• Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Die Früherkennung ist ebenso wichtig wie die Diagnose und Therapie. In unserem Forum Prostatakrebs können Sie sich mit anderen Betroffenen über dieses Thema austauschen und Ihre Erfahrungen berichten.

PSA Anstieg nach Brachytherapie

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jürgen r.

New member
Guten Tag Herr Dr. Kahmann,
ich bin 53 Jahre alt.Am 15.02.2008 wurde bei mir eine Brachytherapie durchgeführt.(PSA 11,9;Gleason-score 3 + 4; G2b; 2 von 2 Stanzen positiv)

PSA -Verlauf

12.2007 10,5
02.2008 11,9
03.2008 4,9
06.2008 1,0
09.2008 1,0
12.2008 1,0
04.2009 1,0
08.2009 1,8
12.2009 3,2
12.2009 4,4

Am06.01.2010 wurde ein MRT vom Becken und ein Skelettzintigramm durchgeführt.Esgab keine eindeutige Diagnose.Deshalb am 13.01.2010 CT Lunge und Becken.
Diagnose:"Lympfknotenmetastasen im großen und kleinen Becken" Mein Urologe rät mir zu einer Cholin PET/CT:
Meine Fragen: 1.:Können Lympfknotenmetastasen im CT
diagnostiziert werden?
2.:Halten Sie die PET/CT für sinnvoll?
3.:Könnte es sich auch um ein PSA-Bounce
handeln? (Antibiotika vom 22.12.-10.01. habe
ich schon gemacht,trotzdem habe ich
häufigen brennenden Harndrang)

Für die Beantwortung meiner Fragen wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit freunlichen Grüßen
Jürgen r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Die Diagnose Lymphknotenmetastase kann nicht sicher im CT gestellt werden. Man kann vergrößerte LK finden, diese können auch entzündlich verändert sein. Das PET/CT gibt hier noch eine bessere Auskunft. Der PSA ist sehr schnell gestiegen, eigentlich schneller als es ein Tumorgeschehen dies begründen würde. Es kann sich um einen Bounce handeln, dem widerspricht jedoch der LK Befiund. Insofern würde ich das PET/CT abwarten.
Wo ist die Brachy gemacht worden?
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Vielen Dank für die rasche Beantwortung meiner Fragen.

Die Brachytherapie wurde in Riefenstein gemeinsam vom urologischen Theam des Krankenhauses und einem Radiologen aus Kassel Dr. Keymer durchgeführt.

Mit freundlichen Grüßen übrigens auch von Herrn Burger den
ich über die Selbsthilfehotlein sprechen durfte

Jürgen r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

10.02.2010 aktueller PSA- Wert = 7,2
Meine Hoffnung auf einen Bounce schwindet.
ich lasse jetzt das PET-CT machen obwohl ich es selbst zahlen muß.
Mein Urologe will jetzt mit der Antrogenentzugstherapie beginnen und vorher die Brust bestrahlen lassen.
Die Strahlenterapeutin meint ,daß sie nach PET-CT geziehlt
Die Lympfknoten bestrahlen kann.
Höhrt sich das für Sie ,Dr. Kahmann vernünftig an?
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

In de Tat wird der Bounce unwahrscheinlicher. Dennoch haben wir auch schon PSA Anstiege darüber gesehen, die wieder spontan abgefallen sind. Die Wahrscheinlichkeit wird jedoch geringer. Das PET/CT ist sicher vernünftig. Die Androgenentzugstherapie sollte erst danach gestartet werden, die Bestrahlung der Brustdrüse davor ist empfehlenswert insbesondere falls dazu Bicalutamid eingesetzt werden sollte.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Sehr geehrter Dr. Kahmann,

Ich habe zu meiner anstehenden Cholin PET/CT doch noch
eine Frage.
Kann man bei dieser Untersuchung Tumoraktivität auch in der brachytherapierten Prostata erkennen,wenn sie vorhanden ist ?

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Das PET/CT kann in der Tat aktivität in der Prostata aber auch in den Lymphknoten erkennen.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Sehr geehrter Dr. Kahmann,Fohrumsteilnehmer,Herr Burger,

Gestern war ich zum PET/CT.
Diagnose:1.Zahlreiche cholinavide paraaortale und liliakale
Lympfknotenmetastasen Bds.

2.Nachweis eines cholinaviden Resttumors im
linken Prostatalappen.

3.Kein Nachweis ossärer Filiae.

Am 15.03.2010 beginnt die Bestrahlung mit IMRT.
Der Professor PET/CT sagte mir,daß eine erfolgreiche
Bestrahlung der betroffen Stellen möglich sei.
Meine Fragen: 1. teile Sie diese Ansicht?
2.ist die geplante parallel laufende
Hormonbehandlung notwendig,
oder sollte man sich diese für später
aufheben?
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Hallo Jürgen,

hier, was die S3-Leitlinien dazu sagen:

d) (neo-)adjuvante Hormontherapie
Mehrere methodisch belastbare Studien (LoE 1+ oder 1++) mit überwiegend lokal
fortgeschrittenen Patientenkollektiven bestätigen die Wirksamkeit einer begleitenden
Hormontherapie zur perkutanen Strahlentherapie. Es konnten signifikante
Verbesserung des biochemisch rezidivfreien Überlebens, des krankheitspezifischen
Überlebens, der krankheitspezifischen Mortalität und des Gesamtüberlebens
gezeigt werden, Bolla et al. (Gesamtüberleben), Granfors et al. (Gesamtüberleben),
Roach (krankheitsfreies Überleben, krankheitsspezifische Mortalität, biochemisch
rezidivfreies Überleben) [295; 299; 300]. Die Art und Dauer der Hormontherapie ist
in den Studien unterschiedlich, bei Hochrisikopatienten sollte sie mindestens zwei,
besser drei Jahre betragen. (Bolla et al. drei Jahre, Roach et al. vier Monate,
Granfors et al. Orchiektomie, d. h. dauerhafter Hormonentzug [295; 299; 300; 376]).

