• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Rohrstock

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Teibar

New member
hallo,

meine Lebensgefährtin und ich praktizieren eine 24/7 Lebensgemeinschaft.

Nun haben wir ein Problem.

Bisher habe ich sie bei Verfehlungen mit dem Gürtel bestraft. Aber es erscheint mir angemessen, sie auch mit einem Rohrstock zu bestrafen.

Allein sein Anblick hat dazu geführt, dass sie sich fürchterlich verkrampft und unsere bisher lustvolle Beziehung nicht mehr so läuft wie bisher.

Eigentümlich erscheint mir, dass sie weiterhin ziemlich "feucht" und erregt ist, aber ihre Worte dazu in einem Widerspruch stehen.

Sie behauptet, "es" nicht zu mögen - trotzdem läuft sie aus. Wem soll ich jetzt glauben?

Ihren Worten oder ihrem Körper?
 
RE: Rohrstock

Ihren Worten! Wenn sie nicht will, ist es nicht "consensual", auch wenn sie ausläuft.
Lg, Dr. Höllering
 
Re:

Re:

Für die Vanillas unter uns, was ist denn eine 24/7 Lebensgemeinschaft?

Ganz generell würde ich mich aber Frau Dr. Höllering anschließen: ein verbales nein, ist ein nein, auch wenn du es gerne anders hättest oder die gerne anders "hinreden" möchtest, weil du deinen Spaß damit hättest.
 
RE: Rohrstock

Mann, wenn sie sagt dass sie es nicht will, dann akzeptiere das gefälligst. Vielleicht erregt sie der Gedanke, aber die Praxis mag sie nicht, wegen der Schmerzen zum Beispiel. Denk mal ein bisserl nach und Du kannst das nachempfinden.

Ich würde bei Rohrstock auch Stop rufen, ein Lederriemen oder Gürtel könnte mir, eventuell, je nach Sitation, vielleicht gefallen.
 
Re:

Re:

Nabend

Der Begriff 24/7 wird auch im Bereich des BDSM (Bondage/SadoMaso)verwendet, wenn sich jemand ständig dem Partner unterwirft. In diesem Kontext steht auch der Film 24/7 The Passion of Life.

Meickel61
 
RE: Rohrstock

hallo,

ich habe nachgedacht - deswegen fragte ich ja.

In ihrem 1974 erschienenen Buch "die furchtbare Wahrheit" beschreibt die Psychotherapeutin Maria Marcus, dass es ihr erst "wirkliche" Befriedigung verschaffte, wenn ein Partner etwas gegen ihren Willen mit ihr gemacht hat.

Der Gedanke daran kreist ebenfalls in mir und desewegen habe ich die Anfrage gestellt.
 
RE: Rohrstock

Hallo Teibar,

vielleicht ist es ja nicht das "Ding an sich", vielleicht hat Deine Freundin ja Erinnerungen oder Phantasien, die mit einem Rohrstock verknüpft sind, und die sie nicht mag.
Aus welchen Gründen auch immer.
Vielleicht ist er ja auch für sie gekoppelt mit etwas, vor dem sie Angst hat oder weswegen sie sich schrecklich schämt...
Das muss nichts Aktuelles sein, das kann ja vielleicht auch in der Kindheit liegen.

Vielleicht wird sie halb sterben vor Scham, wenn Du beschließt, sie zu fragen, aber wenn sie Vertrauen zu Dir hat, dann wird sie es Dir sagen können. Vielleicht nicht gleich, möglicherweise nur verklausuliert, aber vielleicht eben doch.
Und wäre ich sie, dann hätte ich panische Angst, dass Du Dich über meine Ängste lustig machen würdest. Vielleicht nicht gleich, aber irgendwann einmal.
Das solltest Du dabei bedenken.

Als sub (denn ich bin eine) lass mich Dir als Dom sagen, dass sie Dich vermutlich sehr, sehr liebhat, denn sonst wäre längst das Safewort gefallen und nicht "nur" ein "Nein!".
Und davon hast Du ja nichts geschrieben.

