Re: Perücke und Klinik Düsseldorf
Re: Perücke und Klinik Düsseldorf
huhu momokind,
hatte mich ja in dem anderen beitrag schon zu perücken geäußert

meine kunsthaarperücke habe ich damals im märz angefangen zu tragen, davor bin ich ja, dank des kalten winters, über 4 monate mit wollmütze rumgerannt, es war bei mir also ein fließender übergang (also das gefühl, etwas auf dem kopf sitzen zu haben).
ich konnte mich aber auch nur schwer mit dem gedanken anfreunden. ich war damals hier in bonn bei stassi, ein frisur und perückenstudio. die sind dort sehr nett und testen unermüdlich aus. ich bin ein paar mal dort gewesen, bis ich das richtige gefunden hatte. zuerst wollte ich auch eine echthaarperücke, aber die saßen nicht wirklich gut.... außerdem sind es ja rohformen, die dann nach wunsch geschnitten und gefärbt werden. da reichte mein vorstellungsvermögen zu der zeit nicht aus. preislich fangen sie bei ca 1000 euro an, nach oben offen. mit echthaar kannst du natürlich viel mehr machen, aber das wollte ich gar nicht, vor allem wollte ich das ganze nicht ständig noch in form föhnen müssen.... mein liebes teil wasche ich, lass es trocknen und schon sitzt es
allerdings habe ich angeblich eine etwas komische kopfform, rund gemessen 1-2 cm höher als üblich (toll! als wäre es nicht schon schlimm genug, das einem die haare ausfallen.... dann hat man auch noch eine komische kopfform!) naja, daher habe ich immer das gefühl, das sie etwas hochrutscht.
aber ich habe mir ganz viele verschieden haarbänder und tücher gekauft, so siehts immer wieder anders aus und es hält besser. bei stassi haben sie mir hinten noch so ein antirutschteil eingenäht... das gibt auch nochmal halt.
in dem perückenstudio haben die übrigens auch ganz viele chemopatienten, ein paar mal habe ich miterlebt, wie frauen die haare abrasiert wurden und sie ihre perücke bekommen haben. ich habe keine frau gesehen, wo mir nachher aufgefallen wäre, das sie eine perücke trägt.
aber man betrachtet sich selber einfach viel kritischer, man kennt sich schließlich sein leben an, die kleinste veränderung wirkt dann eben (anfangs) fremd.
ich finde es sübrigens sehr bewundernswert, das du so offen zu der glatze stehst, bzw gestanden hast. ich könnte das nicht, ich glaube für mich wäre das auch eher kontraproduktiv gewesen. für mich war es eben ganz wichtig, wieder irgendwie zur normalität zurückzufinden. ich wollte weder mir ,noch anderen etwas beweisen... ich wollte mir nicht ständig gedanken machen müssen... sondern einfach wieder ich sein. keine angst haben, das jemand ein loch entdeckt, oder sich aufgrund der glatze fragt, ob ich wohl an krebs erkrankt sein mag....
ob die perücke nun mega bequem oder gemütlich ist... hm... ich habe mich halt dran gewöhnt. klar zupfe ich mal hier und da, oder schiebe sie ein wenig ungeschickt auf meinem kopf rum, aber vor allem hat sie meiner seele gut getan und das ist mir die hauptsache.
manchmal vergesse ich völlig, das ich sie anhabe (ich wäre schon ein paar mal fast damit unter die dusche gelatscht), aber vor allem, kreisen meine gedanken nicht mehr ständig um den haarausfall und ich kann endlich wieder fröhlich sein!
ich glabe meinen haaren hat es auch gut getan, denn sie konnten ohne meine ständige beobachtung und kontrolle, ausfallen oder wachsen.... wie sie eben lustig waren. ich habe mir die kahlen stellen nicht mehr ständig mit vergrößerungsspiegel und taschenlampe angeschaut und war überrascht, als plötzlich die kahlen stellen, gar nicht mehr kahl waren.
aber wie mans macht ist wahrscheinlich egal, ob nun mit perücke, tüchern, oder eben ohne alles, wichtig ist es seinen inneren frieden wieder zu finden und den dingen, die man eben nicht beeinflussen kann, ihren lauf zu lassen... in der hoffnung, das alles wieder gut wird!
die idee mit der rehamaßnahme praktiziere ich übrigens für mich selber in ählich privater form. ich nehme mir viel zeit für mich, arbeite momentan nur halbtags und von zuhause (das kann ich natürlich auch nur, weil ich selbständig bin), mache dinge die mir spass machen und lasse mich von nichts und niemandem stressen. ich habe eine therapie angefangen und überlege, ob ich nicht für ein paar wochen an die nordsee zu fahre...
erkundige dich doch mal, ob es nicht eine art kur gibt....
sorry, mein beitrag ist furchtbar lang geworden, aber auch das gehört zu meiner therapie

es befreit meine seele
lg, mickie