RE: Sauber werden?!
Hi Nene,
bei den Versuchen den kleinen Mann auf die Toilette zu setzen, hatte er ein erfolgreiches Erlebnis? Hat er was gemacht? Hast Du ihn gelobt und bestärkt, als er auf der Toilette war?
Also meine 3 jährige ist auch noch nicht sauber, aber war auf der Toilette schon erfolgreich. Ich habe ihr erklärt das ihr die Windeln bald nicht mehr passen werden, und das es doch viel schöner ist auf die Toilette zu gehen. Das die anderen Kinder im Kindergarten auch schon auf die Toilette gehen. Mama und Papa auch keine Windeln anziehen. Ich versuche ihr das Gefühl zu vermitteln, dass sie schon zu den großen Mädchen gehört, und kein Baby mehr ist, wie ihre kleine Schwester. Das gefällt ihr natürlich sehr. Insofern versuche ich sie auf die Toilette zu locken, das klappt auch wie erwähnt ganz gut. Was ich nicht mache ist, meine Maus zu zwingen. Vielmehr versuche ich sie zu überzeugen. So das sie von sich aus sagt >>Mama, ich muss mal<<. Dann ist natürlich schnelles handeln gefragt, sonst landets entweder doch in der Windel oder neben der Toilette. Aber selbst dann sage ich ihr, das ich es toll finde, das sie mir bescheid gesagt hat und das es das nächste mal ganz bestimmt besser klappt. Meiner Meinung nach zählt ihr Wille. Ihr war es unangenehm daneben gemacht zu haben, ich habe ihr deutlich zu verstehen gegeben das es absolut nicht schlimm ist. Wir üben ja noch. Das macht mama weg, und gut.
Was ich eigentlich sagen möchte ist, das es ganz wichtig ist, das Kind nicht zu zwingen, sondern dem Kind Zeit zu geben.
Im dritten Lebensjahr möchte das Kind selbstständig werden. Es lernt, seinen Körper zu kontrollieren. Kinder in jüngerem Alter sind sehr damit beschäftigt, krabbeln, laufen, sprechen zu lernen. Gleichzeitig zu erwarten, dass es lernt, auf die Toilette zu gehen, ist zu viel verlangt.
Das willentliche Beherrschen der Blasen- und Aftermuskulatur ist vor dem Alter von zwei Jahren nicht möglich. Ist das Kind schon früher sauber, beruht dies eher auf Dressur. Das Kind entleert sich nicht auf eigenen Wunsch hin, sondern auf den Wunsch der Eltern.
Zu frühe Sauberkeitserziehung kann später zu massiven Problemen und Rückfällen führen. Das Kind braucht die nötige Reife. Dieser Prozess darf nicht abgekürzt werden, er kann aber unterstützt werden.
Sauberkeitserziehung – wie geht’s?
Zweijährige Kinder interessieren sich sehr für ihre Umwelt. Ihnen fällt natürlich auf, wenn Erwachsene auf die Toilette gehen. Ein natürlicher Umgang mit dem Thema erleichtert es dem Kind, selbst ein unverkrampftes Verhältnis zu seinen Ausscheidungen zu entwickeln.
Nehmen Sie das Kind mit auf die Toilette, wenn Sie das möchten. Es lernt am besten mit einem Vorbild. So sind ältere Geschwister oder Kinder im Kindergarten die idealen Begleiter auf dem Weg zur Sauberkeit.
Beginnen Sie mit dem Toilettentraining, wenn Ihr Kind Interesse an dem Thema zeigt. Bieten Sie zu dem Zeitpunkt das Töpfchen an, zu dem das Kind gewöhnlich Stuhlgang hat. Es hat eventuell bereits beim Erwachsenen gesehen, was auf der Toilette gemacht wird. Erklären Sie, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Druckgefühl in Blase oder Darm mit dem Loslassen der Muskulatur gibt.
Hilfreich ist einfache Kleidung, die das Kind selbst an- und ausziehen kann.
Es soll sich auf dem Topf oder der Toilette wohl und sicher fühlen. Einem wackeligen Toilettenaufsatz, auf den Ihr Kind schwer klettern kann, ist selbstverständlich ein Topf vorzuziehen.
Loben Sie Ihr Kind, wenn etwas im Topf landet. Freuen Sie sich gemeinsam über einen großen Fortschritt in Richtung Selbstständigkeit. Aber machen Sie keine Riesensache daraus. Ebenso wie Laufen lernen oder Sprechen lernen ist ein großer Schritt getan – für Ihr Kind selbst.
Fragen Sie Ihr Kind nicht ständig, ob es zur Toilette muss. Erinnern Sie es, bevor Sie aus dem Haus gehen. Die meisten Kinder merken von selbst, wenn etwas drückt und machen von sich aus aufmerksam.
Toilette oder Topf?
Manche Kinder möchten auf der gleichen Toilette sitzen wie die Erwachsenen, andere bevorzugen eindeutig einen Topf. Die Hauptsache ist, das Kind fühlt sich wohl und sicher.
Toilettenaufsätze sind manchmal etwas wackelig. Damit Ihr Kind alleine auf die Toilette steigen kann, ist ein kleiner Schemel hilfreich.
Wie lange dauert es, bis mein Kind sauber ist?
So wie jedes Kind zum Laufen lernen, Sprechen lernen und so weiter unterschiedlich viel Zeit braucht, so benötigt jedes Kind seine eigene Zeitspanne, um sauber zu werden.
Die körperliche Reife und das Verständnis für den Zusammenhang zwischen Blasen- und Darmspannung und dem Entleeren sind die Voraussetzungen. Oft landen die großen Geschäfte zuverlässiger im Topf als die kleinen.
Meist ist das Kind tagsüber sauber, braucht nachts aber noch eine Windel. Um spätere Probleme zu vermeiden, ist es wichtig, dem Kind die Zeit zu lassen, die es selbst braucht.
Ist Ihr Kind gesund, wird es irgendwann sauber sein. Dies kann bis in das vierte Lebensjahr dauern.
LG
NIne
Quelle: elternimnetz.de