Liebe Grüße,
donauweiberl
 
Re:

Re:

...wobei BDSM weit mehr ist, als Menschen in Gummi-Schweine-Kostümen. (wie in dem Film) Es kann so sein, vermutlich gibt es auch Menschen, die darauf abfahren, aber das sind eben weit nicht alle aus "der Szene".
Es braucht SEHR viel Vertrauen, sich von jemandem "wehtun" zu lassen, der das eben genießt, auch, wenn man Schmerzen selber mögen sollte. (was bei den allerwenigsten der Fall ist)
Es geht oft mehr um den Kick des Ausgeliefertseins und des "Sich-in-die-Situation-fallen-lassens" als "einzigen" Ausweg.
(neben dem Stop- oder Safewort natürlich).
Und oft ist auch nicht das Genießen einem anderen Schmerz zuzufügen, sondern, dass er einem so vertraut, dass eben sogar DAS möglich wird.
Der Schmerz, die Angst davor und die Überwindung von sogar dem für diesen einen, geliebten Menschen.
Ertragen und sich Mühen als Liebesbeweis.

Viele subs rufen oft "nein, nein, bitte nicht", weil es sie selber antörnt und auch, weil sie wissen, dass es den Partner erregt, wenn er angefleht wird.
Deshalb auch das Safeword als "engültiges", als "wirkliches und echtes NEIN!".
Eben, damit das Wort "nein" im Spiel verwendet werden kann. (und so, wie beim "dirty talking" eben Lustgefühle auslösen kann)
Es ist Lust aus Macht, die der dominante Teil vom submissiven geschenkt bekommt. Es ist vielleicht so, wie wenn Vanillas eben die Körperstelle streicheln, die der Partner oder die Partnerin am liebsten mag.
Es hat also den Charakter von "Schenken".
Nur, dass der devote/masochische Partner auch Lust am Schenken haben sollte.
So, wie wenn man vielleicht als Vanillafrau in einer Stellung mit dem Partner schläft, in der man erfahrungsgemäß keine Orgasmus haben wird, der Partner aber genau diese Position besonders erregend findet.
Dazu muss man nicht devot sein (obwohl...es hilft ;-)
"das" machen auch Vanillas.
Nur eben, dass das, was man dem Partner beim BDSM "zuliebe" macht, eben manchmal vielleicht ein bissl härter aussehen kann, als beim "Kuschelsex".
Aber es ist immer die Dynamik dahinter, dass man einem geliebten Menschen etwas Gutes tun will. (auch, wenn das "Gute" für manche anderen Menschen nicht nachvollziehbar ist und manchmal sogar Angst machen kann)
Aber wie man sieht, haben auch Devote oder Masochisten Angst vor gewissen Dingen im BDSM.

Ich kann schon verstehen, dass Teibar´s sub feucht wird, wenn sie vor einer Aufgabe steht, die sie ihm zuliebe erfüllen will.
Wenn ihr (meine Annahme) etwas "dazwischen kommt", vor dem sie Angst hat, dann müssen die beiden eben entscheiden, wie sie damit umgehen.

Und ich hab wirklich Respekt vor Teibar, denn nicht alle Doms "können" sich Rat holen und nicht allen liegt ihre Partnerin so am Herzen, dass sie das Risiko eingehen, sich für sie beschimpfen zu lassen. Da gibts auch ganz andere...
Seine sub scheint, aus meiner Sicht und wenn ich sein Posting richtig verstehe, ganz großes Glück zu haben damit, dass er ihr Dom ist.

Liebe Grüße,
donauweiberl
 
RE: Rohrstock

Donauweiberl, was ist sub und dom? Darf ich das aus dem lateinischen übersetzen und liege damit richtig? Ich unterwerfe mich auch gern mal aber nur wenn er mit mir vorher die grenzen verabredet...die grenzen seiner freundin sind scheinbar bei rohrstock erreicht? wenn sie auch das erreichen der grenze selbst in gedanken antörnt? so hab ich ihn verstanden.

