• Als Chemotherapie bezeichnen Mediziner die Behandlung bösartiger Tumoren mit speziellen chemischen Substanzen (Zytostatika). Diese Therapieform kann bei vielen unterschiedlichen bösartigen Tumoren wie Brustkrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs zum Einsatz kommen, gleichzeitig kann eine Chemotherapie die Lebensqualität der Betroffenen durch ihre Nebenwirkungen jedoch auch erheblich beeinträchtigen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Chancen und Risiken kann eine Chemotherapie mit sich bringen? Tauschen Sie sich hier mit anderen Usern zum Thema Chemotherapie aus.

Richter- Syndrom nach unbehandelter CLL

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menalinda

New member
Hallo liebe Experten!
Es ist dringend, ich hoffe, ich bekomme kurzfristig Antwort.
Nach einem 11-jährigen unkomplizierten und unbehandelten (weder chemo noch supportivtherapie) cll- verlauf, hat meine mama das richter- syndrom entwickelt. proliferation 95 Prozent, aszites im bauch und überall lymphome. symptome: schwitzen, aber noch keine schwäche und noch keinen abfall der wichtigen blutbestandteile.

sie bekommt nächste woche erst vincristin mit prednisolon, danach r-chop.

meine dringende bitte an sie: sagen sie mir ernsthaft die prognose! ich bitte sehr darum. meine mutter wird 59. und die ärzte sind optmistisch. ich kenne aber die prognosen
 
Re: Richter- Syndrom nach unbehandelter CLL

ups, habe gerade aus versehen, die enter- taste gedrückt.
sind die prognosen bei richter besser, wenn noch nie mit chemo behandelt wurde?
dürfen Ärzte so lügen?sie haben ihr gesagt, dass die chancen "mit etwas glück" fast genauso hoch sein, wie bei einem normalen hoch malignen nhl ohne cll.

was halten sie daavon? bitte ehrlich sein, ich kann es verkraften!

viele grüße
menalinda
 
Re: Richter- Syndrom nach unbehandelter CLL

Es handelt sich ja um ein jetzt hochmalignes Lymphom, welche generell heilbar sind. Einerseits ist die Prognose nicht ganz so hervorragend wie bei einem Lymphom ohne vorausgegangene CLL, andererseits ist gerade der Verzicht auf jegliche frühere Therapie ein positives Merkmal. Ihre Mutter geht somit unbehandelt in diese Therapie, dies ist entscheidend besser als nach Vortherapie(n) gegen die CLL. Eine bisher unbehandelte Erkrankung spricht besser auf die Therapie an!
 
Re: Richter- Syndrom nach unbehandelter CLL

Ich danke Ihnen sehr für die schnelle Antwort, die mir etwas Hoffnung gibt!!
Noch eines bitte: Gibt es eine Stadieneinteilung beim Richter- Syndrom, oder ist das generell immer fortgeschritten und ist die Vorchemo mit Vincristin und Prednisolon Standard?? Ich lese lediglich "nur" von R- CHOP.
Sie würde dann ja zweimal Vincristin bekommen..

Letzte Bitte: Ich finde über das Richter- S. nur schreckliches im Internet, mit Ausnahme der englischen Seiten, die ausführlicher sind.

Wo gibt es Infos, bzw. welches Lehrbuch ist zu empfehlen?

Viele Grüße
 
Re: Richter- Syndrom nach unbehandelter CLL

Es gibt auch für das Richter-Syndrom eine Stadieneinteilung analog den hochmalignen Lymphomen. Es ist ja keine eigenständige Erkrankung, sondern beschreibt ja nur daß das Lymphom aus einem niedrigmalignen hervorgegangen ist. Eine Vorphasetherapie wird immer dann gemacht, wenn mit einer einem starken Zerfall der Lymphome zu Therapiebeginn zu rechnen ist - wie dies bei R-CHOP typischerweise vorkommt. Damit beugt man Komplikationen (Tumorlysesyndrom ich nach Vorphase extrem selten!) vor. Ein Lehrbuch kann ich Ihnen nicht empfehlen, diese bauen alle auf internistischem Facharztwissen auf und würden Sie m.E. nur verwirren. Außerdem hinken diese dem aktuellen Therapiestand meist hinterher.
 
Re: Richter- Syndrom nach unbehandelter CLL

Hallo Herr Dr. Hennesser!
Mich verwirrt eigentlich garnichts mehr. Aber es ist klar, dass Sie keine Lehrbuch- Empfehlung in einem öffentlichen Forum aussprechen dürfen.

Meine Mutter hat aktuell ihren 2. Zyklus CHOP 21 und den 1. Zyklus mit R hinter sich und es geht ihr gut. Jetzt habe ich aber erfahren, dass es ein aggressiveres Schema gibt und zwar CHOEP, entweder 14 oder 21 auch in Verbindung mit R.

Wäre das per se nicht besser als R-CHOP bei einem Richter- Syndrom, dass vom Naturell ja viel agressiver ist als die "normalen hochmalignen NHL"?

Meine Mutter ist unter 60 und ohne andere Grunderkrankungen, sie toleriert das doch!

Und noch etwas bitte: Wenn es zu einem Rezidiv oder Nicht- Ansprechen kommt- was ja beim Richter- Syndrom wahrscheinlich ist, wenn man sich die katastrophalen Statistiken über die Überlebenszeiten ansieht- kann dann nochmal R-CHOP gegeben werden oder evtl. R-CHOEP mit anschließender autologer Stammzelltransplantation? Wie sind da die Prognosen bei unter 60- jährigen mit Richter- Syndrom?

Hoffentlich antworten Sie mir und sind nicht überfordert mit den vielen Fragen!

Viele Grüße!
 
Re: Richter- Syndrom nach unbehandelter CLL

CHOEP ist besser als CHOP und stärker. Jedoch gilt dies nicht für R-CHOEP im Vergleich zu R-CHOP. Eine autologe Stammzelltransplantation ist möglich, wenn R-CHOP versagt. Dann würde man aber nicht erneut CHOP, sondern Alternativen durchführen wie R-DHAP.
 
Re: Richter- Syndrom nach unbehandelter CLL

Hallo!!
Ich habe noch eine Frage zu der Chemotherapeutika- Dosierung. Was heißt
Cyclophosphamid 750 mg/m2 ?
Wofür steht das mg/m2 ? Wie rechnet man da die Dosis aus? Meine Mutter bekommt genau 1160 mg von dem Cyclophosphamid. Ist das jetzt die volle Dosis oder eine dosisreduzierte Dosis?
Grüße menalinda
 
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