Re: rülpsen
Hallo,
als Rülpsen bezeichnet man das Entweichen von Luft aus dem Magen durch die Speiseröhre und den Mund. Rülpsen tritt dann auf, wenn im Magen ein Überschuss von Luft vorhanden ist und wenn der Widerstand in Richtung rückwärts kleiner ist als nach vorwärts.
Das ein gewisses Quantum von Luft in den Magen gelangt, ist ein normales Phänomen. Bei jeder Nahrungsaufnahme verschlucken wir zusammen mit der Speise beziehungsweise mit Flüssigkeiten auch eine kleine Menge Luft. Nun gibt es Personen, die unbemerkt grössere Volumina an Luft einschlucken. Häufig ist das eine Begleiterscheinung von überhastetem Essen unter Zeitdruck. Bisweilen ist nervositätsbedingtes Leerschlucken mitbeteiligt (so genannte Aerophagie).
Zu einer Überblähung des Magens kann auch der Genuss von kohlesäurehaltigen Getränken beitragen. Der Verdauungsprozess selber führt ebenfalls zu einer Gasproduktion, welche aber auf Niveau des Magens eine weit geringere Rolle spielt als im Dünn- und Dickdarm.
Sammelt sich geschluckte Luft (oder Kohlendioxid nach Einnahme von kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten) im Magen an, so wird diese nur zum geringeren Teil in den Dünndarm weitertransportiert. Physiologischerweise entweicht der bedeutendere Anteil nach rückwärts, was wir als Rülpsen wahrnehmen. Liegt eine Schwäche des Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre vor, kann dieses Phänomen noch verstärkt sein. Insgesamt handelt es sich um eine zwar unter Umständen unangenehme, jedoch harmlose Erscheinung ohne eigentlichen Krankheitswert, sofern keine anderweitigen Symptome (wie Blähungen, Erbrechen oder dergleichen) vorhanden sind.
Was man tun kann?
In erster Linie geht es um eine Beobachtung und gegebenenfalls Anpassung des eigenen Verhaltens. Falls man zu hastigem Essen neigt, sollten man mehr Zeit für die Mahlzeiten einräumen. Man sollte auch bewusst darauf achten, keine Luft mitzuschlucken. Meiden von kohlensäurehaltige Getränke ist auch eine geeignete Eigentherapie. Obschon, wie erwähnt, die verdauungsbedingte Gasproduktion für dieses Problem eine untergeordnete Bedeutung hat, kann sich das Führen eines Diät- und Symptomprotokolls über einige Zeit lohnen, mit dem Ziel, auslösende Speisen zu identifizieren und künftig zu eliminieren. Sollten diese Massnahmen erfolglos bleiben und der Leidensdruck erheblich sein, müsste eventuell eine Abklärung im Hinblick auf ein Schlucktraining erwogen werden. Der Arzt wird das aber sicher richtig beurteilen können ....
LG amza