Re: Raynaud-Syndrom und Karpaltunnelsyndrom
Die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms ist nicht so einfach. Wenn die Diagnose wirklich sicher ist, hilft am besten eine endoskopische OP (mit kleinem Schnitt), aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Die Schiene ist eine anerkannte Standardmethode, an die ich persönlich nur bedingt glaube. Wenn sie hilft, ist es gut. Aber wenn sie nicht hilft. muss man meiner Meinung nach etwas anderes suchen.
Erkärung: Die Schiene dient der Umsetzung der Strategie "Ruhigstellung". Man geht davon aus, dass der Nerv sich wieder erholt, wenn er Ruhe hat. Die Erfahrung sagt aber: Das KANN, MUSS ABER NICHT klappen.
Die Schiene ist meiner Meinung nach daher ein fairer Versuch, aber wenn es damit nicht rasch und deutlich besser wird, dann braucht Ihr Nerv eben doch keine Ruhigstellung.
Die weiteren Behandlungsmöglichkeiten sind alle auch nur bedingt wirksam, das heißt, mal klappen sie, mal nicht. Am besten nach Bauchgefühl ausprobieren:
+++ Antiphlogistika = entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac, Ibuprofen, ASS oder Ähnliches für mindestens 10 Tage. Damit wird der Schmerzreflex unterbrochen. Der Nerv beruhigt sich mal wieder und kann dann in Ruhe schauen, ob es wirklich noch Grund gibt, sich aufzuregen.
+++ "Andere Bewegungen" als Alternative zur Ruhigstellung versucht man einfach mal, weniger von dem zu tun, was die Schmerzen auslöst und verstärkt, aber verzichtet deswegen noch nicht auf Bewegungen. Man versucht letztlich dem Schmerz auszuweichen.
+++ Dem Gefühl folgen: Kühlen oder Wärmflasche, Quarkumschläge oder Pulswärmer, etc.
Es fehlt meist nicht viel, um den Nerven wieder zu beruhigen, aber es ist schwer herauszufinden was ihm fehlt.
Dr. Schaaf