Teibar, tu nichts bei dem du nur denkst es ist für ihre lust steigernd, du kannst nicht erkennen ob ihre scheinbaren äusserungen der geilheit in wirklichkeit lust oder qual bedeuten - nur sie weiss es.
 
Re:

Re:

Obwohl ich ein sehr offener Mensch bin, kann ich mir nicht helfen, die Lust am Unterwerfen und Macht ausüben zur sexuellen Befriedigung erscheint mir einfach krank!

Du beschreibst das alles ja sehr nett, aber es umschreibt doch einfach nur eine extreme Art der sexuellen Befriedigung.
 
RE: Rohrstock

hallo donauweiberl,

hm, das könnte wohl sein.

Zumindest ein Gedanke, den ich weiterverfolgen und in die Tat umsetzen werde.

Leider scheint es bisher keine Antwort auf den "Widerspruch" zwischen Worten und Körper zu geben. Zumindest keine, die mich zufriedenstellt.
 
Re:

Re:

Hallo Snert,

wenn beide sich lieben, dann KANN es eine extreme Art der sexuellen Befriedigung sein.
Wenn sie es nicht tun, dann kann es zum "Altlastenworkout" verkommen, wie aber auch "vanillige" Beziehungen es auch können.

und was am allerwichtigsten HIER ist: es ist ja keine Werbung.
Ich kenne niemenden, der in der Früh plötzlich aufgestanden ist und dann, beim Blick in den spiegel beschlossen hat, "Ha, ab heute steh ich auf BDSM"

Es ist ein bissl so, wie wenn man in Kindheit und Pubertät davon zu träumen beginn, Menschen des eigenen Geschlechts zu küssen oder mit ihnen zu flirten,...oder sie zu berühren, erst am "harmlosen Stellen", dann vielleicht immer intimer...

So is das wohl vielleicht auch beim BDSM. Abgesehen davon, dass es da auch ganz viele "Schattierungen" gibt.
Ein Pärchen mag es vielleicht, wennn er sie mit seinm Gewicht beim Sex ganz fest in die Laken drückt, oder ihre Hände beim Küssen auf ihrem Rücken festhält. Und sie denkt sie dabei "er ist so stark, er wird mich schon halten, wenn ich jetzt weiche Knie bekomm..." und genießt dabei nicht nur den Kuss, sondern auch dieses "Wehlos-gehalten-Sein".
Da kanns dabei dann bleiben, oder aber die beiden entdecken, dass es ihnen Spaß machen kann, wenn er beide Hände dabei frei haben will, sie aber noch immer die Hände festgehalten bekommen will...also bendet er ihre Hände auf den Rücken...
das kann man jetzt immer weiter ausschmücken - oder eben nicht, wenns da schon zuviel oder grad genug ist.

Egal in welcher Schattierung, es geht nur dann wenn (in dem Fall) sie drauf vertraut, dass er sie halten wird, wenn die Knie weich werden, er sie wieder befreien wird, wenn der Sex vorbei ist, er ihre Striemen versorgen wird, wenns "mehr" geworden ist...

Die Frage ist nun: sind alle, die schon mal (beide!! - wichtig) genussvoll so geküsst haben, dass er ihre Hände auf dem Rücken festgehalten hat nun schon BDSMler(innen) oder noch Vanillas...?

Oder: Ist ein Vanilla, der seiner Partnerin sich selber ungewaschen nähert, obwohl ihr ekelt und sich bessere Körperhygiene einfach nicht einreden lässt (sowas gibts ja leider zur Genüge) nicht eigentlich ein "Real"sadist?
Hat sowas nicht viel mehr mit "krank" zu tun, als wenn zwei Leute einander gut tun wollen? (das gibts natürllich auch mit umgekehrten Geschlechtern)

Oder einem ist eiskalt in der Nacht, dem Partner ist es egal, er(sie) reisst das Fenster die ganze Nacht auch im Winter auf, ohne sich drum zu kümmern, ob dem anderen die Decke ausreicht...
Der frierende Part bleibt dennoch trotz dieser Nächte bei ihm/ihr....
Was ist das dann?

