Re: Schlaftabletten
Sehr geehrter Herr Dr.Spruth,
danke für Ihre Stellungnahme resp. Ihren Hinweis, dass R. eben auch positiv inidiziert sein kann. Leider decken sich meine Beobachtungen in der Praxis nicht mit der Bescheibung eines vermeintlich harmlosen Medikaments. Sowohl im Heim ( 7 Monate) als auch in der Wohngemeinschaft, die mein Vater seit ebenfalls 7 Monaten bewohnt, wird es in Dauermedikation bei verschiedenen Demenzpatienten eingesetzt. Die Auswirkungen sind nahezu immer gleich: Gangunsicherheit, Stürze, Verkrampfungen, plötzliches Wegknicken der Beine, was dann zu Rollstuhl und Dauerbettlägerigkeit führt und das innerhalb sehr kurzer Zeiträume.
Forumsmitglied petra h. hat gut recherchierte Berichte zu dem Medikament eingestellt.
Sie schreiben, dass das Präparat bei Demenz nicht kontraindiziert sei. Dazu möchte ich wie folgt zitieren:
"Relative Kontraindikationen
Zu den Zuständen, bei denen Risperidon nur mit besonderer Vorsicht verabreicht werden darf, zählen QT-Strecken-Verlängerungen im EKG (bestimmte Herzerkrankungen), da die Substanz potenziell QT-verlängernd wirkt. Demenzen stellen ebenfalls eine Anwendungsbeschränkung dar, da unter Risperidon bei demenzkranken älteren Patienten die Sterblichkeit steigt.[12] Eine amerikanische Studie mit älteren Patienten zeigte, dass das Risiko zerebro-vaskulärer Ereignisse (TIA, Hirninfarkt) im Vergleich zur Applikation eines Placebopräparates signifikant steigt.[13]"
http://de.wikipedia.org/wiki/Risperidon
Also kann man zumindest von einer Anwendungsbeschränkung sprechen.
Meine Kritik bezieht sich in erster Linie auf die Dauermedikation und die leichtfertige Verordnung des Medikaments durch Hausärzte, die sich häufig über die Auswirkungen gar nicht im Klaren sind.
Wenn hochpotente Neuroleptika gegeben werden, so ist m.E. eine engmaschige Beobachtung und Kontrolle beim Patienten notwendig. Diese finden in der Praxis leider fast nicht statt, bzw. man nimmt die negativen Begleiterscheinungen billigend in Kauf.
Freundliche Grüße
Leona