Re: Psychisches Problem?
[quote Markes] Es fing ja alles mit dem Krankenhausaufenthalt an, wo jedoch nichts gefunden wurde. Danach habe ich mir dann angelesen, dass es bei mir eine TIA gewesen seien könnte und mich so verrückt gemacht. Irgendwann habe ich da nicht mehr dran gedacht und es wurde besser.
[/quote]
Für mich hört sich das nach einem klassischen Auslöser für solche Probleme an.
Erst eine Art Schock, dann die Befürchtung das dort doch was ist und schließlich die Überflutung mit Dr. Googles Ergebnissen.
Die Angst und die Informationen über schwere Erkrankungen werden bei dir sicher auch noch hypochondrische Tendenzen ausgelöst/verstärkt haben.
Übrigens Hypochonder sind meiner Meinung nach keine eingebildeten Kranken, sondern das ist ein Krankheitsbild für sich. Es gibt da auch Unterschiede, Krankheiten die man einfach so heraufbeschwört, oder Auslöser wie undefinierbare Symptome ohne eine Ursache finden zu können, die solche Gedanken hervorrufen.
Psychische Erkrankungen haben nun mal auch viel physische Begleiterscheinungen und da ist es eigentlich kein Wunder das man sich auf diese Auswirkungen konzentriert und eine entsprechende physische Krankheit dahinter vermutet.
Gerade weil die Psyche sehr viel Einfluss auf die Physis hat ist es so schwer an die Psyche zu glauben, denn oft weiß man das gar nicht, oder man kann nicht glauben dass das Herz schmerzt obwohl die Psyche krank ist.
Du solltest dir ab sofort das Googlen nach Krankheitsbildern verkneifen, das verstärkt nur deine Ängste und Symptome, ruft vielleicht sogar noch andere hervor.
Außerdem ist alles was man dort liest nicht für Selbstdiagnosen geeignet, zumindest nicht für solch schwerwiegende wie MS und das was in den Foren steht sind sehr persönliche Erfahrungen, die du nicht auf dich übertragen kannst.
Dazu kommt noch das Erinnerungsvermögen der Schreiber, wenn sie über ihre Odyssee bis zur richtigen Diagnose schreiben. Es ist oft wie mit dem Fisch der geangelt wird, in der ersten Erzählung hat er stolze 50cm. in der fünften sind es schon satte 150cm.
Wer in Foren schreibt möchte es natürlich besonders Eindrucksvoll darstellen, von daher sind solche Quellen ohnehin nicht zu empfehlen, es sei denn es sind Foren die kompetent Betreut und für solche Themen eingerichtet sind. Was es für jemanden mit hypochondrischen Tendenzen aber auch nicht besser macht, dann stimmen zwar die Fakten aber sie nützen nix, weil genau dadurch die Symptome hervorgerufen oder am Leben gehalten werden.
Also, vergiss Google und glaub deinen Ärzten.
Wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind und eine psychische Erkrankung dabei herauskommt, solltest du dich auch dementsprechend deiner Psyche widmen, etwas öfter in dich hinein horchen und dir möglichst viel Gutes zukommen lassen.
Es gibt vieles was man tun kann um wieder Stabilität in die Seele zu bringen, einiges was du selber machen kannst und auch einiges wofür es Kurse oder Therapieangebote gibt.
Informiere dich, nicht über MS oder so etwas, sondern über die Diagnose die du am Ende erhältst und auch nur bei seriösen Quellen. Nimm die Diagnose ernst und nimm dich selber ernst, psychische Probleme sind kein Mückenschiss, sondern genauso ernst zu nehmende Erkrankungen wie alle anderen auch. Es gibt schwere Erkrankungen und leichte, gut behandelbare und schwerer greifbare, genauso wie bei den physischen Erkrankungen und sie sind auch genauso wichtig zu nehmen.