Jemand stellt sich in die Küche, investiert Zeit und Herzblut um etwas Feienes zu zaubern, vielleicht noch nach der eigenen Arbeit, also noch müder..
Und der/die Andere würdigt es mit keinem Wort, weil es "selbstverständlic" genommen wird...
Wie ist das dann zu nennen?


Ich gebe dir absolut Recht, es IST nicht gesund, sich derartigen Situationen auszusetzen, aber BDSM, wie ich es verstehe, meint Liebe und Hingabe für BEIDE Seiten.
In vielen Vanilla-Beziehungen gibt es zustände, die würd ich mir als (sexuell!)devote Frau einfach nicht bieten lassen.
Ich hätte dann schon zwei Schlafzimmer - oder einen anderen Freund, wen der "Betreffende" meint, ich wäre so egal, dass er mich "routinemäßig" frieren lassen könnte.

Ich arbeite in einem recht fordernden Job, er auch. Wenn er glauben würd, bloß, weil ich im Bett drauf steh, dass "er mich nimmt" ich mach ihm IMMER den Deppen, der putzt oder kocht oder einkaufen geht, dann wird der Machotyp erstens zu nie mehr als dem "Händehalten" kommen bei mir und hochkant aus meinem Leben fliegen...

Die Frage ist nun: mit tut mein Körper, jetzt, beim Schreiben, noch weh von heute Nacht, aber ich freu mich schon sehr drauf "ihn" wieder zu treffen.
Die Nacht und ihre Ereignisse waren freiwillig und voll Zärtlichkeit (wenn vielleicht auch ein wenig der "härteren" Natur, die nicht jederfraus(manns) Sache sind, schon klar).

Mein Nachbar hat vor zwei Stunden wieder den Kochtopf hinunter geworfen und meine Nachbarin verbal zur Sau gemacht, weil sie wohl etwas gekocht hat, mit dem er nicht zufrieden war. (das ist keine keine erfundene Story, ich wünschte, sie wäre es)
Wenn er dann in die Nachmittagsschicht geht und sie alleine lässt (sie darf nicht arbeiten, er will, dass sie zuhause auf ihn wartet), weint sie. Wenn ich anläute, dann macht sie nicht auf.


Was ist nun kränker, frag ich dich?

Liebe Grüße,
donauweiberl
 
Re:

Re:

Ich habe Deinen Text keineswegs als Werbung verstanden.
Lediglich die Art, wie Du mit "netten Worten" die sexuelle Befriedigung mit in beiderseitigem Einverständnis ausgeübter Gewalt beschrieben hast, fiel mir auf. Ich will auch nicht urteilen oder gar missionieren, jedem das seine, es gibt auch Menschen, die stehen in beiderseitigem Einverständnis Fäkaliensex haben... ist alles nicht so mein Ding, ab einer gewissen "Schwelle" erscheint mir die sexuelle Befriedigung einfach krank. Das ist meine subjektive Meinung, wenn es Dir in Deiner Beziehung gut geht, freut mich das ja.

Allerdings sind Deine Vergleiche ziemlich gewagt, Du vergleichst die extreme Art der Lustbefriedigung mit alltäglichen Situationen des gestörten Miteinanders???
 
RE: Rohrstock

hallo Manuela,

das hast du ganz richtig verstanden. ;-)

Ich denke, der Rohrstock wird erstmal als sichtbarer Denkimpuls seinen Platz in der Wohnung finden, bevor er tatsächlich zu Einsatz kommt. Oder vielleicht auch nicht verwendet wird. ;-)

Trotzdem bleibt diese nagende Ungewissheit über den "Widerspruch" von Körper und Worten, der mir einfach nicht klar ist.
 
Re:

Re:

Nein, ich vergleiche keinesfalls Lustgewinn mit gestörtem Miteinander.
ich wollte die oft nur hauchdünnen Grenzen aufzeigen, die sich in der BEDEUTUNG verstecken.

