, die in dem retrovitrealen Raum (neu entstandener Raum zwischen abgerissenem Glaskörper und Netzhaut) im Kammerwasser herumschwimmen. Wenn sie nicht simultan mit dem Vorhang mitschwingen, sondern eher asynchron, ist das ein klares Zeichen für diese Annahme. Wenn sich der Glaskörper weiter von der Netzhaut entfernt, sacken diese schwarzen Gebilden ab und liegen dam auf dem Boden im Augapfelraum (eigenlicht sind sie nicht schwarz, sondern die Fasern werfen einen schwarzen Schatten auf die Netzhaut; der Betroffene nimmt sie deshalb als "schwarz" war). Für Patienten ist es sehr gut beobachtbar! Beim Bücken, beim Sport (Schwimmen, Gymnastik, Yoga, etc.) wirbeln diese Sedimente dann wieder für einen Augenblick durch das Gesichtsfeld, um in Ruhe, der Schwerekraft folgend, wieder abzusacken.
In all meinen Beiträgen hier im Forum kritisiere ich diesen Missstand. Die Augenheilkunde braucht eine Revolution - raus aus der Glaskörperdestruktion! Beim Glaskörper handelt sich um ein eigenständiges Organ innerhalb des Auges, welches das Auge gesund hält, siehe Artikel "Mysterium glaskörper" von Prof. Dr. P. Szurman:
http://link.springer.com/article/10.1007/s00347-015-0060-4/fulltext.html
Deshalb verdient diese Komponente des Auges einen besonderen Schutz.
Leider stellt die Augenheilkunde keine Forschungen an in Sachen Glaskörperdestruktion und vor allem -prävention. Es gibt weder eine Typisierung von GKT, noch eine Einteilung nach Schweregrad. Auch die Lokalisierung spielt eine Rolle: befinden sich die GKT
im Glaskörper (Verklumpungen von Kollagenfasern),
auf der rückwärtigen Glaskörperrinde (Weißringe und abgerissenen Fasern der inneren Netzhautmembran) und
im retrovitrealen Raum (schwarze Gebilden). Die Augenheilkunde interessiert sich jedoch nicht dafür, sondern betrachtet alles nur unter dem Aspekt der "natürlichen Degeneration".
Doch es wäre falsch zu glauben, dass jede Glaskörperdestruktion die Folge eines physiologischen Prozesses ist. Es wäre so als ob jeder plötzliche Tod, ohne Klärung der Umstände, zum „natürlichen Tod“ erklärt werden würde, nur mit der trivialen Begründung, dass es den natürlichen Tod gibt. Juristisch wäre diese Argumentation nicht haltbar.
Patienten können etwas bewegen, deshalb sollte Schutz des Glaskörpers eingefordert werden. In der ländlichen chinesischen Bevölkerung gibt es kaum Glaskörperdestruktion. Warum wohl? weil sie zu arm sind sich in augenärztlicher Behandlung zu begeben
http://bmcophthalmol.biomedcentral.com/articles/10.1186/1471-2415-13-33
Aus diesem Grund kommen sie auch nicht mit Augentropfen in Kontakt. Denn in fast allen Augentropfen ist Benzalkoniumchlorid (Hilfsstoff) enthalten. Es ist ein Zellgift, dass zum Zelltod und zu Schädigungen an Augengewebe führt, vor allem an Membranen. Und die gibt es im Auge reichtlich!
Die Auswirkungen von Benzalkoniumchlorid auf den Glaskörper waren nie Thema einer Studie. Das wurde mir von einem der führenden Experten auf dem Gebiet schriftlich betätigt. Das ist ein unfassbarer Missstand.
Dir alles Gute!