• Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Die Früherkennung ist ebenso wichtig wie die Diagnose und Therapie. In unserem Forum Prostatakrebs können Sie sich mit anderen Betroffenen über dieses Thema austauschen und Ihre Erfahrungen berichten.

PSA Anstieg, langsam aber er geht hoch

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Mila2510

New member
Sehr geehrter Herr Dr. Kathmann,

es geht um meinen Vater, alter mittlerweile 65. Bei ihm wurde im August 2015 Prostatakrebst festgestellt, im September dann die radikale OP, Gleasonscore 9 , keine Inviltration in die Samenblasen, keine Lymphknotenmetastasen, die Schnittränder waren auch frei. Allerdings Pereneuralscheideninfiltration (hoffe es wird so geschrieben).
Gleich nach der OP ist der PSA wert auf unter 0,01 gefallen

Messung nach 3 Monaten
 
Habe mich eben verklickt, entschuldigung, aber es geht weiter
Messung nach drei Monaten 0,02
nach weiteren 3 Mon. 0,05
und nun nach weiteren 3 Mon 0,07
wir machen uns jetzt natürlich große Sorgen und sind uns nicht sicher, ob jetzt schon mit der Bestrahlung angefangen werden sollte. Der Urologe meint noch einen Wert abwarten. Aber es ist doch schon sicher, dass es hoch geht.?!
Geht man bei seiner Vorgeschichte (Gleason 9...) von Metastasen aus? oder kann man zumindest auf ein Lokalrezediv hoffen?
Vielen Dank im Voraus.
 
Der PSA Anstiegweisst auf eine Rezidivsituation hin. Definitionsgemäß wird ab einem PSA von 0,2 davon ausgegangen, dass ein wiederaufgetretener Tumor vorliegt. Die Bestrahlung ist dann indiziert und sollte unter einem Wert von 0,5 beginnen werden. Dann sind die Heilungschancen am besten.
 
kann man bei diesen Werten abschätzen ob es sich eher um ein Lokalrezediv handelt oder systematisches Rezediv?
 
Das ist schwer. Insbesondere auch bei Gleason 9, da diese Tumoren oftmals nicht sehr viel PSA produzieren. Normalerweise ist ein verzögerter, langsamer Anstieg eher ein Zeichen für ein Lokalrezidiv.
 
Hallo Dr. Kahmann,
wir waren heute beim Urologen. Er ist der Meinung, dass man bei diesem Wert 0,07 mit einer Bestrahlung noch abwarten müsse, da man ja jetzt blind losbestrahlt. Aber blind losbestrahlen würde man doch auch bei Werten von 0,5 ? Oder teilen Sie die Meinung des Urologen mit dem Abwarten? Könnte es sich denn bei diesem Wert schon um Knochenmetastasen handeln? Dann gäbe es ja keine Chance mehr auf Heilung. Und eine letzte Frage noch; Sollte vor der Bestrahlung noch ein PET CT durchgeführt werden? Könnte man da schon was sehen?
Vielen Dank im Voraus
 
Per Definition wird von einem Rezidiv erst ausgegangen, wenn der PSA über 0,2 angestiegen ist. Der stetig steigende Wert ist jedoch ein klares Indiz, dass ein Rezidiv vorhanden sein wird. Man kann noch zuwarten, aber ab 0,2 würde ich an Ihrer Stelle einen Strahlentherapeuten aufsuchen und mich beraten lassen. Metatstasen sind bei diesem Wert unwahrscheinlich und auch ein PET/CT wird noch nichts anzeigen können.
 
Sehr geehrter Dr. Kahmann,

nun sind die drei Monate wieder rum und wie befürchtet, ist der PSA Wert wieder angestiegen auf 0,1. Wie würden Sie nun vorgehen?
mein Vater hat am Mittwoch den Termin zur Besprechung. Ich denke der Arzt wird sagen, dass wir noch weiter zuwarten sollten. Teilen Sie diese Meinung?... Ich denke, dass es ja jetzt schon sehr sicher ist, dass es ein Rezidiv ist. Worauf soll man denn dann warten.
Wie stehen die Heilungschancen bei diesem Anstieg bzw. bei Rezidiven?
PSA Verlauf 0,01
0,02
0,04
0,07
0,1 wobei ich hier noch nicht weiß, ob hinter der eins noch was steht. Die Sprechstunde hat nur 0,1 gesagt.