Das eine ist, um gemeinsam ein lustvolles Erelbnis zu haben,
das andere liebloser Umgang miteinander.
(und den empfinde ich immer als krank, egal in welcher Art Beziehung)

Ich wollte das "krank" sozusagen zur Diskussion stellen.
also dass viele Leute, selber (oft unbewusst!) Impulse setzen, die sie bei anderen, "geouteten", schon als "SM" und deshalb "krank" verurteilen...


Wobei es "in der Szene" durchaus Menschen gibt, bei denen der "sexuelle Masochismus" ins Alltagsleben gerutscht ist.
Die also tatsächlich glücklich sind, wenn sie z.B. am Arbeitsplatz (wirklich) leiden "können" und die Kollegen vielleicht noch ein bissl dazu provozieren, damit "es" mehr ausgibt.
Sowas gibt es, immer wieder, und DAS halt auch ich für seelisch krank.
(Auch, weil es andere beeinträchtigt, denn enn ich solange provoziert werde, bis ich zurückbeisse - obwohl ich das eigentlich nicht will, dann hat das etwas von Missbrauch)


Liebe Grüße,
doauweiberl
 
Re:

Re:

Nein, ich vergleiche keinesfalls Lustgewinn mit gestörtem Miteinander.
ich wollte die oft nur hauchdünnen Grenzen aufzeigen, die sich in der BEDEUTUNG verstecken.
>> Naja, beides ist nicht im eigenen Sinne "krank", aber ich weiß, was Du meinst. ;o)

Das eine ist, um gemeinsam ein lustvolles Erelbnis zu haben,
das andere liebloser Umgang miteinander.
(und den empfinde ich immer als krank, egal in welcher Art Beziehung)
>> In beiden ist aber der Parameter "Gewalt" vorhanden, nur weil er auf der einen Seite beiderseitig gewünscht ist, ist er nicht weniger "krank"! ;o))
Wenn Deine Logik stimmen würde, dann hätte man den Kannibalen nicht verurteilen dürfen, weil es beide gewollt haben.

Zitat
Ich wollte das "krank" sozusagen zur Diskussion stellen.
also dass viele Leute, selber (oft unbewusst!) Impulse setzen, die sie bei anderen, "geouteten", schon als "SM" und deshalb "krank" verurteilen...
> Das ist mir klar, viele Menschen haben eine Neigung zum Quälen oder gequält werden, empfinde ich beides als krank, unabhängig vom beiderseitigen Wunsch danach.

Wobei es "in der Szene" durchaus Menschen gibt, bei denen der "sexuelle Masochismus" ins Alltagsleben gerutscht ist.
Die also tatsächlich glücklich sind, wenn sie z.B. am Arbeitsplatz (wirklich) leiden "können" und die Kollegen vielleicht noch ein bissl dazu provozieren, damit "es" mehr ausgibt.
Sowas gibt es, immer wieder, und DAS halt auch ich für seelisch krank.
> Richtig, aber wo willst Du die Grenze setzen? Es ist die gleiche Triebfeder, die diese Menschen antreibt...

Wie gesagt, ich will Dich nicht angreifen bzw. aburteilen o.ä., aber ich erweitere gerne meinen Horizont! Daher mein Statement zu Beginn und das Nachfragen. ;o))

Vielen Dank für die ausführlichen Beschreibung einer anderen Sichtweise!

Snert
 
RE: Rohrstock

Tja, scheint so, als würde so etwas herauskommen, wenn man mit Grenzen experimentiert!

Im übrigen werden auch Vergewaltigungsopfer häufig feucht und erregt, rein aus Selbstschutz! Eins der häufigsten am schwersten zu behebbaren Problemen von Opfern.
 
