RE: reaktive arthritis u darminfek
Mit reaktiven Arthritis meint Ihr Arzt vermutlich eine rheumatoide Arthritis, die zu den rheumatischen Gelenkerkrankungen zählt. Die Ursachen sind nicht hinreichend bekannt, man vermutet aber, dass die Zerstörung von körpereigenen Strukturen im Bereich der Gelenke durch körpereigene Zellen (man spricht daher auch von Autoimmunerkrankungen) durch andere Infektionen ausgelöst wird. Man kann sich das so vorstellen: bei der Immunreaktion gegenüber Krankheitserregern werden Antikörper gebildet, die zufällig auch körpereigene Strukturen erkennen und damit nicht nur die Krankheitserreger attackieren, sondern auch körpereigenes Gewebe. Dieser Prozeß findet auch noch nach Abklingen der Primärinfektion statt.
Therapeutisch kann man nicht viel dagegen tun außer zu versuchen, die Reaktivität des Immunsystems zu unterdrücken. Zusätzlich zu den medikamentösen Maßnahmen sollte man versuchen, durch diätetische Strategien das Entzündungsgeschehen zu reduzieren. Wie im vorigen Beitrag genannt sollte man wegen des entzündungsfördernden Potential der Arachidonsäure möglichst auf Fleisch verzichten, Pflanzenöle mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren verwenden (z.B. Keimöle oder Leinöl) sowie Fettfisch verzehren, der ebenfalls zur Omega-3-Fettsäure beiträgt (z.B. Thunfisch, Lachs, Hering, Markrele). Durch die Einnahme von Fischölkapseln kann man zusätzlich die Omega-3-Aufnahme erhöhen. Das ist durchaus sinnvoll, weil dadurch die Synthese von potenten Entzündungsmediatoren gedämpft wird. Es gibt neuere Hinweise, dass auch durch Antioxidantien antientzündliche Effekte erzielt werden. Da Obst und Gemüse viele Mikronährstoffe enthalten, die eine wichtige Rolle im antioxidativen Netzwerk spielen, ist ein reichlicher Verzehr von Obst und Gemüse auf jeden Fall empfehlenswert.