Hallo Lanoya,
tut mir leid zu hören, daß es Dir nicht soo gut geht.
Sicher bildest Du Dir das nicht ein - für Deine Psyche ist es absolut real, und damit für Dich auch. Aber sehr wahrscheinlich steckt nichts wirklich organisches dahinter, geschweige denn Krebs.
Ich hab seit ein paar Wochen selbst wieder etwas stärker mit diversen und diffusesten Ängsten zu kämpfen. Den Königsweg habe ich noch nicht gefunden: Es gibt Tage, da geht es besser; es gibt Tage wie heute, da ist praktisch nichts. Und es gibt andere Tage, wo ich bis weit in den späten Nachmittag hinein immer wieder Angst im Bauch hab.
Es klingt vielleicht blöd: Aber ich steh's einfach irgendwie durch. Ich nehme die Angst wahr, zur Kenntnis - "aha, Angst, da bist Du" - und sage mir selbst dann eine Zeitlang immer wieder ganz beruhigend, daß alles in Ordnung ist. Daß ich keine Angst zu haben brauche. Daß ich zwar Angst haben
darf, aber keine Angst haben
muß. Wovor denn auch? Und dann widerlege ich mir eine ganze Weile lang alles mögliche, wovor ich eventuell in dem Moment Angst haben könnte und auch haben darf (! => ich erlaube mir damit etwas, gebe mir Freiheit), faktisch aber keine zu haben brauche. Daß ich in Sicherheit bin. Daß ich gesund bin. Daß dieses Gefühl in ein paar Minuten auch wieder abebben und verschwinden wird. Ja - ich befürchte gleichzeitig auch immer, daß es wiederkommen wird - in zehn Minuten, einer Stunde, morgen Früh... Aber ich versuche mir mehr und mehr klar zu machen und zu verinnerlichen, daß die Angst keine Macht über mich hat und niemals haben wird. Sie ist ein Teil von mir, ok, sie darf sein (=> Freiheit) - aber mehr auch nicht. Ich kann trotzdem meinem Leben nachgehen. Vielleicht etwas langsamer als ohne. Vielleicht etwas gehemmter, vorsichtiger, rein emotional mit ungutem Gefühl. Aber rational gesehen gibt es nichts, wovor ich mich aktuell wirklich zu fürchten bräuchte.
Und dann mache ich weiter mit dem, was ich mir vorgenommen habe oder was gemacht werden "muß". Nicht "einfach weiter" - das wäre etwas zu lax ausgedückt, "einfach" in dem Sinne ist es nicht. Aber es ist auch nicht wirklich "schwer" - ich muß, kann und darf (! dürfen !) eben etwas langsamer machen, und dann geht es. Und wenn die Angst ne Stunde lang bleibt, ist das zwar nicht schön, und es lenkt mich immer mal wieder ab. Aber sie beherrscht mich nicht.
Wobei ich allerdings auch nicht verheimlichen will, daß ich das ganze häufig genug ziemlich ätzend, nervend und zermürbend finde. Keine Frage. Und manchmal kommt auch ein Gedanke in der Art hoch, daß doch nur dieses oder jenes passieren bräuchte, und dann wäre ich das ganze Depri-Angst-Theater los... :/
Aber auch hier mahne ich mich normalerweise sofort zur Ruhe und Vernunft und mache mir klar, daß es so schlimm wirklich nicht ist. Nicht schön, aber auch nicht schlimm.
Und im Prinzip eigentlich sogar ganz gut.
Vor allem verglichen mit meinen akuten Phasen.
Deswegen: Bleib ruhig und mach Dir so etwas immer wieder klar. Immer und immer wieder.
=> Du hast mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Lungenkrebs!
Ja - Deine Lunge ist aufgrund Deiner Raucherei sicher nicht die gesündeste, keine Frage.
Aber in Deinem Alter bekommt man normalerweise noch keinen Lungenkrebs - zumindest sind alle Fälle, die ich kenne, deutlich älter.
Entspann Dich, mach die Untersuchung, und argumentiere ganz freundlich und lieb, aber auch energisch, gegen Deine Angst. Siehe oben.
Gute Nacht

Alex