• Dr. Nicolas Gumpert

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Schadet zu viel Bewegung/Gymnastik bei Arthrose?

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ursula105

New member
Hallo!

Mein Vater hat Arthrose in den Knien und auch eine Hüftgelenkversteifung oder sowas in der Art. Er will eine Operation so lange herauszögern wie es geht, deshalb achtet er sehr auf seine Ernährung, nimmt Nahrungsergänzungsmittel etc. und macht viel Gymnastik. An sich ist das ja eine gute Sache, aber ich habe langsam das Gefühl, dass er es damit komplett übertreibt:

Er macht praktisch den ganzen Tag lang verschiedenste Gymnastikübungen. Dauernd liegt er stundenlang im Bett, dehnt und streckt seine Beine oder macht Übungen mit "Liebscher & Bracht" Faszienrollen ... so geht das fast den ganzen Tag lang. Ich frage mich, ob zu viel Bewegung bei Arthrose überhaupt förderlich ist? Kann die Entzündung dadurch verstärkt werden?

Ich halte "Liebscher & Bracht" für Scharlatane ... da würde mich auch mal interessieren, was ein Experte dazu sagt.

Außerdem schluckt er jeden Tag Unmengen an Pillen: Omega3, VitaminB12 (obwohl er kein Veganer ist) etc. ... und seit er mal Antibiotika nehmen musste, hat er Probleme mit dem Bauch und gibt monatlich hunderte Euro aus für Medikamente aus wie Omnibiotic, Kijimea, Heilerde, Flohsamenschalen, Kohletabletten, Lefax und andere Sachen. Jede Woche schleppt er irgendwas neues aus der Apotheke an und ich frag mich wirklich, ob das gut ist für seine Gesundheit, jeden Tag so viele Pillen zu nehmen.

Ich hab ihn gebeten mal mit einem Arzt über das Thema zu reden, aber das macht er nicht, deswegen dachte ich, dass ich einfach mal hier frage.

Liebe Grüße
 
Hi,
da er nicht mit einem Arzt reden will fürchte ich dass er auch nicht auf dich hören wird, egal was du in Foren erfährst.
Zu viel Bewegung schadet immer in irgendeiner Weise, es muss also gezielt vorgegangen werden.
Wenn er nicht zum Arzt will (woher weiß er dann eigentlich dass er Arthrose hat?), dann könnte er sich für das Geld zumindest ein Fitnessstudio leisten in dem Ärzte sind die ihn beraten, oder aber auch Physiotherapeuten, von denen er dann einen Trainingsplan erstellen lassen kann. Nicht ganz billig, aber das scheint ja für deinen Vater kein Rolle zu spielen.
Noch wichtiger wäre es aktuelle Befunde zu haben, denn ohne das können auch die Fachleute nur nach den Beschreibungen deines Vaters ein Training erstellen und ohne Befunde ist es eventuell ein Risiko, die Frage inwieweit die das dann machen.

Nahrungsergänzungsmittel können die selben Symptome auslösen, gegen die man sie nimmt, wenn man keinen Mangel hat, außerdem werden diese nicht kontrolliert und einige Vitaminpräparate können sogar Krebs und einiges mehr fördern.
Von Flohsamenschalen und Co halte ich auch nicht viel, besser wäre eine ausgewogene Ernährung und z.B. Linsen und Leinsamen zu integrieren.
Ob das hilft hängt von der Ursache ab, die auch nur ein Arzt beurteilen kann.

Hier wirst du wahrscheinlich keine Expertenmeinung bekommen, könntest den Beitrag mal bei Lifeline im Expertenrat posten.
 
Da stimme ich Tired auch zu .
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Irgend jemand muß doch die Arthrose festgestellt haben u.
dementsprechend auch Beratung gegeben haben.
Auch bei der Hüftsituation .

Physiotherapie ist hier ein guter Ansatz .
Eben auch durch Anleitung u. Übungen für daheim .
Wassergymnastik etc. (hier kann die KK auch unterstützen).

Ernährungsberatung, gibt es auch über die KK .

Es gibt Fitnesstudios die mit ärztlicher u. physiotherapeutischer
Betreuung ganz spezielle Programme erarbeiten.
Eben auf die Person zugeschnitten.
Diese arbeiten teils auch mit der KK zusammen u. einen Teil
übernimmt die KK sogar .
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Nahrungsergänzungsmittel :

Allein der Coktail den Sie beschreiben ist schon mal kontraproduktiv .
Mal vielleicht, jedoch nicht tägl.
Mit dem Alter ändern sich auch die Bedarfsverhältnisse.

Bei ausgewogener Ernährung so od. so nicht das große Problem .
Kocht ihr Vater selbst, bereitet sich entsprechende Mahlzeiten zu ?
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Heilerde kann gut sein, wenn man weiß wann man diese mit welchem
Abstand zu den Mahlzeiten einnehmen kann. (In Maßen ergänzend).
Kann auch die Absorbtion bestimmter Vitalstoffe beeinträchtigen .