Re:

Re:

Hallo Snert,

>>> In beiden ist aber der Parameter "Gewalt" vorhanden, nur weil er auf der einen Seite beiderseitig gewünscht ist, ist er nicht weniger "krank"! ;o))
---> Jein, denn es geht in den allerwenigsten "Sessions" wirklich um pure, blanke Gewalt. Das gibt es auch, aber das ist für mich genauso grenzwertig wie für dich. Ich rede hier nicht davon, dass jemand irgendwas "abarbeiten" muss, damit er sich nachher Sex gestatten kann.
Es gibt da durchaus Praktiken, die ich als Krankenschwester dann für so "daneben" erachte, dass ich sie nie im Leben tun (lassen) würde, denn es gibt da ja immer auch den Grundsatz des "safe", also des "sicheren Spiels".
Da sind die Grenzen natürlich auch bei jedem anders, denn wo der eine bei roten Streifen nach dem rückenkratzen schon genug hat, giert der andere vielleicht noch immer nach aufgeplatzter Haut...die Frage ist dann halt immer, wie schaut das dann aus, wenns verheit ist?
Ich mach nicht umsonst so einen Wirbel, wenn sich jemand vielleicht Infektionen holen oder Nevenfasern durchtrennen könnte. Das sind alles Dinge, wo man noch VIEL länger dran laborieren kann als an ein paar blauen Flecken.
(und ich rede hier NUR von freiwillig erworbenen - nur dmit das nochmal klar ist!!)

>>> Wenn Deine Logik stimmen würde, dann hätte man den Kannibalen nicht verurteilen dürfen, weil es beide gewollt haben.
---> Doch, denn der Schaden ist irreversibel, siehe oben. Das hat dann nichts mehr mit "Willensfreiheit oder Consensualität" zu tun, das ist Behilfe zum Selbstmord.

>>> Das ist mir klar, viele Menschen haben eine Neigung zum Quälen oder gequält werden, empfinde ich beides als krank, unabhängig vom beiderseitigen Wunsch danach.
---> Ganz genau da liegt der Punkt, den man nicht erklären, sondern nur fühlen kann. (wenn man eben so empfindet, schon klar!)
Es geht gar nicht um "die Gewalt an sich", der Schmerz ist einfach Mittel zum Zweck.
Jeder Masochist und viele Doms wären glücklich, ohne dieses "Mittel" auszukommen, wenn sie dennoch die Spannung davor und diese ganz besondere Stille danach erreichen könnten.
Es ist ein bisschen so, als wenn du bei dem irren Wetter jetzt, trotz der Affenhitze den ganzen Tag auf den Beinen bist und am Abend dann, mit müden, geschwollenen Beinen daheim sitzt und vielleicht ein kühles Fußbad genießt.
Noch besser: wenn du den ganzen Tag gerannt bist, weil du was für deine Freundin besorgt hast und sie dankt es dir mit dem kühlen Fußbad...
da liegt so ein ganz eigener Frieden drin - um den geht es, nicht um den Schmerz.


Die also tatsächlich glücklich sind, wenn sie z.B. am Arbeitsplatz (wirklich) leiden "können" und die Kollegen vielleicht noch ein bissl dazu provozieren, damit "es" mehr ausgibt.
Sowas gibt es, immer wieder, und DAS halt auch ich für seelisch krank.
>>> Richtig, aber wo willst Du die Grenze setzen? Es ist die gleiche Triebfeder, die diese Menschen antreibt...
---> Da muss ich Dir widersprechen, denn das eine ist freiwillig und zielt auf diese Stille und Harmonie und den Frieden "danach" ab (auch, wenn der Weg dorthin sicher nicht für jeden vorstellbar ist)
Und das Andere zielt auf Ärger, Aufgewühltsein und Unfriede.
Abgesehen vom Mißbrauchsaspekt darin.



Und Míßbrauch ist Gewalt - absolut keine Frage.
Man schlägt NIEMANDEN, keine Kinder, keine Frauen, keine Wehrlosen Menschen.
Genauso ist psychischer/sozialer Missbrauch Gewalt
Untergriffigkeiten und Beschimpfungen sind genauso dort einzuordnen
(deswegen rege ich mich "hier" ja auch so auf, wenn diese wüsten Beschimpfungen geduldet werden - das ist eine Form der Gewalt gegenüber möglicherweise Wehrlosen)

Liebe Grüße,
donauweiberl
 
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