• Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Die Früherkennung ist ebenso wichtig wie die Diagnose und Therapie. In unserem Forum Prostatakrebs können Sie sich mit anderen Betroffenen über dieses Thema austauschen und Ihre Erfahrungen berichten.

Rezidiv beim Prostatakarzinom

TEST TEST TEST 123

Lieber Herr Kahmann,

erstmal nochmals vielen lieben Dank für die ganzen Informationen. Ich bin etwas irritiert weil der Fall nicht ganz gewöhnlich zu sein scheint und man im Netz entsprechend wenig dazu findet. Dazu kommt, dass der behandelnde Urologe und die Strahlentherapie sich zwar abstimmen, beide aber zunächst unabhängig voneinander andere Strategien vorgeschlagen haben. Nun habe ich das Gefühl, dass gemacht werden soll, was der Urologe meint und irgendwie bin ich da skeptisch, da die Behandlung ja von der Strahlentherapie eingeleitet wurde, die Folge mit der Hormontherapie aber wohl maßgeblich vom Urologen bestimmt wird. Insofern wäre ich dankbar für eine Einschätzung von außen, die natürlich ohne Kenntnis aller Parameter schwierig ist.

Was man wohl sagen kann ist, dass alles auf ein lokales Rezidiv hingedeutet hat. Das ist nicht meine Interpretation, sondern die der Strahlentherapie, wo man auch entsprechend überrascht war, dass der Wert nach der ersten lokalen Bestrahlung nicht wie geplant abgefallen ist. Beim PSMA PET hatte man angesichts des sehr geringen PSA von ~0,5 eher geringe Hoffnung, dass man was sieht. Es wurde aber erkennbar, dass ein Lymphknoten befallen ist. Jetzt war ich bei den Gesprächen natürlich wieder nicht dabei weil es mich ja auch unmittelbar nix angeht, aber nach dem was ich so gehört habe, gab es mehrer Optionen. Realistisch die Operation des Lymphknotens (mit anschließender Bestrahlung) oder die Bestrahlung mit adjuvanter Hormontherapie. Man hat sich dann für letzteres entschieden - wohl mit kurativer Absicht.

Die erste Hormonspritze wurde angesichts der drängenden Zeit einen Monat vor Bestrahlungsbeginn gegeben. Parallel dazu Tabletten. Diese wurden inzwischen wieder abgesetzt. Mein Eindruck war, dass die Strahlentherapie auch keine zweite Spritze vorgesehen hat. Der Urologe wollte das aber (warum auch immer). Gestern habe ich erfahren, dass er auch noch weitere Spritzen nach dieser zweiten Spritze verabreichen will.

Was ich daran nicht verstehe ist zum einen, dass mir Strahlentherapie und Urologe nicht den gleichen Ansatz zu haben scheinen. Klar stimmen die sich ab, aber eben nicht mit gleichen Ausgangspositionen. Da frage ich aber zu gegebener Zeit nochmal nach. Mein Angehöriger informiert sich da leider nicht selbst. Zum anderen kann man ja den Bestrahlungserfolg angesichts der fortgeführten Hormontherapie gar nicht richtig bestimmen und die Nebenwirkungen sind nicht unerheblich.

Dies führt zu meinem Anliegen: bringt ein weiteres Fortführen in der beschriebenen Ausgangskonstellation tatsächlich so viel in Bezug auf die Chancen einer Heilung, dass es die Nebenwirkungen rechtfertigt bzw. ab wann stehen Grenzkosten und Grenznutzen in keinem guten Verhältnis mehr? Gibt es da eine Richtlinie bzw. was ist hier ein sinnvolles Vorgehen? Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist (was aber wohl alle Beteiligten als Ziel haben), dann kann man doch mit der Hormontherapie und deren Nebenwirkungen auch warten. Also geht es in dem Fall wohl nur darum, die Heilungswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Wie lange ist hier die adjuvante Hormontherapie aus Ihrer Sicht angeraten und wann sollte man absetzen um den Bestrahlungserfolg kontrollieren zu können? Ich weiß - vermutlich keine leicht zu beantwortende Frage, aber für eine Meinung wäre ich sehr dankbar.

Nochmals Dank und beste Grüße
 
Hallo Steckdose,

wenn eine adjuvante Hormontherapie durchgeführt wird, soll sie nach S3-Leitlinie izwei, besser 3 Jahre dauern.

Mit freundlichen Grüßen

Hansjörg Burger
 
Vielen Dank! Hätte nicht gedacht, dass das so lange geht. Ihre Geschichte ist ja nicht ganz unähnlich, nur dass der Lymphknotenbefall nicht so spät erst evident geworden ist. Eigentlich erstaunlich, dass das dann 7 Jahre dauert bis ein PSA von 0,5 produziert wird. Hatten Sie eigentlich Nebenwirkungen der Hormontherapie und sind die nach Behandlungsende entsprechend wieder abgeklungen?

VG
 
Die Datenlage ist in der Tat so, dass die adjuvante Hormontherapie bei Bestrahlung eines hochrisiko-Karzinoms Vorteile bringt, wenn sie 2 besser 3 Jahre durchgeführt wird. Es gab auf Kongressen die mündliche Mitteilung, dass ggf. auch 18 Monate oder weniger ausreichen, diese Daten sind aber bisher nicht veröffentlicht worden. Insofern bleibt es im Moment bei der bisherigen Empfehlung.
 
Hallo Steckdose,

zu Ihrer Frage:

ich hatte bei der maximalen Androgenblockade hauptsächlich ein starkes Schwitzen als Nebenwirkung. Dazu kam der Libidoverlaust durch die chemiksche Kastration, außerdem ist mein Blutdruck während der Behandlung entgleist und es dauerte eine Weile, bis er medikamentös reguliert wurde.

Ich hatte nur 11 Monate die HB und es dauerte im ganzen 5 Monate, bis alle Nebenwirkungen verklungen waren.

Bei einer HB mit Spritzen über 3 Jahre, ist es fraglich, ob die Hoden wieder in Schwung kommen und wieder genügend Testosteron produzieren.

Gruß

Hansjörg Burger
 
Lieber Herr Kahmann, lieber Herr Burger,

ich möchte mich sehr herzlich für Ihre Unterstützung bedanken. Meinem Angehörigen geht es inzwischen gut. Er steht zwar noch unter Hormontherapie, aber das Team um Frau Ganswindt in München sind wohl optimistisch, dass die Erkrankung für ihn währned seines Lebens nicht mehr relevant werden wird und mit einer guten Wahrscheinlichkeit sogar gar nicht mehr auftreten wird. Der PSA Wert war die letzten Messungen immer unter der Nachweisgrenze. Wie gesagt, alles unter dem Einfluss der Hormontherapie, aber laut Aussage anhand der Daten wohl auch mit guter Prognose.

Ich möchte hier insbesondere mal ein dickes Lob an Frau Ganswindt und das gesamte Team in Großhadern aussprechen. Eine tolle Ärztin und tolle Frau. Ich habe selten ein solches Engagement fachlich wie menschlcih erlebt wie dort in der Radiologie. Auch mein Angehöriger war genau wie ich stets begeistert. Insofern auch an Sie, Herr Kahmann, vielen lieben Dank für diese exzellente Empfehlung.

Nachdem sich der weitere Verlauf vermutlich über Jahre ziehen wird bis es ggf. nochmal was in der Sache zu berichten gibt, war das vermutlich mein letzter Eintrag in diesem Faden.

Nochmals Dank an alle und beste Grüße!
 
Back
Top