Gruß

Hansjörg Burger
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Die Bestrahlung stellt bei diesem Befund eine Möglichkeit dar, die Tumormenge zu verkleinern und vielleicht auch ganz zu eliminieren. In jedem Fall wird empfohlen - wie von Herrn Burger beschrieben- eine 2-3 jährige Hormontherapie einzuschließen.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Hallo Dr. Kahmann,
Ich habe die IMRT gut überstanden und nehme seit dem 15.03.2010 täglich 150 mg Bicalutamid ein.Die Nebenwirkungen halten sich bis jetzt in erträglichen Grenzen.
Ich gehe auch wieder voll arbeiten.
Steigern sich die Nebenwirkungen noch oder bleibt es jetzt
auf diesem Niveau?

Ist es erforderlich bei Bicalutamideinnahme etwas gegen
Knochenschwund zu tun ?

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Die Nebenwirkungen sollten sich nicht mehr wesentlich steigern. Gegen die Osteoporose können Sie zunächst mit Sport entgegen wirken. Medikamentös würde ich da zurückhaltend sein.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Hallo Dr. Kahmann,
ich habe die IMRT gut überstanden und nehme seit März
täglich 150 mg Bicalutamid ein.
Die Nebenwirkungen halten sich bis jetzt in erträglichen
Grenzen.
Steigern sich die Symtome noch oder bleibt es jetzt auf
diesem Niveau?
Ist es erforderlich bei Bicalutamideinnahme etwas gegen
Knochenschwund zu tun?

Mit freunlichen Grüßen
jürgen.r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Sehr geehrter Dr. Kahmann,

Vielen Dank für die rasche Beantwortung meiner Fragen.
Genau diese Antwort hatte ich mir gewünscht.
Ich hatte vergessen meinen aktuellen PSA Wert zu erwenen.
PSA = 0,04

Mit freundlichen Grüßen
jürgen r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Sehr geehrter Dr. Kahmann,
ich war am 3.9.2010 zur Nachuntersuchung in meiner
Strahlenklinik.(IMRT 04.2010 nach Brachy 02.2008)
Parallel zur IMRT nehme ich seit 03.2010 150 mg Bikalutamid.
Ich war bis jetzt der Meinung die Hormonbehandlung 2-3 Jahre durchführen zu müssen.
Mein aktueller PSA-Wert ist 0,04 .Im Gespräch wurde die
Möglichkeit in den Raum gestellt, die Hormonbehandlung in
Absprache mit dem behandelnden Urologen früher abzubrechen.
Was meinen Sie dazu ?
Mit freunlichen Grüßen
jürgen r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Falls Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie die Hormonbehandlung 2 Jahre durchführen. Bei Ihnen lag als Ausgangswert ein PSA > 10 und ein Gleason 7 vor, also 2 Faktoren, die ein erhöhtes Risiko darstellen. Streng betrachtet sind Sie somit ein high risk Patient und profitieren von einer Hormonbehandlung gemäß der derzeitigen Studienlage.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
Ich nehme jetzt seit März 2010 täglich 150mg Bicalutamid.
Der PSA-Wert hat sich gut entwickelt(07.2010-0,04,10.2010-0,03).Blutuntersuchungen während der AHB und beim Hausarzt weisen einen zu hohen Cholesterinwert aus.
Kann dies eine Nebenwirkung des Medikaments sein?
Mein Cholesterinwert war vorher immer normal.
Mit freunlichen Grüßen
jürgen r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Durch die Einnahme von Bicalutamid kann es zu Störungen des Stoffwechsel kommen. Weiterhin sind Störungen der Leber, der Gallenwege und des Magen-Darm-Systems möglich. Insofern kann auch der Choolesterinspiegel beeinflusst werden.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,

ich habe mal wieder eine Frage und da ich Ihre Meinung schätze
formuliere ich sie mal.
Hier noch mal kurz meine Krankengeschichte.
- 02.2008 Brachyterapie (PSA 11,9 ; Gls 7 )
- 01.2010 Rezitiv ,PET-CT lokalisiert, IMRT ,150mg Bicalutamid
- PSA z.Z 0,0

Der behandelnde Artzt beim PET-CT riet mir die Untersuchung nach einem Jahr zu wiederholen.
Halten Sie dies anbetracht meines PSA-Wertes von 0,0 für sinnvoll
oder notwendig?

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen r.
 
Re: PSA Anstieg nach Brachytherapie

Da bin ich skeptisch, zumal Sie die PET/CT ja selbst zahlen mussten. Zum einen ist bei einem PSA von 0 unwahrscheinlich, dass das PET/CT etwas finset. Zum anderen ist durch die Hormonmanipulation der Stoffwechsel in der Prostata und in den Tumorzellen ausserhalb der Prostata reduziert. Genau dies soll aber mit dem PET nachgewiesen werden. Insofern würde ich nicht dazu raten.
 
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