Vielen Dank im Voraus
 
Ich würde den Urologen bitten, Ihnen eine Überweisung zu einem Strahlentherapeuten zur Beratung zu geben. Mit dem Strahlentherapeuten können Sie dann besprechen, ob eine Bestrahlung jetzt schon angebracht ist. Ich denke schon. Wenn Sie nach einer Beratung fragen, kann Ihr Urologe dies eigentlich nicht verweigern.
 
Was würde denn dann bestrahlt werden, die prostataloge ?
gibt es aus ihrer Erfahrung für ihn noch eine Heilungschance bei seiner Vorgeschichte und diesen wertverlauf?
 
Wir waren nun heute beim Urologen...
der genaue wert ist 0,14... wie ich schon gedacht hatte, rät der Urologe noch einen Wert abzuwarten... nun wenn man den Verlauf anguckt, hat sich der wer zu dem vor drei Monaten verdoppelt... das ist doch schon ein schlechtes Zeichen? Der Urologe meint, das könnte man bei so geringen werten nicht so sehen. ist das so?
wo würden sie ihrer Erfahrung nach, die metastasen am ehesten erwarten?
Kann man das in etwa abschätzen?
 
Ach ja, eine Überweisung zum strahlenterapeuten haben wir mitbekommen, obwohl es nach Meinung des Urologen dafür noch zu früh ist.
 
Das mit den Verdopplungszeiten ist bei den tiefen Werten und kurzen Zeiten eher ungenau. Eine Verdopplungszeit von 3 Moanten wäre ungünstig. Metastasierung erfolgt beim Prostatakrebs oft in die Lymphknoten und in die Knochen.
 
Vielen Dank für Ihre Antwort,
Kann es sich jetzt schon um knochenmetastasen handeln? Dann gäbe es ja keine Heilungschancen mehr?
 
Hallo Herr Dr. Kahmann,

nun melde ich mich hier nochmal bezüglich meines Vaters.
Der neue PSA-Wert beträgt nun 0,29 und ist im Vergleich zum letzten mal wieder um 0,10 gestiegen. Ist dieser Anstieg schnell? Kann man bei diesem Verlauf nun eine Aussage machen, ob lokal oder doch biochemisch?
Der Verlauf :
0,02 Ende 05.2016
0,05 Ende 08.2016

0,07 Ende 11.2016
0,14 Ende 02.2017
0,19 Ende 05.2017
nun 0,29 Ende 08.2017

Bei letzten mal riet uns sowohl der Urologe wie auch der Strahlentherapeut noch abzuwarten. Wir haben jedoch große Angst, dass wir was verpassen und es dann einfach zu spät sein wird.
Jetzt sollen erst noch ein paar CTs gemacht werden. Nun, wenn die aber immer noch nichts finden, sollten wir nicht trotzdem eine Bestrahlung der Prostataloge anstreben?
Wie groß ist denn die Chance, dass die Krebszellen in der Loge sind. Denn bei der OP hieß es doch alle Ränder krebsfrei.
Wir sind echt verzweifelt und wissen einfach nicht mehr was wir tun sollen bzw. was das richtige ist.

Vielen Dank für Ihre Mühe

LG
 
Mit dem Anstieg auf 0,29 ist das Rezidivkriterium erreicht und man sollte nochmals mit dem Strahlentherapeuten über eine Bestrahlung in Kürze sprechen. Die Studienlage hierzu ist eindeutig. Die Chancen für eine Heilung sind umso höher je früher die Bestrahlung nach Erreichen des Rezidivkriteriums begonnen wird. Bitte sprechen Sie darüber mit Ihrem Urologen und dem Strahlentherapeuten.
 
Okay, das werden wir auf jedenfall machen...
aber, wie groß ist denn die Chance, dass die Krebszellen dort in der prostataloge sind... es kann doch auch sein, dass diese bestrahlt wird und es doch wo anders ist...
hätte die Bestrahlung einen negativen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit?
und kann man abschätzen, lokal oder nicht?
vielen Dank
LG
 
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