Kohletabletten sind überflüssig !!!
Sehr riskannt, da diese fast alle Stoffe binden u. ableiten .
Auch etliche Vitalstoffe etc.
Greifen massiv in die Verdauung ein.
Sind auch nur für eine kurzfristige Anwendung in Notfällen gedacht.
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Antibiotika kann Probleme machen mit der Verdauung .
Es kommt jedoch auch auf die Hintergründe an.
Hier sind die behandelnden Ärzte auch in einer gewissen Pflicht
zur Information.
Der Patient als solches jedoch auch.
Rückinformation weenn es Probleme gibt .
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Liebscher & Bracht,
kann man geteilter Meinung sein.

Mir selbst hat es in einer Bandscheibensituation HWS u. der Wartephase
bis zu ersten Terminen, Untersuchungen u. Diagnosen durchaus etwas
Linderung gebracht. (3 Wochen bis Diagnose u. erste Physio).
Finde auch die Anleitungen u. Hinweise sehr gut.

Allerdings hat sich die Seite, das Informationsangebot sehr stark verändert.
Zu meiner persönlichen Enttäuschung.
Desweiteren ist das keine Anleitung zur Heilung, sondern zur unterstützenden
Therapie.
Kann man auch in den Alltag einbauen ohne konkrete Probleme.

Allerdings ist man letztendlich sich selbst verpflichtet.
Man kann das Eine od. Andere ausprobieren übernehmen.
Man kann es sein lassen.

Auch meine Physiotherapie war nicht schmerzfrei, mit teils Rückfällen
was dann aber immer besprochen wurde.
Therapieansatz differenziert. Hausaufgaben etc.
Solche Videos, egal wie u. von wem auch immer,
können keinen Therapeuten vor Ort ersetzen
der eine fundierten Bericht (wichtig !) zusätzlich zur Überweisung einsehen kann.
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Sinnfrage:

Übungen im Bett zu machen ohne eine feste Unterlage?

Faszienrollen möglicherweise nicht verkehrt, wenn man weiß wie diese
angewendet werden müssen.
Ohne feste Unterlage sinnfrei.
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Ich weiß nicht wie alt ihr Vater ist .
Alleinstehend ?

Vielleicht sollte man auch die Motivation zu diesen übertriebenen
Aktionen mal hinterfragen.

Warum so viele Pillen ?
Warum im Bett Übungen machen ?
Warum nicht mit fester, gepolsterter Unterlage z.B. am Boden.
Therabänder z.B. etc.

Viele Übungen kann man auch im Stehen machen.
Wäre auch wichtig für den Kreislauf u. auch für das Lymphsystem
das über körperliche Aktivitäten u. Belastungen entsprechend angeregt
wird.

Könnte eine Art der Selbstaufgabe dahinterstecken ?
Aus der eingeschränkten Agilität, Beschwerden heraus ?
Ersatzbefriedigung ?

Irgend etwas machen, Pillen helfen, Übungen im Bett
machen keine od. kaum Beschwerden,
Darmprobleme mit Kohletabletten oder Darmträgkeit
wieder anderweitig zu bearbeiten.
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Nicht einfach mit so einer Situation umzugehen.

Drücke alle Daumen das Sie hier noch positiven Einfluß nehmen
können, vor allem auf die Ernährung.
Steht für mich erst mal im Vordergrund .
Versuchen Sie zu hinterfragen mit welcher Motivation ihr Vater
z.B. Kohletabletten, Heilerde zu sich nimt.
aus welchen Gedanken heraus.
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Das ganze andere um die Nahrungsergänzungsmittel die teils völlig überteuert
u. auch unnötig sind .
Mit natürlichen Nahrungsmitteln wie Naturyoghurt, Kefir, Buttermilch, Hartkäse
naturvergorenen Lebensmitteln kann man dem Darm gut unterstützen .
Gemüse, einheimische Vollkornsaaten.
Weizenkleie, Leinsaat in unterschiedlicher Textur, Haferflocken, Haferkleie etc.
die man Salaten, Suppen, Soßen beimengen kann um eben Ballaststoffe zu ergänzen.
Zudem auch noch Vitalsstoffreich sind.
Anders als Flohamenschalen die zwar Ballaststoffreich sind, z. Einen eine Verstopfung
auslösen können, andererseits möglicherweise auch übermäßigen Stuhldrang .
Man kann sich hier sehr schnell mit der Dosierung vertun.


Nahrungsmittelunverträglichkeiten lassen sich auch gut testen über einen Atemtest .
Ihr Vater muß weg von diesem ganzen Irrwitz.

Wenn Sie Ihren Beitrag bei Lifline einstellen, hoffe ich das ich
zumindest gedankliche Anregungen mitgeben konnte für eine
ergänzende Fragestellung .

Wünsche hier alles Gute,
das Sie auch Einfluß nehmen können.
LG
 

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